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"Sein Leben ist Rennfahren - und das ist alles"

F1-Debüt ohne Führerschein, Red-Bull-Debüt mit Sieg. Der Aufstieg eines Ausnahme-Talents.

Die Formel 1 hat ein neues Siegergesicht.

Es gehört nicht nur dem jüngsten Fahrer im Feld. Der 18-jährige Max Verstappen avancierte am Sonntag mit seinem Erfolg in Barcelona auch zum jüngsten Grand-Prix-Sieger der Geschichte.

Das Rennfahren liegt dem Niederländer im Blut. Von Experten wird dem Red-Bull-Hoffnungsträger eine große Karriere vorhergesagt.

Lauda: "Kappe ab - ein Jahrhunderttalent"

"Ich habe keine Antwort, außer: Kappe ab. Das ist ein Jahrhunderttalent", meinte der dreifache Weltmeister Niki Lauda nach dem Debütsieg.

Gerhard Berger bescheinigte ihm "eine unglaubliche gute Racekraft", die aus dem Kartsport resultiere, in dem Verstappen bereits im Kindesalter erste Erfolge bejubeln durfte.

Der Tiroler sieht in dem Teenager einen kommenden Weltmeister. Auf dasselbe Level hob ihn Jacques Villeneuve, der Titelträger von 1997: "Sein Leben ist Rennfahren - und das ist alles."

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Als Verstappen im Vorjahr bei Toro Rosso sein Formel-1-Debüt in der Königsklasse gab, hatte er nicht einmal einen KfZ-Führerschein.

Manöver des Jahres

Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, waghalsige Manöver wie ein Routinier zu zeigen, mit denen er das gemeine Publikum und die Fachwelt gleichermaßen verblüffte.

In Spa etwa ging er in der Blanchimot-Kurve in höchstem Tempo außen an Felipe Nasr vorbei. Vom Motorsport-Weltverband (FIA) bekam er dafür den Preis für das "Manöver des Jahres" verliehen.

V wie Vollgas

Bei dem in Hasselt in Belgien geborenen Verstappen schlägt die Macht der Gene durch. Vater Jos war in den 1990er-Jahren eine Weile Weggefährte von Michael Schumacher bei Benetton, brachte es bei 106 Starts immerhin auf zwei dritte Plätze.

Sein Mutter Sophie Kumpen fuhr Kart, gewann unter anderem den prestigeträchtigen Margutti-Pokal. Auch seine jüngere Schwester Victoria gilt in dem Metier als talentiert. Sein Onkel Anthony Kumpen fährt Stockcar-Rennen.

"Von vier bis 16 Jahren hat mich sicher mein Vater am stärksten gefördert. Dann war es eine Mischung aus meinem Vater und Dr. Marko."

Das Kart-Talent von Verstappen, der durch seine Mutter auch die belgische Staatsbürgerschaft besitzt, blieb auch Red Bull nicht verborgen. Motorsport-Konsulent Helmut Marko gilt neben seinem Vater als der wichtigste Antreiber seiner Karriere.

"Von vier bis 16 Jahren hat mich sicher mein Vater am stärksten gefördert. Dann war es eine Mischung aus meinem Vater und Dr. Marko", sagte Verstappen.

"Das wird ihn nur schneller machen"

2014 kam er in die europäische Formel 3, in der Saison gelangen ihm zehn Siege. Am 15. März 2015 bestritt er in Melbourne sein erstes Formel-1-Rennen.

Nach 23 Einsätzen für Toro-Rosso-Ferrari wurde er am 5. Mai dieses Jahres ins A-Team von Red Bull hochgezogen. Gleich bei seiner Premiere im "Bullen"-Boliden fuhr er mit 18 Jahren und 228 Tagen den ersten Sieg heraus - einen steileren Aufstieg hat zuvor niemand hingelegt.

"Ich habe den ja beobachtet, bevor wir ihn engagiert haben. Mir war klar, dass da was Außergewöhnliches kommt", urteilte Förderer Marko. Dass Verstappens Erfolgsgeschichte demnächst endet, kann sich niemand vorstellen.

Sein Coup in Spanien werde ihm mental einen weiteren Schub verleihen, erklärte Villeneuve. "So wie er sich bis jetzt verhalten hat, wird es ihn nur schneller machen", meinte der Kanadier.

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