LAOLA1: Wie wird sich der finale Dreikampf aus deiner Sicht entwickeln?
Kelvin van der Linde: Ich gehe auch davon aus, dass es ein Dreikampf mit Mirko und Maro wird, aber BMW hat auch noch etwas zu sagen - Speziell auf dem Red Bull Ring! Der ist eher eine Strecke für BMW, Ferrari und Porsche. Auch Mercedes und Lamborghini darf man nicht ausschließen. Von den drei Erstplatzierten in der Meisterschaft war im Vorjahr keiner in Spielberg in den Top Ten. Es wird also interessant.
LAOLA1: Deine Chancen?
van der Linde: Ich fürchte, ich werde am Wochenende nicht um den Sieg kämpfen können. Es sei denn, es gibt Regen. Deshalb schaue ich jeden Tag auf die Wetter-App. Ich kann mir aber dennoch nicht vorstellen, dass ich im Regen auf dem Red Bull Ring so dominant sein kann wie zuletzt beim Sieg auf dem Nürburgring.
LAOLA1: Ist die eingestellte Werkunterstützung von Audi für euch ein Nachteil?
van der Linde: Wir haben auch ohne sie gute Leistungen gebracht. Das Auto ist fertig entwickelt. Bei einem neuen Modell wäre es schwieriger ohne Hersteller-Input.
LAOLA1: Wie schätzt du deine älteren und erfahreneren Kontrahenten Bortolotti und Engel ein?
van der Linde: Auch wenn ich der Jüngste unter den Titelaspiranten bin, haben wir alle genügend GT3-Erfahrung gesammelt. Im Prinzip fahren wir ja seit zehn Jahren in dieser Kategorie gegeneinander.
LAOLA1: Deine österreichischen Gegner kennst du ja auch lang genug?
van der Linde: Clemens Schmid lernte ich näher kennen, weil wir ja im Akkodis-Lexus im WEC (Langstrecken-WM) ein Auto teilen. Thommy Preining ist der amtierende Champion, für den es aber heuer nicht so rund gelaufen ist. Es wäre wohl mehr für ihn drin gewesen. Der Luggi Auer durchlebt eine schwierige Saison. Er war eigentlich immer ein Meisterschaftskandidat. Ich hatte ihn vor der Saison eher als Titelanwärter auf der Rechnung als seinen Teamkollegen Maro.
LAOLA1: Wie erlebt man ein Rennen gegen den Bruder (Sheldon van der Linde, Ex-Champion, ist BMW-Werkfahrer, Anm.)?
van der Linde: Das ist spannend. Klar versuchen wir, möglichst sauber zu kämpfen, aber wir fahren auch für unterschiedliche Hersteller und müssen das Maximum herausholen. Auf dem Sachsenring sah man zuletzt, dass es zwischen uns keine Schonung gibt.