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Heja Norge! Wir ziehen den Hut

Wintersport-Großmacht Norwegen! Sind zwei österreichische Trainer das Erfolgsgeheimnis?

Heja Norge! Wir ziehen den Hut

Norwegen ist eine Wintersport-Großmacht.

Dass die "Nordlichter" Langlaufen können, ist seit eh und je bekannt. Aktuell liegen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren drei Athleten aus dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land im Norden Europas an der Spitze der Gesamtweltcup-Wertung. Bei den Herren rangieren gar sechs Langläufer unter den Top-Sieben.

Überaus beeindruckend sind auch die Erfolge der norwegischen Biathleten rund um die 41-jährige Allzeit-Größe Ole-Einar Björdalen (96 Weltcup-Siege, 13 Olympia- und 40 WM-Medaillen) sowie der Skifahrer. In Wengen schaffte das Pisten-Trio einen Hattrick. Kjetil Jansrud gewann die Alpine Kombination, Aksel Svindal siegte in der Lauberhorn-Abfahrt und Henrik Kristoffersen hängte im Slalom einmal mehr alle ab und machte das Sieges-Dutzend voll. Die Norweger lachten bei 12 der 19 Herren-Bewerbe vom obersten Treppchen des Sieger-Podests.

Unglaublich! Da passt es ins Bild, dass auch die Skispringer nicht zurückstecken und im Schatten des slowenischen "Überfliegers" Peter Prevc von Erfolg zu Erfolg eilen.

Am Kulm in Bad Mitterndorf kürte sich das Schanzen-Quartett Fannemel, Forfang, Tande und Gangnes (Einzel-Silber) am Sonntag zum Team-Weltmeister im Skifliegen. Da wie dort wird von den norwegischen Sportlern der hervorragende Teamgeist innerhalb der Truppe gelobt. Die Norweger geben sich locker, selbstbewusst und sympathisch.

Während Österreichs Erfolge dem "System Schröcksnadel" geschuldet sind, ist Norwegen wesentlich breiter aufgestellt. Aktuell dürften die Skandinavier zudem beim Material ihre Vorteile ausspielen. Die Konkurrenz tuschelt bereits von einem Wunderwachs, das die Skier auf Schanzen, Loipen und Pisten schneller gleiten lässt, als jene der Gegner.

Fakt ist aber auch, dass die Norweger in allen Sparten über herausragende Trainer verfügen, die offen und frei ihre Meinung äußern und den Athleten ihre Freiräume lassen. Allen voran der neue Alpin-Chefcoach Christian Mitter aus der Steiermark und Skisprung-Boss Alexander Stöckl.

Der 42-jährige Tiroler ist seit 2011 in Norwegen und hat mit seinen "Adlern" noch bei jedem Großereignis eine Medaille geholt. Die Wintersport-Großmacht hat den Österreicher ins Herz geschlossen und ihn Anfang des Jahres sportartenübergreifend zum Trainer 2015 gekürt.

Alex Stöckl ist damit quasi der Marcel Koller Norwegens. Mitter ist drauf und dran in Stöckls Fußstapfen zu treten. Ausländische Experten zu engagieren, ist dabei sicher nur eines der Geheimnisse der norwegischen Erfolge.

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