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Warum die Altstars gar nicht alt aussehen

Der Tennis-Zirkus ist so professionell wie nie zuvor. Das zeigt sich vor allem beim Alter:

Warum die Altstars gar nicht alt aussehen

Mit Grigor Dimitrov (25) und Coco Vandeweghe (25) sind nur zwei der acht Australian-Open-Halbfinalisten unter 30 Jahre alt. Wer vor ein paar Jahren gedacht hätte, dass der steigende Altersdurchschnitt im Spitzentennis nur ein kurzzeitiges Phänomen sei, hat sich gewaltig getäuscht.

Superstars wie Roger Federer und Rafael Nadal trotzen Verletzungen, Abnützungserscheinungen und auch allen möglichen Motivationsproblemen. Die geringen körperlichen Einbußen machen die Altmeister dank ihrem Erfahrungsschatz und der mentalen Abgeklärtheit mehr als wett.

Neben den verbesserten medizinischen Rahmenbedingungen ist aber vor allem der hochprofessionelle Zugang der Top-Spieler zum Tennis-Sport verantwortlich für den in den letzten Jahren allgemein gestiegenen Altersdurchschnitt.

In den Top 20 ist es mittlerweile gang und gäbe, dass die Spieler ein komplettes Betreuer-Team mit sich führen. Chef-Coach, Touring-Coach, Physiotherapeut – bei den kleinsten Problemen kann sofort schnell und effektiv auf den Athleten eingegangen werden.

Zudem gehen die Sportler selbst sehr verantwortungsvoll mit ihren Körpern um: Individuell ausgearbeitete Trainings- und Ernährungspläne, keine Süßigkeiten, kein Alkohol – wer es etwas lockerer angeht, gerät gegenüber der Konkurrenz schnell ins Hintertreffen.

Um es mit Wirtschafts-Vokabular auszudrücken: Jeder Spieler ist ein Einzel-Unternehmen, der Körper ist sein (einziges) Produkt. Wer keine vernünftige Produktpflege betreibt, hat angesichts des immensen Konkurrenz-Drucks auf dem Weltmarkt ein baldiges Ablaufdatum, falls er es überhaupt über den regionalen Markt hinaus schafft.

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