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Polen, Schweden verweigern WM-Quali gegen Russland

Zwei der drei möglichen Russland-Gegner wollen in der WM-Quali nicht antreten.

Polen, Schweden verweigern WM-Quali gegen Russland Foto: © GEPA

Polen und Schweden wollen im Playoff der WM-Qualifikation nach der Invasion der Russischen Föderation in der Ukraine nicht gegen Russland antreten.

Dies gibt zunächst der Präsident des polnischen Fußball-Verbandes, Cezary Kulesza, am Samstag bekannt. Später schließt sich der schwedische Verband dieser Forderung an. Auch mit dem tschechischen Verband gibt es Gespräche.

"Im Lichte der Eskalation der Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine wird das polnische Nationalteam nicht gegen Russland spielen", meint Kulesza auf Twitter. "Das ist die einzig richtige Entscheidung. Wir sprechen mit dem schwedischen und den tschechischen Verband um eine gemeinsame Position gegenüber der FIFA zu haben", ergänzt Kulesza.

Im europäischen Playoff zur WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) werden Ende März drei Tickets vergeben. In einem Halbfinal-Weg sollte Polen am 24. März in Russland antreten. Kämen die Russen in das Finale, wäre am 29. März ebenfalls in Russland entweder Schweden oder Tschechien der Gegner.

Die drei Verbände hatten den Weltverband FIFA am Donnerstag bereits in einer Erklärung dazu aufgefordert, die Playoff-Spiele nicht in Russland stattfinden zu lassen. Der europäische Fußballverband UEFA hatte Russland am Freitag zudem die Ausrichtung des Champions-League-Finales am 28. Mai entzogen.

Schweden: "Werden im März nicht gegen Russland spielen"

Keine Spiele gegen Russland können sich auch die Schweden vorstellen. "Unabhängig davon, wo das Spiel stattfinden würde", teilt der SvFF am Samstag mit. Der Verband fordert den Fußball-Weltverband FIFA auf, die Ausscheidungsspiele mit russischer Beteiligung Ende März abzusagen. "Aber unabhängig davon, wie sich die FIFA entscheidet, werden wir im März nicht gegen Russland spielen", sagt Verbandschef Karl-Erik Nilsson.

Die FIFA hat bisher noch keinen Kommentar dazu abgegeben, gerät aber zusehends unter Zugzwang. Die Verbände aus Polen, Schweden und Tschechien hatte ihre Weigerung zur Austragung der WM-Playoffs in Russland schon zuvor angekündigt. Die FIFA hatte am Donnerstag zunächst keine Konsequenzen gezogen.

Die Ukraine ist übrigens in ihrem Playoff-Halbfinale am 24. März in Schottland angesetzt, bei einem Sieg treten die Ukrainer ebenfalls auswärts gegen Österreich oder Wales an.

UEFA will sich demnächst beraten

Die erste weitreichende Entscheidung hat die Europäische Fußball-Union UEFA mit der Verlegung des Champions-League-Finals von St. Petersburg nach Paris bereits getroffen. Zeitnah will sich der Kontinentalverband mit weiteren Konsequenzen aus der russischen Invasion in die Ukraine beschäftigen. Dabei rückt verstärkt auch die Rolle des umstrittenen russischen Geldgebers Gazprom in den Fokus.

"Weitere Treffen des Exekutivkomitees der UEFA werden in Kürze abgehalten, um sich mit zusätzlichen Angelegenheiten zu beschäftigen", teilt die UEFA am Samstag auf Anfrage mit. Zuvor hatte die englische Zeitung "The Times" berichtet, dass die UEFA am Freitagabend im Prozess gewesen sei, den Vertrag mit Gazprom zu beenden.

Zuvor hatte sich das UEFA-Exekutivkomitee nach Aussage von DFB-Interimspräsident Rainer Koch bei seiner Krisensitzung am Freitag noch nicht beschlussreich mit Gazprom befasst. "Die Sponsoringpartnerschaft der UEFA mit Gazprom stand heute nicht auf der Tagesordnung, weshalb auch diesbezüglich keine Beschlüsse gefasst worden sind. Gleichwohl ist dies ein Thema, das uns verständlicherweise beschäftigt", sagte das deutsche Exko-Mitglied.

Der russische Staatskonzern Gazprom ist ein Premiumsponsor der UEFA auch für die Champions League und zudem einer der Hauptgeldgeber für die EM 2024 in Deutschland.


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