Im Frühjahr hatten mehrere norwegische Erstliga-Clubs einen Boykott gefordert, das Nationalteam um Stürmerstar Haaland wies mit T-Shirt-Aktionen während der WM-Qualifikation auf die Menschenrechtslage in Katar hin.
Im Mai hatte auch ein extra eingesetzter Katar-Ausschuss seine Einschätzung präsentiert, dass Norwegens Nationalmannschaft die WM im Falle eine Qualifikation nicht boykottieren sollte. Eine Ausschussmehrheit war der Ansicht, dass ein Dialog mit Forderungen und Druck am effektivsten sei, um die Menschenrechtslage sowie die Rechte von Arbeitern in dem reichen Emirat zu verbessern.
Im Mai hatte sich bereits nach einem Sonderausschuss auch die NFF-Spitze gegen einen WM-Boykott ausgesprochen. Nach Verbandsangaben hätte ein Startverzicht Einkommensverluste von rund 205 Millionen Kronen (19,93 Mio. Euro) für den norwegischen Fußball bedeutet.
Die Fußball-WM 2022 war 2010 an Katar vergeben worden. Das Emirat steht international wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des "Guardian" sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6.500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben. Die dortige Regierung erklärte, sie habe die Lage der Arbeiter in den vergangenen Jahren mit Reformen deutlich verbessert.