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Kamerun gegen Serbien schon als Spiel der letzten Chance

Beide Nationen sind auf Punkte angewiesen. Bei Serbien steht nicht nur das Sportliche im Vordergrund.

Kamerun gegen Serbien schon als Spiel der letzten Chance Foto: © getty

Im "Duell der Verlierer" stehen Kamerun und Serbien im zweiten Gruppenspiel der Fußball-WM am Montag (11:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) bereits gehörig unter Druck.

Die etwas bessere Ausgangsposition im Al Janoub Stadium in Al Wakrah haben die Serben mit Salzburg-Kicker Strahinja Pavlovic, da zum Auftakt der Gruppe G nicht unbedingt mit einem Punkt gegen Rekordweltmeister Brasilien (0:2) zu rechnen war. Die Kameruner wollen sich nach dem knappen 0:1 gegen die Schweiz rehabilitieren.

Ein Sieg ist für die Afrikaner um Teamchef Rigobert Song fast Pflicht, da im abschließenden Gruppenspiel die Brasilianer warten. Der vollmundig geäußerte Traum vom Halbfinale ist jedenfalls in Gefahr, aber noch nicht abgeschrieben.

Kamerun gibt nicht auf

"Wir glauben an unseren Traum", bekräftigte Song am Sonntag. Auf die Frage, ob das Team am Montag auch um seine persönliche Zukunft spielt, wich der Coach, dessen Vertrag ausläuft, aus. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Aber abgerechnet wird nach dem Turnier", sagte er.

Das Problem: Die Mannschaft der Kameruner ist sehr unerfahren, spielte gegen die Schweiz zwar ordentlich, blieb aber viel zu harmlos. Auch Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, der zwei gute Chancen hatte, war sonst kaum zu sehen.

Für Kamerun geht es auch um die Aufbesserung der eigenen WM-Statistik. Seit Roger Milla die Afrikaner 1990 bis ins Viertelfinale geführt hatte, gewannen sie nur noch eine von 16 WM-Partien: 2002 gegen Saudi-Arabien mit Song als Kapitän und Verbandspräsidenten Samuel Eto'o als einzigen Torschützen.

Wirbel abseits des Sportlichen

Bei den Serben rückte nach der verdienten Niederlage gegen Brasilien, als die Elf von Teamchef Dragan Stojkovic mehr als eine Stunde lang erfolgreich die Null gehalten hatte, das Sportliche ein wenig in den Hintergrund.

Wieder einmal überlagerte ein nationalistisches Thema das Nationalteam, die FIFA ermittelt gegen den serbischen Verband wegen einer chauvinistischen Fahne, die offenbar in der Spielerkabine fotografiert wurde. Weil darauf auch die Umrisse des Kosovo unter den serbischen Nationalfarben zu sehen ist, forderte der kosovarische Verband FFK die FIFA dazu auf, die Serben zu sanktionieren.

"Die Weltmeisterschaft ist ein Ereignis der Freude und Einigkeit, sie sollte Botschaften der Hoffnung und des Friedens senden, keine Botschaften des Hasses", hieß es in einem Tweet des Verbandes. Die Serben betrachten den Kosovo trotz der Unabhängigkeit seit 2008 weiterhin als Teil ihres Landes.

Stojkovic lehnte einen persönlichen Kommentar zur Causa ab. "Nächste Frage", sagte der Teamchef schon während einer entsprechenden Frage eines Journalisten am Sonntag mehrfach.

Das Foto wurde offenbar vor dem Brasilien-Spiel in der Kabine aufgenommen. Darauf ist kein Spieler zu sehen, aber die Fahne hängt über den Trikots und Spinden von Abwehrspieler Milos Veljkovic sowie Mittelfeldspieler Andrija Zivkovic.

Sportlich haben die Serben, die gegen die Selecao in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr zur Geltung gekommen war, ebenfalls genug Sorgen. Gegen Kamerun müssen zwingend Punkte her und wichtige Spieler wie Filip Kostic oder 80-Millionen-Stürmer Dusan Vlahovic kämpfen um ihre Fitness. Kostic machte zuletzt wieder Einheiten mit der Mannschaft mit, so Stojkovic. "Ob er spielt, weiß ich noch nicht. Aber er ist fit."


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