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Deutschland gegen Spanien in der Pflicht für Turnierverbleib

Selbst bei einem Unentschieden im Kracherduell mit Spanien könnte der Aufstieg nach der Auftaktpleite gegen Japan in weite Ferne rücken.

Deutschland gegen Spanien in der Pflicht für Turnierverbleib

Die Erinnerungen an das Debakel vor vier Jahren in Russland sind in Deutschland allgegenwärtig, das mögliche Deja-vu soll am Sonntag bei der Fußball-WM in Katar möglichst vermieden werden.

Die DFB-Elf von Bundestrainer Hansi Flick ist dafür gegen Spanien nahezu zum Siegen verdammt, denn selbst mit einem Remis könnte das erneut vorzeitige WM-Aus nach der 1:2-Blamage gegen Japan schon so gut wie feststehen. Spanien hat nach dem 7:0 gegen Costa Rica fast keinen Druck.

Verliert die DFB-Auswahl die Partie in der Gruppe E und Japan verliert zuvor nicht gegen Costa Rica, dann ist die WM-Reise für Deutschland beendet. Ein Pflichtspiel gegen Spanien gewonnen hat jedenfalls noch keiner der 26 deutschen WM-Akteure.

Veränderungen in der DFB-Startelf?

Flick schloss Veränderungen in seiner Startelf nicht aus. "Das Schöne daran ist, dass man mehrere Positionen ein bisschen offen hat", sagte er. Das zeige die Qualität des Kaders. "Da schlafe ich noch drüber, morgen früh bin ich dann ein bisschen schlauer", betonte er am Samstag.

Ob der angeschlagene Flügelflitzer Leroy Sané wieder eingreifen kann, ließ der Coach offen, der Bayern-Profi trainierte allerdings wieder mit. Flick beschloss zudem, keinen Spieler zur obligatorischen Pressekonferenz vor "unserem ersten Finale hier bei der WM" mitzunehmen, er saß alleine auf dem Podium. "Wir wollten keinem Spieler zumuten, hier so lange herzufahren, es sind insgesamt fast drei Stunden", sagte Flick im internationalen Medienzentrum in Doha: "Die Spieler sollen sich in dieser wichtigen Phase auf das Training vorbereiten."

Flick war ohne Begleitung eines Spielers die etwas mehr als 100 Kilometer aus dem DFB-Quartier in Al-Ruwais am nördlichsten Zipfel Katars in die Hauptstadt Doha gefahren. Eine Geldstrafe seitens des Weltverbandes FIFA ist möglich, laut FIFA-Regularien sind die WM-Teams am Vortag des Spiels zu einer PK mit Cheftrainer und einem Spieler verpflichtet. "Wir sind schon enttäuscht, weil wir denken, wir haben ein richtig gutes Medienzentrum. Man hätte es auch gut dort machen können. Nur, es ist halt so. Wir müssen das akzeptieren, wie so vieles", sagte Flick.

Spanien mit reichlich Rückenwind

Gegner Spanien kann unterdessen mit reichlich Rückenwind und ohne Probleme in den bisher größten Kracher der Katar-WM gehen. Nach der Machtdemonstration gegen Costa Rica kündigte Trainer Luis Enrique einige Änderungen an. Im Angriff könnte Atletico-Angreifer Álvaro Morata von Beginn an auflaufen.

Kapitän Sergio Busquets gilt im defensiven Mittelfeld gesetzt, die Barcelona-Jungstars Pedri (20) und Gavi (18) sind in Topform. Der kurz vor dem Turnier erkältete Dani Carvajal ist auf der rechten Verteidigerposition ein Startelf-Kandidat. Flick zeigte Respekt. "Ich schätze Luis Enrique sehr", sagte Flick und lobte die "enorme Qualität" des Kaders.

Dass die Iberer zum Start ein 7:0 gefeiert haben, bereitet Luis Enrique trotz aller Freude ein gewisses Unbehagen. "Mir geht es besser, wenn es Probleme zu diskutieren gibt", erklärte der frühere Nationalspieler und warnte vor den Deutschen.

"Wenn eine Mannschaft bereit ist, ihre Dynamik zu ändern bei dieser Weltmeisterschaft, dann ist es Deutschland. Sie greifen immer an, sie wollen immer den Ball haben", sagte Luis Enrique. "Die deutsche Mannschaft hat einige Spieler auf Weltklasseniveau, aber wir haben die Überzeugung, dass wir sie schlagen können. Das ist unser Ziel."

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