news

"Ende einer Fußball-Nation" - Presse watscht das DFB-Team ab

Nach dem erneuten Aus in der WM-Vorrunde müssen sich Deutschlands Kicker so einiges anhören.

Foto: © getty

Trotz des 4:2-Sieges gegen Costa Rica schaffte Deutschland nicht den Sprung ins WM-Achtelfinale. Der zeitgleiche Sieg Japans über Spanien machte die Träume der DFB-Elf zunichte. 

Nach dem Spiel herrschte ringsum Fassungslosigkeit. So sagte etwa Bayern-Star Joshua Kimmich er habe "Angst, in ein Loch zu fallen". Und auch in der deutschen Medienlandschaft gingen nach dem erneuten Vorrunden-Aus (wie bereits 2018) die Wogen hoch.

Wir haben die besten Meldungen für euch zusammengefasst:

Bild: "Das Ende einer großen Fußball-Nation"

"An diesem 1. Dezember 2022 haben wir das Ende einer einst großen und stolzen Fußball-Nation erlebt. Viermal Weltmeister, dreimal Europameister – das war einmal! Die brutale Realität: WM-Vorrunden-Aus 2018, EM-Achtelfinal-Aus 2021, WM-Vorrunden-Aus 2022."

"Fakt ist: Weltklasse ist bei uns gar keiner mehr! Aber im DFB-Lager wollte das keiner wahrhaben. Wir wackeln hinten, wir zaudern vorne und in der Mitte ist das Trio Goretzka, Kimmich, Gündogan überbewertet", geht das Boulevard-Blatt hart mit den DFB-Stars ins Gericht.

MOPO: "Ein neuer Tiefpunkt in der deutschen Fußball-Geschichte"

Auch die Hamburger Morgenpost spart nicht mit Häme: "Sie fliegen tatsächlich wieder nach Hause, noch bevor die WM so richtig Fahrt aufnimmt", so die "MOPO".

Und weiter: "Wieder nichts. Wieder alles aus. Und wieder werden die Anderen jubeln, während Deutschland am Fernseher zuschaut."

Sport1: " Peinliches Ende einer Mogeltruppe"

Das deutsche Online-Medium "Sport1.de" nahm die gescheiterten Stars ebenso hart ins Gericht: "Das DFB-Team blamiert sich über weite Strecken des Turniers", heißt es dort.

"Sonntag war der erste Advent, und in Deutschland gehen die Lichter aus", schreibt Chefredakteur Pit Gottschalk. "Die Nationalmannschaft leistete wirklich Historisches: Es ist das zweite Vorrunden-Aus bei einer Weltmeisterschaft in Folge", so der Deutsche.

"Nichts hat gestimmt. Nicht die Abwehr. Nicht die Mentalität im Mittelfeld. Nicht die Außenpositionen. Nicht der Sturm", zieht er ein knallhartes Fazit.

Zeit: "Bloß weg aus Katar"

"Gewonnen, aber trotzdem verloren", schreibt die renommierte "Zeit" nach dem blamablen Deutschland-Aus. 

"Deutschland hatte was vor, aber keinen Plan. Nach einem turbulenten Fußballabend steht mal wieder ein Vorrundenaus. Und viele, viele Fragen", so das Blatt.

Über den aufstrebenden Jungstar Musiala schrieb man: "Slalomdribbler Musiala tanzte so viele Lateinamerikaner aus, dass manch deutscher Backpacker vor Neid seinen Salsakurs gekündigt haben dürfte. Aber danach schoss Musiala immer vorbei. Oder an den Pfosten."

Welt: "Das deutsche Debakel ist besiegelt"

"Deutschland hätte den Spaniern auch deutlich mehr Druck machen können", fasst das Medium zusammen. "Hätte das Team gegen Costa Rica nur einen Bruchteil seiner Chancen in der ersten Halbzeit genutzt, wäre die spanische Nationalmannschaft gezwungen gewesen, anders gegen Japan aufzutreten", so die Conclusio der "Welt".

Auch prangerte man das fehlende Bewusstsein des Teams an, wie sehr man auf die Spanier hätte einwirken können: "Ein 4:0 zur Pause wäre möglich gewesen und damit ein Signal in die spanische Kabine", so das Blatt.

TAZ: "Siechtum auf hohem Niveau"

"Manchmal entwickelt der Fußball eine infernalische Kraft. Er schleift Gewissheiten, scheint die alte Welt aus den Angeln zu heben und eine neue Ordnung zu schaffen, von der keiner wusste, dass sie in dieser Form existiert", schreibt die "TAZ".

Ihre Kritik richtet sich auch gegen den Bundestrainer: "Auch Hansi Flick war diese Parallelwelt nur aus Erzählungen bekannt, bis er vom großen Scharfrichter Fußball bitter lernen musste, dass Deutschland keine Turniermannschaft mehr ist und auch kein Team, das automatisch in die K.o.-Runde einer WM einzieht."

VIDEO - alle Infos zum Deutschland-Aus:

Kommentare