"Zahlreiche Klubs" wollten die Aufnahme, so Agnelli
Agnelli betont, dass er überzeugt sei, dass der europäische Fußball eine Veränderung brauche. Er bedauere die Art und Weise des Versuches nicht, betont der Fiat-Manager gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Laut Agnelli seien vor dem Rückzug der englischen Vertreter zahlreiche andere Klubs an ihn herangetreten, um Aufnahme in den elitären Kreis zu finden. Neben den zwölf genannten Gründern wären noch drei weitere ständige Mitglieder vorgesehen gewesen. Fünf Plätze in der 20er-Liga hätten jährlich auf Basis der sportlichen Leistungen vergeben werden sollen.
"Ich werde nicht sagen, wie viele Klubs mich alleine in den vergangenen 24 Stunden kontaktiert haben", sagt Agnelli. "Vielleicht lügen sie, aber viele haben mich kontaktiert und gefragt, was sie machen können, um aufgenommen zu werden." Top-Klubs aus Deutschland und Frankreich, darunter der entthronte Champions-League-Sieger Bayern München oder Paris Saint-Germain, hatten sich am Dienstag öffentlich klar gegen die Super League deklariert.
Britische Regierung schuld?
Agnelli macht auch den Druck, den die britische Regierung angeführt von Premier Boris Johnson auf die englischen Klubs ausgeübt hat, für deren Rückzieher verantwortlich.
Die sechs Teams hätten in deren Augen wohl auch die englische Premier League gefährdet, spekuliert der 45-Jährige. "Die Politik hätte das als einen Angriff auf den Brexit und auf ihr politisches Schema gesehen."
Auch Agnelli argumentierte die am Ende erfolglose Vorgehensweise mit der Natur des Fußball-Geschäftes. Mit der UEFA, deren Exekutivkomitee er bis vor wenigen Tagen angehört hatte, gab es keine Zusammenarbeit. Wenn man die Zustimmung anderer benötige, sei so ein Projekt nicht möglich umzusetzen, meint Agnelli.
"Ich denke nicht, dass unsere Branche grundsätzlich eine besonders ehrliche, vertrauenswürdige oder zuverlässige ist."