Der Sportprojektentwickler A22, der die Umsetzung der Super-League-Pläne vorantreibt, stellt weitere Details für eine mögliche Alternative zu den bekannten Europacup-Bewerben der UEFA vor.
"Eine europäische Fußball-Liga sollte ein offener Wettbewerb mit 60 bis 80 Mannschaften in mehreren Spielklassen sein, in dem die Einnahmen über die gesamte Pyramide verteilt werden", teilt die Agentur mit.
Die Teilnahme erfolge "auf Grundlage der im Laufe der Saison erbrachten sportlichen Leistung". Dauerhafte Mitglieder solle es nicht geben, "die Qualifikation über nationale Leistungen ermöglicht Vereinen den Zugang zum europäischen Wettbewerb und erhält somit die Dynamik auf nationaler Ebene", heißt es.
Im Gespräch sind mindestens 14 garantierte europäische Spiele. In zehn vorgestellten Grundsätzen heißt es unter anderem auch: "Ein neuer europäischer Wettbewerb muss den Anspruch haben, das spannendste Sportereignis der Welt zu sein."
Erster Anlauf der Super League war schnell tot
Vor knapp zwei Jahren hatten zwölf Top-Klubs, darunter auch sechs Premier-League-Vereine, mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne für Aufsehen gesorgt. Das Vorhaben wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA getreten.
Doch nach massiven Protesten von anderen Klubs, Verbänden und Fans zogen sich neun der zwölf Vereine binnen Stunden zurück. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin erklärte das Projekt damals für "tot". Die Bemühungen von A22 gelten als neuer Anlauf.
A22-Chef hat mit Klubs gesprochen
A22-Chef Bernd Reichart hat der Mitteilung zufolge inzwischen "mit "rund 50 europäischen Fußballvereinen und weiteren Interessenvertretern aus dem Fußball gesprochen". Details und Namen wurden nicht genannt.
Der Streit um eine Alternative zu den UEFA-Wettbewerben liegt derzeit beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH). Ein Urteil wird in den kommenden Monaten erwartet. Davon hängt sehr viel ab: Entscheidend der Gerichtshof zugunsten der UEFA, müsste die Super League vom Verband genehmigt werden.
Ansonsten wäre eine Super League nur möglich, wenn die potenziellen Teilnehmer aus dem UEFA-System austreten und damit auch nicht mehr an ihren nationalen Ligen teilnehmen würden. Allerdings wäre selbst ein Gerichtsentscheid zugunsten der Super League noch keine Freikarte, da England und damit die Premier League dem Urteil nicht unterliegen würde und ihren Klubs eine Teilnahme weiterhin untersagen könnte.
"Es sind die Vereine, die im Fußball das unternehmerische Risiko tragen. Aber wenn es um wichtige Entscheidungen geht, sind sie zu oft gezwungen, untätig von der Seitenlinie aus zuzuschauen, wie ihnen die sportlichen und finanziellen Grundlagen unter ihren Händen zerrinnen", sagt Reichart.
"Unsere Gespräche haben auch deutlich gemacht, dass es den Klubs oft unmöglich ist, ihre Stimme öffentlich gegen ein System zu erheben, das die Androhung von Sanktionen nutzt, um Opposition zu verhindern."