Noch keine verschärften Maßnahmen in England
In London hat sich der wegen mutmaßlicher Verfehlungen in der Pandemie unter Druck stehende Premierminister Boris Johnson bisher nicht zu verschärften Maßnahmen für England durchringen können. Johnson sagte am Dienstag in einer kurzen Videobotschaft, dass er zwar neue Einschränkungen nach Weihnachten nicht ausschließen könne, dass es aber derzeit "nicht genügend Beweise gebe, um strengere Maßnahmen vorher zu rechtfertigen".
Johnson steht unter Druck, weil er an einer nicht regelkonformen Feier von Mitarbeitern im Garten seines Regierungssitzes teilgenommen haben soll. Zuvor hatten Berichte von einer Weihnachtsfeier während des Lockdowns vergangenes Jahr für Aufsehen gesorgt.
Nachdem Johnson wegen der auf Rekordniveau steigenden Infektionszahlen neue Kontaktbeschränkungen erließ, stimmten vergangene Woche fast hundert Abgeordnete seiner Partei gegen die Maßnahmen. Der bisherige Brexit-Minister David Frost trat aus Protest zurück. Johnsons Partei erlitt zudem bei einer Nachwahl zum Unterhaus eine herbe Niederlage.
In Großbritannien können die Regierungschefs der einzelnen Landesteile eigene Corona-Maßnahmen erlassen. Schottland und Wales sind dabei traditionell strenger als England.