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Andreas Heraf ist zurückgetreten

Der Wiener tritt von seinen Ämtern in Neuseeland zurück:

Andreas Heraf ist zurückgetreten

Der frühere ÖFB-Teamspieler Andreas Heraf ist von seinen Funktionen als Technischer Direktor und Frauen-Teamchef von Neuseeland zurückgetreten.

Das gab der neuseeländische Fußball-Verband am Dienstag bekannt. Im Juni hatten sich 13 Spielerinnen der "Football Ferns" in einem Beschwerdebrief öffentlich über den Umgang des Trainers mit ihnen, aber auch die taktische Ausrichtung des Teams beschwert.

Noch Anfang Juli hatte Heraf in einem Interview mit der APA angekündigt, die Vorwürfe aufklären und in Neuseeland bleiben zu wollen. "Die Vorwürfe der Spielerinnen entbehren jeglicher Grundlage und basieren auf grundlegenden Auffassungsunterschieden in Bezug auf Professionalität und Leistung", erklärte der 50-jährige Wiener damals.

Heraf war seit April 2017 für den neuseeländischen Verband tätig, im Dezember übernahm der Sportdirektor dann auch das Frauen-Nationalteam.

Laut Verbandsangaben soll der frühere ÖFB-Nachwuchsteamchef aber noch an einer unabhängigen Analyse der neuseeländischen Fußball-Kultur mitwirken. "Teil des Rücktrittes ist, dass Andreas bestätigt hat, dass er voll an der Revision teilnehmen wird", erklärte Neuseelands Verbandspräsident Deryck Shaw.

Heraf ist sich keiner Schuld bewusst

Heraf war seit der Veröffentlichung der Vorwürfe von seinen Aufgaben freigestellt, vor wenigen Tagen bot er dem Verband seinen Rücktritt an. "Wir haben uns geeinigt, der Vertrag ist aufgelöst", bestätigte der frühere ÖFB-Nachwuchsteamchef der APA am Dienstag. Es würden aber noch vom Verband in Auftrag gegebene Ermittlungen laufen - einerseits in Bezug auf die Briefe, andererseits das generelle Auftreten des Verbandes betreffend.

Der Verband bezeichnete es als eine unabhängige Analyse der neuseeländischen Fußball-Kultur. Diese unterscheidet sich möglicherweise von der europäischen, die Heraf vertreten hat. "Teil des Rücktrittes ist, dass Andreas bestätigt hat, dass er voll an der Revision teilnehmen wird", erklärte Neuseelands Verbandspräsident Deryck Shaw in einer Stellungnahme.

Am Donnerstag erfährt Heraf, wann er seine Aussage tätigen darf. "Ich gehe sehr gelassen in diese Gespräche, weil ich mir absolut keiner Schuld bewusst bin", betonte der 50-Jährige. "Mehr darf und kann ich dazu im Moment nicht sagen." Seine Spielerinnen hatten dem Wiener laut neuseeländischen Medien neben einem ungeliebten Defensiv-Konzept auch Mobbing und Einschüchterung vorgeworfen.

Heraf hatte den ÖFB im April 2017 verlassen und in Neuseeland angeheuert. Im Dezember übernahm der Sportdirektor des Verbandes dann auch das Frauen-Nationalteam - mit dem erklärten Ziel, dieses zur WM 2019 nach Frankreich zu führen. Es kam alles anders. Einen neuen Technischen Direktor und Frauen-Teamchef will der Verband erst nach Abschluss der internen Analyse suchen. Wie lange er selbst noch in Neuseeland weilen wird, ließ Heraf offen.

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