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Gerard Piqué fordert den Profifußball heraus

Der ehemalige Star des FC Barcelona stellt seine Kings League vor.

Gerard Piqué fordert den Profifußball heraus Foto: © getty

Der ehemalige Barcelona-Star will mit seiner Kings League den traditionellen Profifußball herausfordern.

Gegenentwurf zum Profifußball

Wie wäre es statt einem 0:0 nach langweiligen 90 Minuten beim Fußball mit künstlichen Show-Elementen wie beim Wrestling, ein Draft-System wie in der NFL und Penaltyschießen wie im Eishockey?

Eine Vorstellung, die im ersten Moment vielleicht absurd klingt, aber in der Kings League, dem disruptiven Gegenentwurf zum Profifußball von Gerard Pique, zur Realität wird. Bei den diesjährigen Finalspielen im alt-ehrwürdigen Camp Nou, der Heimstätte des FC Barcelona, begeisterte das Format über 90.000, vor allem junge, Zuschauer.

Namenhafte Sponsoren

Das Konzept kommt nicht nur bei den Konsumenten, sondern auch bei den Sponsoren an. Alle Teams der Kings League tragen das Trikot des deutschen Sportartikelherstellers Adidas aus Herzogenaurach. Als Stadion-Partner fungiert die Seat-Automarke Cupra.

Zu den weiteren namenhaften Hauptsponsoren des Wettbewerbs zählt auch Spotify. Ins Leben gerufen wurde die Kings League Ende 2022 von Gerard Pique und seiner Investmentgruppe Kosmos Group.

Sieben gegen Sieben und Shootouts

Bis zum großen Finale Ende März im Camp Nou duellierten sich zwölf Teams jeden Sonntag rund sechs Stunden lang in einer Messehalle im Hafen von Barcelona. Gespielt wird dabei auf einem Kleinfeld, sieben gegen sieben, in zwei Spielhälften à 20 Minuten pro Match.

Doch das ist noch längst nicht alles an Innovationen. Bei einem Unentschieden beispielsweise wird der Sieger jedes Spiels durch ein Elfmeterschießen mit Anlauf aus dem Mittelkreis ermittelt – sogenannte „Shootouts“, die vom Penaltyschießen im Eishockey bekannt sind. Besonders an den Regeln ist auch, dass die wichtigsten von den Fans via Social Media mitgestaltet wurden – und werden.

US-Sport als Vorbild

Die Kings-League bedient sich vor allem auch vieler Elemente aus anderen Sportarten und erweitert diese. Die Schiedsrichter der Kings League tragen Bodycams und erläutern für das Publikum hörbar ihre Entscheidungen ähnlich wie in der nordamerikanischen NFL.

Das in der Kings League angewandte Draft-System ist eine weitere Analogie aus dem US-Sport. Die Kader der zwölf Teams bestehen aus zwölf Spielern, von denen jeweils zehn pro Team per Draft-Verfahren ermittelt werden. Eine besondere Rolle haben der elfte und zwölfte Spieler. Sie sind entweder ehemalige oder zum Teil auch noch aktive Profis.

Reichweite durch Stars

Unter den Präsidenten der Teams sind ausschließlich große Namen aus dem Bereichen Profifußball, Streaming und Social Media zu finden. Die beiden bekanntesten Namen sind wohl Sergio „Kun“ Agüero und Torwartlegende Iker Casillas.

Diese Stars locken die Massen an. Obwohl die Kings League erst seit Anfang des Jahres existiert, weist sie beachtliche Reichweiten auf: Bei Twitter hat die Kings League knapp 600.000 Follower, auf Instagram 1,4 Millionen, auf Twitch 2,2 Millionen und auf TikTok sind es deren 4,6 Millionen.

Profifußball wirklich veraltet?

Die Kings League will mit ihrem öffentlichen Auftritt und der medialen Verbreitung vor allem die junge Zielgruppe ansprechen. Die meisten Zuschauer der Liga-Inhalte sind 18- bis 24-Jährige. „Die meisten von ihnen kommen aus Spanien, Mexiko und Argentinien“, sagt Oriol Querol, der CEO der Kings League.

Bis dato kommuniziert die Liga ausschließlich auf Spanisch. „90 Minuten sind sehr lang. Man muss kurze, unterhaltsame Inhalte erstellen, denn heutzutage ist das Produkt Fußball selbst veraltet“, sagte Piqué zum Startschuss seines neuesten Projekts. Ob er damit wirklich dem Profifußball Konkurrenz machen kann, wird die Zukunft zeigen.

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