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Alaba Fußballer 2020: "Eine spezielle Saison"

Fußballer des Jahres im Interview über Ehre, Bayern-Erfolge und ÖFB-Team.

Alaba Fußballer 2020: Foto: © GEPA

Nach vierjähriger Pause darf sich David Alaba wieder über die Kür zu Österreichs Fußballer des Jahres freuen (Alles zur Wahl>>>).

Damit gewinnt er diesen Titel bereits zum siebenten Mal und ist klarer Rekordhalter. Für den Defensivspieler geht eine eindrucksvolle Saison beim FC Bayern aber auch im ÖFB-Team zu Ende.

Über die Bedeutung dieser Auszeichnung macht sich der Wiener im Gespräch mit der APA ebenso Gedanken wie über seine Zukunft beim deutschen Rekordmeister und in der österreichischen Nationalmannschaft.

Frage: Welche Bedeutung hat die neuerliche Ehrung zu Österreichs Fußballer des Jahres für Sie?

Alaba: "Es ist eine Riesen-Ehre. Ich bin für diese Auszeichnung sehr dankbar."

Frage: Hatten die Bundesliga-Trainer angesichts Ihrer Titelsammlung in diesem Jahr überhaupt eine andere Wahl?

Alaba: "Es war für mich persönlich eine sehr erfolgreiche und gute Saison. Ich weiß aber auch, dass wir viele andere gute österreichische Fußballer haben, die in ihren Vereinen Leistungsträger sind. Daher macht es mich besonders stolz, dass ich an der Spitze sein darf."

Frage: Hat Sie der Gewinn des Triples mit dem FC Bayern überrascht? Immerhin hat im November des Vorjahres eher wenig darauf hingedeutet.

Alaba: "Damals hatten wir keine einfache Zeit, wir sind nicht so in den Rhythmus gekommen. Dann wurde einiges geändert, der neue Trainer Hansi Flick hat viel geändert und es ist wieder gut gelaufen. Schon damals habe ich zu Spielerkollegen gesagt, dass es eine spezielle Saison wird, in der wir am Ende überall ganz oben sein können. Diese Einschätzung hat sich dann in der Corona-Pause bestätigt. Wie wir da gearbeitet und aus dieser Zeit herausgekommen sind, war großartig."

Frage: Für Sie war es der zweite Champions-League-Titel, Ihren ersten holten Sie als 20-Jähriger - welcher Triumph löste mehr Emotionen aus?

Alaba: "Bei beiden Champions-League-Siegen sind meine Träume in Erfüllung gegangen, aber es gibt natürlich Unterschiede. Ich war zwar damals auch schon Stammspieler, doch von der Erfahrung und von der Aufgabe, die mir zu diesem Zeitpunkt zugeteilt war, war es eine ganz andere Rolle als jetzt. Jetzt bin ich ein Führungsspieler, der versucht, vorneweg zu gehen und die Mannschaft mitzureißen."

Frage: Werden Sie das beim FC Bayern auch nach dieser Saison noch sein? Ihr Vertrag läuft im Sommer aus, dass bisher nicht verlängert wurde, sorgte für heftige Diskussionen.

Alaba: "Ich weiß, dass das ganze Drumherum dazugehört, aber zu dem Thema habe ich schon viel gesagt und möchte dem eigentlich nichts mehr hinzufügen. Mein persönliches Gefühl hat sich nicht verändert. Ich bin froh, Teil dieser Mannschaft zu sein. Ich habe Vertrag bis Sommer und wir haben uns als Mannschaft hohe Ziele gesetzt, die ich erreichen will."

Frage: Hohe Ziele gibt es auch mit der Nationalmannschaft. 2021 steht die EURO und die WM-Qualifikation auf dem Programm - wird das Ihr bisher wichtigstes Jahr in der ÖFB-Auswahl?

Alaba: "Das ist schwierig zu sagen. Wir wollen auf jeden Fall bei der EM besser als 2016 abschneiden und schon davor gut in die WM-Quali starten. Die WM-Teilnahme ist ein Riesenziel für uns alle, auch für mich persönlich. Da würde der nächste Traum für mich in Erfüllung gehen."

Frage: Ist die jetzige Nationalmannschaft stärker als die von 2016?

Alaba: "Damals waren wir bekannt für Pressing, Umschaltspiel, die Freude am Spiel. Das war sehr gut in der Mannschaft erkennbar. Dann gab es einen Umbruch, aber jetzt haben wir sehr hohe Qualität und das Potenzial, viel zu erreichen. Wir müssen das einfach auf den Platz bringen. Zuletzt haben wir gezeigt, dass wir guten und erfolgreichen Fußball spielen können."

Frage: Das Länderspieljahr verlief für Österreich erfolgreich, dennoch gab es Kritik an der unspektakulären Spielweise. Ist das für Sie nachvollziehbar?

Alaba: "Nein, denn wir haben schon viele Länderspiele verloren, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. Damals haben wir diese Partien nicht für uns entschieden, jetzt tun wir es. Das gehört zu einer Entwicklung dazu."


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