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Hatte der DFB-Präsident Nebeneinkünfte?

DFB-Präsident Grindel soll Nebeneinkünfte verschwiegen haben.

Hatte der DFB-Präsident Nebeneinkünfte? Foto: © getty

Harter Gegenwind für den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes Reinhard Grindel.

Nachdem er zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte, als er ein TV-Interview einfach abbrach, berichtet der "Spiegel" nun von Nebeneinkünften des DFB-Präsidenten.

Er soll als Aufsichtsratsboss einer DFB-Tocherfirma zusätzlich abkassiert haben. Weder er, noch der Verband hätten die Gelder angegeben.

Konkret handelt es sich um seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der DFB-Medien Verwaltungs-Gesellschaft. Zwischen Juli 2016 und Juli 2017 soll er satte 78.000 Euro zusätzlich zu seinen sonstigen Einkommen erhalten haben.

Zwischen "ZDF" und Bundestag

Grindel wechselte im April 2016 von der Politik an die Spitze des Verbandes. Damals gaben er und der DFB seine Einkünfte mit 14.400 Euro monatlich an - 7.200  Euro erhielt er im Monat als Aufwandsentschädigung.

Hinzu kam eine Verdienstausfallszahlung in der gleichen Höhe. 

Der 57-Jährige war für das "ZDF" tätig, nach dem Ablauf seines Bundestagsmandats wäre er automatisch wieder Angestellter des Senders gewesen.

Weiter heißt es im Bericht des Nachrichtenmagazins, dass Grindel zwar die zusätzlichen Zahlungen an ihn einräumt, er bestreitet aber, sie verheimlicht zu haben. Viel mehr habe er erst nach seiner Wahl zum Verbandspräsidenten den Vorsitz der Tochterfirma übernommen.

Nur zwei Sitzungen

Der Aufsichtsrat der DFB-Medien Verwaltungs-Gesellschaft trat, dem "Spiegel" zufolge, nur zu zwei Sitzungen im Jahr zusammen.

Im Jahr 2017 verschmolz die IT-Tochter mit den DFB Wirtschaftsdiensten. Seitdem ist die DFB GmbH das einzige Tochterunternehmen der Verbandes.

Grindel sitzt als einer von neun Vertretern der UEFA im FIFA-Rat. Für diese Tätigkeit bezieht er 500.000 Euro jährlich. Auf Verdienstausfallzahlungen für seine Aufgaben bei FIFA und UEFA verzichtete Grindel.


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