Baustart ist nach der Regionalliga-Frühjahrssaison, die Wiedereröffnung ist für Frühjahr 2026 geplant. Wie viel das Projekt kosten wird, lässt Hacker offen - bewusst. Jedes Mal, wenn er Zahlen nenne und diese in der Zeitung landen würden, würden in weiterer Folge Angebote eintrudeln, die sich an diesen Zahlen orientieren, so Hacker. Zur "Schonung der Steuergelder" verzichte er deshalb auf eine Einschätzung.
Es würden aber "definitiv mehr als die 6 Millionen beim letzten Mal" werden, so Hacker. 6,25 Millionen Subvention genehmigte die Stadt für das ursprüngliche Projekt 2018.
Bilder! So wird der neue Sport-Club-Platz ausschauen
Entgegen der ersten Pläne sollen nun gleich zwei Tribünen neu gebaut werden, die "Blaue Tribüne" auf der Südseite wird saniert und erhält einen Kiosk sowie neue Sanitäranlagen.
Neben der Haupttribüne wird auch die Friedhofstribüne abgerissen. "Es ist eine legendäre Tribüne - aber auch sie wird weichen müssen, der Zahn der Zeit nagt auch an traditionsreichen Tribünen", meinte Hacker.
Schon länger gibt es bei der Friedhofstribüne Probleme mit eintretendem Wasser und Schimmelbildung in den Katakomben, wo auch das Lokal der Freund:innen der Friedhofstribüne - "The Flag" seinen Sitz hat. Im Neubau soll das Flag wieder einen Platz finden - und im Erdgeschoss angesiedelt sein.
Neue Heimat für das Frauen-Nationalteam?
Regionallist WSC soll auch künftig Hauptnutzer des Stadions sein. Eine Mehrfachnutzung ist aber angedacht. Zwischen den beiden neuen Tribünen werden im Kopfgebäude ein VIP-Bereich, Büros und Seminar-Räumlichkeiten entstehen.
Aufgrund der Vergrößerung des Spielfeldes könnten in Zukunft auch internationale Rugby- und American-Football-Spiele in Dornbach ausgetragen werden.
Hinzu kommt: Das neue Stadion wird dem "UEFA Kategorie 2"-Standard entsprechen. Damit ist der Sport-Club-Platz auch für das Frauen-Nationalteam sowie die Nachwuchsnationalteams des ÖFB in Zukunft eine interessante Option. Gespräche mit dem ÖFB gebe es, aufgrund des Interesses seitens des Verbandes wird sich auch der Bund finanziell am Bau beteiligen.
Das Ziel: Energieneutralität
Auf dem Dach der Haupttribüne soll eine PV-Anlage errichtet werden, sie soll eine Leistung von rund 100.000 kWh haben. Zusätzlich wird eine Wärmepumpenanlage errichtet, mit dem erzeugten Strom soll das Stadion weitgehend energieneutral betrieben werden.
Untertags geht man sogar von zu viel erzeugtem Strom aus - welcher wiederum in das Netz der Wien Energie eingespeist werden soll. Auch das Flutlicht wird modernisiert.
"Kommende Jahre werden herausfordernd"
"Die kommenden zwei Jahre werden für uns als Verein sehr herausfordernd", meinte Krapf-Günther im Rahmen der Pressekonferenz. Bereits nach Abschluss der Frühjahrssaison werden die Bautätigkeiten am ältesten noch bespielten Platz Österreichs beginnen, sieben Heimspiele gibt es noch bis dahin. Gespielt werden kann während der Bauphase in Dornbach nicht.
Man befinde sich aktuell in Abstimmung, wo man seine Heimspiele ab Herbst 2024 austrage, so Krapf-Günther. Klar ist: Der Sport-Club will in der Gegend bleiben, geprüft wird, ob eine Adaptierung des Trainingszentrums im 16. Bezirk mittels Stahlrohrtribünen eine machbare Option ist.
Freilich überwiegt aber beim Funktionär die Vorfreude: "Unser Fokus lag stets darauf, unserem Wiener Sport-Club eine zukunftsfähige Heimat und damit langfristige Stabilität zu ermöglichen. Pünktlich zum 120. Geburtstag unserer traditionsreichen Spielstätte können wir es kaum erwarten, im neuen Stadion zu spielen und unserer langen Geschichte weitere erfolgreiche Kapitel hinzuzufügen", so Krapf-Günther.
Auch was einen möglichen Aufstieg des WSC in die 2. Liga betrifft, bringt das neuen Schwung: Nach der zweijährigen Bauzeit verfügt man über ein Stadion, das die Zweitliga-Kriterien bei weitem erfüllt.