news

Regionalliga-Ost-Klubs fordern weiter 16 Teams

Verzicht auf Klagen vor dem Treffen der Regionalliga mit den Landesverbänden.

Regionalliga-Ost-Klubs fordern weiter 16 Teams Foto: © GEPA

Denkste! Der Streit zwischen den Vereinen der Regionalliga Ost und den Landesverbänden ist längst nicht beendet. Während im Westen und in der Mitte die neue Saison der dritten Leistungsstufe vor zwei Wochen begonnen hat, wollen im Osten die Klubs den Start am kommenden Freitag (21.8.) noch verschieben oder gar boykottieren.

Zwei Minuten nach zwölf, quasi in der Nachspielzeit, glauben die Regionalliga-Ost-Vereine doch noch eine Lösung gefunden zu haben, um ihre Liga von 13 auf 16 Mannschaften aufzustocken.

Im Hinblick auf den "runden Tisch", der heute (ab 16 Uhr) in der Sportschule Lindabrunn mit den drei Präsidenten und Geschäftsführern der Landesverbände Wien, Niederösterreich und Burgenland steigt, haben die Vertreter des Regionalliga-Ausschusses - Adi Solly (Sportclub), Werner Trost (Traiskirchen) und Lukas Stranz (Neusiedl) - quer durch alle Ligen Klage-Verzichtserklärungen eingeholt.

Damit haben die RLO-Vereine nicht nur den Job ihrer Landesverbände erledigt, sondern wollen damit auch das medial oft zitierte und in der Presseaussendung des ÖFB am Donnerstag genannte Hauptargument der Rechtsunsicherheit entkräftet haben. Steht somit einer Aufstockung nichts mehr im Wege?

Klage-Verzichtserklärungen an sämtliche involvierten Vereine

Die RLO-Vereine (im Bild Viktoria-Trainer Toni Polster) haben am Freitag auf Eigeninitiative an die zwei Erstplazierten und an der Aufstockung interessierten Klubs der Wiener Stadtliga, der 1. Landesliga Niederösterreich und Burgenland-Liga eine Klage-Verzichtsverklärung geschickt – mit der Bitte, diese bis Montag, 17. August, zu unterschreiben und zu retournieren.

Die Unterlagen gingen in Wien an Vienna und Austria 13, den beiden Erstplazierten der Wiener Stadtliga. Zudem an Elektra, weil diese als drittplazierter Verein - Gerüchten zufolge - mit einer Klage gedroht hätte. In Niederösterreich hat man die Klage-Verzichtserklärung an Kottingbrunn und Retz und im Burgenland an Siegendorf und Deutschkreutz geschickt.

Sonntag Abend hatten laut LAOLA1-Informationen sechs der sieben Vereine diese Erklärung (Anm.: liegen der Redaktion vor) unterschrieben. Die Unterschrift des siebten Vereins ist nur Formsache und soll nach deren Angaben rechtzeitig in diesen Stunden erfolgen. 

Den Ausführungen des Karollus-Gutachten folgend steigt der zum Zeitpunkt des Abbruchs führende Verein in die nächsthöhere Liga auf. Das Gutachten orientiert sich dabei an der Entsendung von Vereinen in die europäischen Bewerbe bei Abbruch der Meisterschaft. Demzufolge würden Vienna, Siegendorf und Kottingbrunn in die Regionalliga Ost nachrücken.

Playoff-Bewerb sowie ein RLO-Cup werden diskutiert

Die Verbandsvertreter haben von Anbeginn der Diskussion um die Regionalliga die Mauer gemacht und wollen sich partout nicht mehr bewegen. Stattdessen haben sie für die entgangenen Heimspiele der 13 Teams eine Entschädigung von 10.000 Euro pro Verein in Aussicht gestellt. Auch ein Playoff bzw. ein RLO-Cup soll heute Montag am "runden Tisch" diskutiert werden.

Die Boykott-Drohung steht weiter im Raum, aber auch eine Last-Minute-Lösung kann sich laut der beteiligten Vereine ausgehen.

Win-Win-Win. Die Verbände der Ostregion könnten - so wie in Kärnten passiert, wo mit dem SV Spittal an der Drau der Zehntplazierte der Kärnter-Liga in die Regionalliga Mitte hochgezogen wurde - ebenfalls einen Cut nach der vierten Liga einziehen und die darunterliegenden Ligen nicht aufstocken.

Wenn Funktionäre doch noch funktionieren, gibt es viele Sieger

Aber: Simmering wäre für den Fall des Aufrückens in die Wiener Stadtliga bereit, die beiden Klagen gegen den ÖFB und den Wiener Fußballverband zurückzuziehen. Damit hätten die Beteiligten zwei Fliegen auf einen Schlag erwischt und sich all der Probleme entledigt, die ansonsten auf die Funktionäre der Verbände zukommen. Der Fußball wird gewinnen, sogar die Verbände können sich letztendlich dank konstruktiver Lösungen als Sieger feiern lassen und den Vereinen wäre ohnehin am meisten geholfen.

Doch der Strohhalm ist dünn. Das bisherige Agieren der führenden Herren der Verbände in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland untermauern, dass ihnen die jeweilige Landesliga viel mehr am Herzen liegt als die Regionalliga.

Der Ball im großen Sommer-Streit liegt ein letztes Mal bei den Landesverbänden und beim ÖFB. Angesichts des Verzichts auf Klagen allerorts gibt es nicht wenige, die den Verantwortlichen Heuchlerei und Unwahrheiten vorwerfen. Doch noch halten sich die Aufmüpfigen zurück.

Kommentare