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Polizei rückt zu Hausdurchsuchungen bei Wacker an

Auch frühere Verantwortliche wie Hörtnagl und Stocker sollen betroffen sein.

Polizei rückt zu Hausdurchsuchungen bei Wacker an Foto: © GEPA

Die sich in Insolvenz befindende FC Wacker Innsbruck GmbH - der Verein spielt mittlerweile in der Tiroler Fußball-Liga - wird offenbar ein Fall für die Strafjustiz: Am Donnerstag wurden an acht verschiedenen Standorten Hausdurchsuchungen durchgeführt, um Unterlagen und Datenträger sicherzustellen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck der APA einen Bericht der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung".

Bei der Anklagebehörde laufe inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und der betrügerischen Krida, hieß es. Das Landeskriminalamt wurde mit entsprechenden Ermittlungen beauftragt. Laut dem Bericht gab es am Donnerstag nicht nur Durchsuchungen in den Räumlichkeiten des Vereins, sondern auch bei früheren Verantwortlichen.

Angeblich auch Durchsuchungen bei Hörtnagl und Stocker

Dabei soll es sich um den früheren Präsidenten Kevin Radi, Ex-Manager und Teamspieler Alfred Hörtnagl, das frühere Vorstandsmitglied Thomas Kerle sowie die ehemaligen Präsidenten Joachim Jamnig und Gerhard Stocker handeln. Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr wollte die Namen gegenüber der APA zwar nicht bestätigen, man ermittle aber gegen mehrere "Verantwortliche und Funktionsträger".

Der Anfangsverdacht ergebe sich aus den ersten Feststellungen des Insolvenzverwalters, "wonach zuletzt keine ordentlichen Geschäftsbücher geführt und die finanzielle Gebarung der GmbH einerseits und des Vereins FC Wacker Innsbruck andererseits nicht immer getrennt wurde", begründete die Justiz ihr Vorgehen. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Zunächst seien die sichergestellten Unterlagen und Datenträger auszuwerten.

Ende Juli war bekannt geworden, dass die FC Wacker Innsbruck GmbH mit offenen Verbindlichkeiten von 3,5 bis 4,0 Millionen Euro rechnen muss. 120 Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von rund 16,5 Millionen Euro angemeldet, der Insolvenzverwalter anerkannte davon rund 2,5 Millionen Euro.

In Innsbruck gibt es mittlerweile keinen Profifußball mehr. Der Verein muste zwangsabsteigen und spielt mittlerweile in der Tiroler Liga. Der frühere ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch löste Radi als Präsident ab.

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