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Rücktritt von ÖFB-Boss Gerhard Milletich

Gerhard Milletich ist nicht mehr Präsident des ÖFB. Der Burgenländer erklärt seinen Schritt im Detail:

Rücktritt von ÖFB-Boss Gerhard Milletich Foto: © GEPA

Die Ära Gerhard Milletich ist zu Ende.

Der Burgenländer ist als ÖFB-Präsident zurückgetreten.

Der 66-Jährige hat sich im September 2021 bei der Wahl zum Verbandsboss gegen Mitbewerber Roland Schmid durchgesetzt, nach 15 Monaten ist seine Zeit als ÖFB-Präsident nun aber schon wieder vorbei.

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Milletich geriet zuletzt zunehmend unter Druck, ihm wurde vorgeworfen, sein Amt benutzt zu haben, um Inserate für seine privaten Publikationen, die er in seinem Beruf als Verleger veröffentlicht, zu lukrieren.

Milletich genoss in seiner kurzen Amtszeit nur wenig Rückhalt im zerstrittenen ÖFB-Präsidium. Gleichzeitg darf er sich die Verpflichtung von Ralf Rangnick als Teamchef und den Beschluss zum Bau eines Trainingszentrums an die Fahnen heften.

Die weitere Vorgehensweise wird bei einer Präsidiumssitzung am Freitag festgelegt, teilt der Verband mit.

Milletichs Erklärung im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Fußballs,

aufgrund der massiven medialen Negativ-Kampagne und der internen Angriffe gegen meine Person, sehe ich mich veranlasst, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen.

Dieser Rückzug erfolgt zum Schutz meines privaten und geschäftlichen Umfelds und soll weiteren Schaden vom ÖFB abwenden. Denn die mediale Vorverurteilung der letzten Monate sowie die persönlichen Angriffe einiger Präsidiumsmitglieder haben nicht nur meine Reputation, sondern auch das Ansehen des ÖFB in der Öffentlichkeit stark beschädigt.

Gleichzeitig halte ich aber ausdrücklich fest, dass ich mein Ehrenamt als ÖFB-Präsident niemals missbraucht habe. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich aus heutiger Sicht manche Kommunikation ein wenig anders geführt. Dennoch habe ich immer im Sinne des ÖFB und des österreichischen Fußballs gehandelt und habe mir daher nichts vorzuwerfen.

Da aber trotz meiner Bemühungen alle Vorwürfe restlos und transparent aufzuklären, die Feindseligkeiten einiger Mitglieder des Präsidiums nicht eingedämmt wurden, blieb mir letztlich kein anderer Weg, als meine Funktion zurückzulegen.

Mein persönlicher aufrichtiger Dank geht an all jene Mitglieder des Präsidiums, die mit mir gemeinsam in den letzten Monaten richtungsweisende Entscheidungen – wie zum Beispiel die Bestellung des Teamchefs Ralf Rangnick und die Grundsatzentscheidung für die Errichtung des Trainingszentrums in Aspern – mitgetragen haben. Gemeinsam haben wir damit wichtige Schritte für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Fußballs gelegt.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch bei jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖFB, die mir in meiner gesamten Amtszeit ihr Vertrauen geschenkt haben.

Abschließend wünsche ich dem gesamten ÖFB für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Mit sportlichem Gruß,
KR Gerhard Milletich


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