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Einzelkritik zu Österreich gegen Norwegen

LAOLA1-Einzelkritik zum Nations-League-Spiel Österreich gegen Norwegen.

Das ÖFB-Team kommt zum Abschluss der UEFA Nations League zu einem ziemlich schmeichelhaften 1:1 gegen Norwegen.

Die meisten ÖFB-Kicker bieten im leeren Wiener Ernst-Happel-Stadion eine unterdurchschnittliche Vorstellung.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

Foto: © GEPA

PAVAO PERVAN (Wolfsburg/7 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2

Sehen wir es positiv: Siebentes Länderspiel und "endlich" bekam der Wolfsburg-Legionär auch die Gelegenheit, mit einer gelungenen Parade auf sich aufmerksam zu machen. In Minute 36 rettete er Österreich gegen Tronstad vor einem früheren Verlusttreffer. Anders als in seinen bisherigen Spielen ließen seine Vorderleute diesmal viel zu - bei diversen anderen Szenen hatte er jedoch Glück, ohne eingreifen zu können. Beim Gegentor war er machtlos. Beim Mitspielen strahlte der Routinier Ruhe aus.

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STEFAN LAINER (Borussia Mönchengladbach/25/1), 90 Minuten, Note: 3

Rechtes Glied einer Viererkette mit drei ehemaligen und einem aktuellen Salzburg-Kicker. Bei Lainer wechselten Licht und Schatten relativ rasant. Nach vorne hin hatte er, anders als sein linkes Pendant Ulmer, die eine oder andere nennenswerte Szene, so bereitete er etwa die Ranftl-Chance vor. Defensiv war dafür auch er an der einen oder anderen Schludrigkeit beteiligt. So klärte er etwa vor der Topchance von Tronstad in Minute 36 unsauber.

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STEFAN ILSANKER (Eintracht Frankfurt/48/0), bis zur 81. Minute, Note: 4

Österreich ist gesegnet mit einer großen Auswahl an Innenverteidigern. Die eine oder andere etablierte Kraft stand diesmal nicht zur Verfügung, also musste der Frankfurt-Legionär nach hinten rücken. Es könnte die Ausnahme bleiben. Zum Spielaufbau hatte er wenig beizutragen, musste mehrmals zum langen Ball greifen. Bezüglich defensiver Unordnung kann er sich nicht freisprechen. Beim 0:1 ging er zu lasch ins verlorene Kopfball-Duell, mit dem Berisha freigespielt wurde. In den Schlussminuten von Trauner ersetzt.

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MARTIN HINTEREGGER (Eintracht Frankfurt/53/4), 90 Minuten, Note: 3

Diesmal war es phasenweise eine Gratwanderung zwischen Abgebrühtheit und Unkonzentriertheit. In so mancher brenzligen Szene klärte der Kärntner gelassen. Wenn man jedoch an seiner Beteiligung an der Topchance in Minute 36 und den Beinahe-Elfer gegen Daehli in Minute 53 denkt, wo der Norweger zudem noch gefährlich zum Abschluss kam, fällt dies unter die Kategorie ungewohnt. Gegen uneingespielte Norweger wirkte die ÖFB-Abwehr uneingespielt, obwohl sich alle Beteiligten aufgrund von Vereins-Vergangenheit (Salzburg) oder –Gegenwart (beide Innenverteidiger spielen bei Frankfurt) bestens kennen.

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ANDREAS ULMER (RB Salzburg/21/0), 90 Minuten, Note: 4

Nach vorne hin abgesehen von einem ungefährlichen Weitschuss in Minute 13 ziemlich unsichtbar, nach hinten auch nicht immer sattelfest. Nach gut einer halben Stunde leitete er eine gute Szene der Norweger mit einem bitteren Fehlpass ein. Kein guter Auftritt des Routiniers. In dieser Form bleibt ihm nur die Backup-Rolle hinter Alaba, wenn Baumgartner auf dem linken Flügel zurückkehrt.

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XAVER SCHLAGER (VfL Wolfsburg/17/1), bis zur 65. Minute, Note: 3

Der Wolfsburg-Legionär ist auch an schwächeren Tagen ein Dauerläufer, das Bemühen konnte man ihm auch diesmal nicht absprechen. Auch seine Zweikampfstärke konnte er in Szene setzen. Viel mehr Positives gibt es leider nicht zu berichten. Am holprigen Spiel nach vorne konnte er sich kaum gewinnbringend betreiben, so manches Zuspiel war zu unpräzise, so mancher Meter umsonst. Nach 64 Minuten machte er der offensiveren Variante mit Grbic Platz.

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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/82/1), 90 Minuten, Note: 3

Auch der Kapitän konnte das ÖFB-Spiel aus der zweiten Reihe nicht wirklich ordnen. Der Leverkusen-Legionär suchte immer wieder den riskanten Pass, so war etwa sein weiter Ball in den Strafraum auf Lainer schon zu Spielbeginn eine gute Idee. Herausgekommen ist jedoch auch beim Mittelfeld-Routinier nur wenig Zählbares, aber immerhin hatte er kreative Ideen, die über Doppelpässe auf engem Raum hinausgehen.

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REINHOLD RANFTL (LASK/6/0), 90 Minuten, Note: 4

Im Vergleich zu seinen wesentlich Länderspiel-erfahreneren Kollegen in der Offensive fiel der LASK-Kicker kaum ab – ob dies als Lob zu werten ist, ist eine andere Frage. Um die Schnelligkeit des Steirers in Szene zu setzen, war es das falsche Spiel, beim Kombinationsspiel machte er halbwegs brav mit, biss sich jedoch ebenso die Zähne aus. Schade, dass sein Abschluss in Minute 41 drüberging.

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MARCEL SABITZER (RB Leipzig/46/8), 90 Minuten, Note: 4

Ein wenig ist dem Leipzig-Legionär der ÖFB-Flow des Jahres 2019 abhandengekommen. Die unbeschwerte Spielfreude ist ein wenig der Verkrampftheit gewichen. Seine stärkste Phase hatte der Steirer diesmal kurz nach Wiederanpfiff, als er erst einen Weitschuss abfeuerte und in Minute 48 schön auf Arnautovic ablegte. Aber sonst? Viel Krampf und nach hinten hin mit dem Ballverlust in Minute 33 auch eine gefährliche Szene.

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DAVID ALABA (Bayern München/76/14), 90 Minuten, Note: 4

Ja, der Bayern-Star bereitete einige ÖFB-Chancen vor, die leider nicht genutzt wurden – um ein Beispiel zu nennen etwa den Sitzer von Grbic. Trotzdem: Reicht dieser Auftritt wirklich? Kann schon sein, dass man vom Champions-League-Sieger zu viel verlangt, aber in einem Spiel wie diesen, gegen einen Gegner wie diesen kann man verlangen, dass Alaba dem ÖFB-Spiel vehementer den Stempel aufdrückt. Da war schon einiges an Leerlauf dabei.

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MARKO ARNAUTOVIC (Shanghai SIPG/87/26), 90 Minuten, Note: 3

Arnautovic ist kein Stürmer, der abtaucht. Das war auch gegen Norwegen zu erkennen. Normalerweise ist Arnautovic jedoch ein Stürmer, der zumindest eine der zahlreichen Abschluss-Möglichkeiten, die er gegen die Skandinavier vorgefunden hat, nutzt. Vor allem die Rakete kurz nach Wiederanpfiff hätte er nichts übers Kreuzeck jagen müssen. Arnautovic ist zudem ein gut mitspielender Stürmer. Auch diesmal probierte und probierte er, Kollegen freizuspielen, aber leider kam immer wieder ein norwegisches Bein dazwischen. Bis zur Minute 94, als zur "Versöhnung" der Assist zum Ausgleich gelang.

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ADRIAN GRBIC (FC Lorient/7/4), ab der 65. Minute, Note: 2

Der Frankreich-Legionär setzt seinen ÖFB-Lauf fort. Schön, wie der Stürmer in Minute 94 den Ball im langen Eck platziert hat – sein viertes Tor im siebenten Länderspiel. Grbic hätte jedoch schon vorher treffen müssen. Kurz nach seiner Einwechslung vergab er einen Sitzer. Ohne Tor zum Ausgleich hätte er sich ziemlich darüber ärgern müssen.

Foto: © GEPA

GERNOT TRAUNER (LASK/3/1), ab der 81. Minute - zu kurz eingesetzt

Der LASK-Kicker ersetzte in Minute 81 Ilsanker in der Innenverteidigung und half, kein weiteres Gegentor zu kassieren.


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