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Einzelkritik zu Österreich gegen Griechenland

LAOLA1-Einzelkritik zum Test-Länderspiel Österreich gegen Griechenland.

Einzelkritik zu Österreich gegen Griechenland Foto: © GEPA

Letztlich war es ein typisches Testspiel, das Österreich gegen Griechenland spät mit 2:1 für sich entscheiden konnte.

Die Leistungen sind in freundschaftlichen Vergleichen zumeist eine Spur schwieriger einzuordnen als in Pflichtspielen, da oftmals viel experimentiert wird und somit die Formation nicht eingespielt ist.

Auf das ÖFB-Team traf dies in dieser Partie definitiv zu. Man ging extrem ersatzgeschwächt ins Spiel, diese Startelf wird es so wohl nicht wieder geben. Dennoch kann man sich besser präsentieren und vor allem aus der drückenden Überlegenheit früher Kapital schlagen.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

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PAVAO PERVAN (Wolfsburg/2 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 3

Leider häuft es sich in den letzten Länderspielen, dass Österreich aus den wenigen Chancen, die man zulässt, auch Tore kassiert. Das liegt nur bedingt an den Torhütern, so konnte etwa Pervan gegen den Führungstreffer der Griechen wenig ausrichten, ist aber natürlich umso ärgerlicher für die ÖFB-Goalies. Alles in allem hatte der Wolfsburg-Legionär in seinem zweiten Länderspiel kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen.

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ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/82/1), 90 Minuten, Note: 3

Dragovic war Teil einer ÖFB-Abwehr, die fast nichts anbrennen ließ. Die Betonung liegt angesichts des Gegentreffers leider auf fast. Bei der Führung der Griechen wurde der Leverkusen-Legionär ein wenig alleine gelassen und berechnete den langen Ball falsch. Vor allem vor der Pause rückte die ÖFB-Abwehr teilweise weit auf, ein Mal attackierte Dragovic in der Anfangsphase sogar den gegnerischen Goalie – ein Zeichen, das seine Vorderleute nur bedingt aufrüttelte.

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STEFAN ILSANKER (Eintracht Frankfurt/44/0), 90 Minuten, Note: 3

Der Frankfurt-Legionär trat vor der Pause als Organisator der defensiv im Prinzip nicht geforderten Dreierkette in Erscheinung. Richtig beschäftigt war auch er hauptsächlich mit dem Spielaufbau, dabei streute er vor allem in der Anfangsphase den einen oder anderen schönen langen Pass ein, zumeist dominierten jedoch auch bei ihm kurze, risikolose Zuspiele. Nach der Pause rückte er eine Etappe nach vor und präsentierte im Mittelfeld seine gewohnten kämpferischen Tugenden.

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MARTIN HINTEREGGER (Eintracht Frankfurt/48/4), 45 Minuten, Note: 3

Einer der wenigen wirklichen Stammspieler in der Startelf. 45 Minuten lang agierte der Frankfurt-Legionär als linkes Glied der Dreierkette. Mangels Offensivkraft der Griechen war er zumeist mit Aufbauspiel beschäftigt, hier wechselten sich Licht und Schatten allerdings ab. Sein Weitschuss nach knapp einer halben Stunde wurde leider abgefälscht.

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CHRISTOPHER TRIMMEL (Union Berlin/78/0), 45 Minuten, Note: 4

Wenn, dann trat der Union-Legionär zumeist durch Standards in Erscheinung, aus dem Spiel heraus gelang über die rechte Seite leider weniger als erhofft. Letztlich fehlte bei einer wenig auffälligen Leistung die Durchsetzungskraft. Eingespielt war man allerdings natürlich auch nicht – die Begründung sei beim Routinier stellvertretend für viele erwähnt.

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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/77/1), 45 Minuten, Note: 3

Der Kapitän war viel am Ball, bemühte sich ihn zu verteilen, wie dem kompletten ÖFB-Team vor der Pause fehlte die eine zündende Idee. Schade, dass der Leverkusen-Legionär seinen Kopfball nach Trimmel-Ecke in Minute 12 nicht besser platzieren konnte. Das wäre ein geeigneter Dosenöffner gewesen. Aber mit Baumgartlinger und Toren ist das leider so eine Sache im Nationalteam. Zur Pause wurde er ausgewechselt und für die beiden wichtigeren Aufgaben geschont.

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RAPHAEL HOLZHAUSER (Beerschot/1/0), 67 Minuten, Note: 3

Debüt des Belgien-Legionärs! Mit 27 Jahren wurde der Mittelfeldspieler doch noch zum Nationalspieler. Die ersten zwei Minuten gehörten ihm fast ganz alleine, indem er gleich vier Eckbälle zur Mitte trat – eine davon gefährlich direkt aufs Tor. Auch ansonsten agierte der Berschoot-Legionär recht auffällig, wenngleich eher brotlos. Ein entscheidender Pass wollte auch seinem linken Fuß nicht entkommen, ein gelungener Torschuss ebenso nicht. Nach seiner Auswechslung gelangen die beiden Tore. Dennoch: Holzhauser deutete an, dass er der Mannschaft durchaus helfen kann.

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MARCO FRIEDL (Werder Bremen/1/0), 90 Minuten, Note: 2

Debüt im A-Team für Friedl! Nach 47 Spielen in der deutschen Bundesliga könnte man sagen überfällig, aber auch das zeigt die Konkurrenzsituation – speziell in der Defensive. Am liebsten spielt der Tiroler in der Innenverteidigung, doch er kann auch nach links ausweichen. Dies tat er gegen Griechenland. Seine Aufgabe war es, die linke Seite zu beackern und das tat er recht ansprechend. Im Vergleich zu den eher blassen Kollegen auf rechts hatte er die eine oder andere gute Szene. Wirklich etwas daraus gemacht hat er jedoch auch nicht. Defensiv kam er beim Gegentor eine Spur zu spät. Friedl muss nun die Heimreise nach Bremen antreten und darf nicht mit zu den Nations-League-Spielen in Nordirland und Rumänien. Generell dürfte er allerdings schon wiederkommen, denn dass er eine Bereicherung sein könnte, hat er allemal gezeigt.

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ALESSANDRO SCHÖPF (Schalke/23/4), 45 Minuten, Note: 4

Fast zwei Jahre lang war der Schalke-Legionär nicht im ÖFB-Team zu sehen, letztmals spielte er im November 2018 für Österreich. Die lange Pause hatte vor allem verletzungstechnische Gründe. Seine Rückkehr hat sich der Tiroler vermutlich anders vorgestellt. Gegen tief stehende Griechen wurde er erstens kaum in Szene gesetzt, zweitens fiel ihm jedoch auch selbst wenig ein. Brachte kaum Dynamik über die rechte Seite, strahlte nicht wirklich Gefahr aus. Nach 45 Minuten ausgewechselt.

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ADRIAN GRBIC (FC Lorient/3/1), 90 Minuten, Note: 2

Für Stürmer sind solche Spiele, in denen kaum Bälle zu ihnen kommen, recht mühsam. Der Vorteil für Angreifer: Gelingt trotzdem ein Tor, ist die Leistung davor schnell einmal vergessen – und die Note auch gleich viel besser, als es die Performance eigentlich rechtfertigt. Gut, dass der Frankreich-Legionär bei seinem Startelf-Debüt anschreiben konnte, damit ist dieses Thema erledigt – es soll Stürmer geben, die zu lange ihrem ersten Länderspiel-Treffer nachgelaufen sind. Spielerisch geht allerdings mehr, und Grbic ist ein Stürmer, mit dem man kombinieren kann.

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KARIM ONISIWO (Mainz/9/1), 76 Minuten, Note: 4

Seine beste Szene hatte der Mainz-Legionär kurz nach Wiederanpfiff, als er eine Baumgartner-Hereingabe per Kopf nicht aufs Tor bringen konnte. Ansonsten  agierte auch er viel zu blass, brachte wenig Dynamik ins Spiel. Als er in Minute 27 einmal gut in Szene gesetzt wurde, schien er überrascht zu sein, dass er alleine Richtung Tor laufen könnte. Das geht besser.

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STEFAN LAINER (Borussia Mönchengladbach/21/1), in 46. Minute eingewechselt, Note: 2

Der Gladbach-Legionär löste nach 45 Minuten Trimmel auf der rechten Seite ab und brachte durchaus frischen Wind ins Spiel. Mit seiner Dynamik hatte er im Spiel nach vorne die eine oder andere gute Szene. Spielt Österreich in Bestbesetzung, ist er aus der Stammformation derzeit nicht wegzudenken.

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STEFAN POSCH (TSG Hoffenheim/8/1), in 46. Minute eingewechselt, Note: 3

Der Hoffenheim-Legionär kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für Hinteregger ins Spiel und spielte seinen Part trocken herunter. Bis auf das Gegentor war wenig zu tun, bei selbigem konnte Posch wenig ausrichten.

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FLORIAN GRILLITSCH (TSG Hoffenheim/18/1), in 46. Minute eingewechselt, Note: 3

Der Hoffenheim-Legionär kam in der Pause ins Spiel, löste Baumgartlinger im Mittelfeld-Zentrum ab und lieferte eine eher unauffällige Darbietung ab. Der Niederösterreicher ist auf seiner Position einer beinharten Konkurrenz-Situation ausgesetzt. Bekommt man Einsatzzeit, könnte man sich vehementer aufdrängen, als er es zuletzt tat.

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CHRISTOPH BAUMGARTNER (TSG Hoffenheim/3/1), in 46. Minute eingewechselt, Note: 1

Auch der dritte Hoffenheim-Legionär durfte ab der zweiten Halbzeit mitmachen und bestätigte in jeglicher Hinsicht den positiven Eindruck, den er bei seinem ersten ÖFB-Lehrgang im September hinterlassen hat. Und damit ist nicht nur seine Kaltschnüzigkeit beim Siegtreffer gemeint. Von Beginn an versuchte er, frischen Wind ins ÖFB-Spiel zu bringen, fiel bereits kurz nach Wiederanpfiff mit seiner gelungenen Flanke auf Onisiwo auf. Auch für das Kombinationsspiel war der Niederösterreicher eine Bereicherung. Kurzum: Die nächste starke Vorstellung.

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MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/19/3), in der 67. Minute eingewechselt, Note: 1

In der 67. Minute eingewechselt, mit einer idealen Hereingabe das Assist zum 1:1, den Siegtreffer mit einem wunderbaren Pass eingeleitet. Was will man mehr? Man muss als Stürmer nicht immer Tore schießen, um sehr positiv aufzufallen.

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LOUIS SCHAUB (Luzern/15/5), in der 76. Minute eingewechselt, Note: Zu kurz eingesetzt

Der Luzern-Legionär kam aufs Feld und bekam umgehend ein Assist zugeschrieben. Der finale Pass zum Siegtreffer von Baumgartner ging auf sein Konto.


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