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ÖFB-Team: Drei Torschützen, drei Ausrufezeichen

Wie Gernot Trauner, Adrian Grbic und Philipp Wiesinger Werbung in eigener Sache betrieben haben.

ÖFB-Team: Drei Torschützen, drei Ausrufezeichen Foto: © GEPA

Chance genützt!?

Matches wie das 3:0 von Österreich in Luxemburg sind für Akteure der zweiten oder dritten Reihe die Gelegenheit, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Das ist einigen Akteuren mehr, anderen weniger gelungen.

Zu den Gewinnern zählen fraglos die drei Torschützen - das LASK-Duo Gernot Trauner und Philipp Wiesinger sowie Frankreich-Legionär Adrian Grbic.

Vor allem Wiesinger, der am Montag noch Playstation spielte und zwei Tage später sein Länderspiel-Debüt feierte, ist diesbezüglich eine überraschende Personalie.

Die aktuelle Situation des Trios im ÖFB-Team:

Die drei ÖFB-Tore im Video:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

GERNOT TRAUNER:

GERNOT TRAUNER:
Foto: © GEPA

Die Zahl der Fürsprecher des LASK-Führungsspielers in Sachen Nationalteam ist nicht gerade gering. Aufgrund seiner konstant starken Leistungen bei den Linzern wurde seine fixe Aufnahme ins ÖFB-Aufgebot schon vielfach gefordert.

Durch Auftritte wie in Luxemburg dürfen sich seine Anhänger bestätigt fühlen - defensiv weitestgehend sattelfest, diente sein wuchtiger Kopfball zum 1:0 als Dosenöffner in einer bis dahin richtig mühsamen Partie.

"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, für das Nationalteam ein Tor zu erzielen. Es war erst mein zweites Länderspiel, und ich bin sehr froh darüber, dass mir das gelungen ist", strahlt der 28-Jährige.

Seine ÖFB-Premiere feierte Trauner vor zwei Jahren in einem anderen mühsamen Test. Beim 0:2 in Dänemark wurde er eingewechselt. Diesmal war es sein Startelf-Debüt.

Wie sehr Trauner seine Performance in der Hackordnung des Abwehrzentrums nach vorne gebracht hat, wird sich weisen. Der Konkurrenzkampf wird nicht kleiner. Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger und Stefan Posch sind, sofern fit, im Kader gesetzt. Um die weiteren Innenverteidiger-Plätze im Aufgebot gibt es ein ziemliches Gedränge.

Ein Ausrufezeichen in eigener Sache wie dieses ist jedoch eine gute Basis für weitere Nationalteam-Chancen.

ADRIAN GRBIC:

ADRIAN GRBIC:
Foto: © GEPA

Der Konkurrenzkampf im Angriff ist vor allem in der Breite weniger intensiv als in der Innenverteidigung. Dennoch dient Grbic als gutes Beispiel, dass man sich auch als ÖFB-Newcomer einen Platz im Kader sichern kann.

Denn nach den bisherigen Herbst-Eindrücken kann man davon ausgehen, dass der 24-Jährige auch kommendes Jahr eine Zukunft im Nationalteam hat, sofern er sich bei Arbeitgeber FC Lorient weiterhin beweist.

Nach seinem Debüt-Tor im Test gegen Griechenland ließ er in Luxemburg einen weiteren Treffer folgen. Durchaus positiv ist jedoch auch zu bewerten, dass seine Einwechslung mit Beginn der zweiten Halbzeit frischen Wind brachte und half, dass Österreich nach der Pause einen besseren Auftritt hinlegte.

Grbic vergab zwar seine ersten beiden Chancen, aber zumindest erarbeite er sich selbige.

"Leider habe ich meine beiden Chancen nicht gemacht, aber als Stürmer muss man immer dran bleiben", erklärt der Wiener, "bei der nächsten Chance habe ich gezeigt, dass ich es besser machen kann. Ich freue mich, dass ich das 2:0 gemacht habe."

Über die Stürmer-Situation in Österreich wurde und wird viel diskutiert. In Abwesenheit von Marko Arnautovic tut sich jedoch zumindest etwas.

Michael Gregoritsch scheint seine ÖFB-Form gefunden zu haben, Grbic zeigt mit Treffern auf und Sasa Kalajdzic ist ein viel größerer Hoffnungsträger, als er es bei seinem Startelf-Debüt in Luxemburg zu beweisen wusste.

PHILIPP WIESINGER:

PHILIPP WIESINGER:
Foto: © GEPA

David Alaba, Andreas Ulmer, Marco Friedl und Maximilian Ullmann waren aus diversen Gründen verhindert, also kam mit Philipp Wiesinger die fünfte Option auf der Position links hinten zum Zug - und das in der Fünferkette offensiver als beim LASK gewohnt.

Dass der gebürtige Salzburger seinen Einstand auch noch mit einem Tor krönte, ist angesichts der Vorgeschichte beinahe schon kitschig.

Am Montagabend saß er laut eigener Aussage noch auf der Couch und spielte Playstation. Am Dienstag rückte er ins ÖFB-Camp ein, am Mittwoch absolvierte er sein erstes Länderspiel. Während manch anderer im Nationalteam viel Geduld beweisen muss, ging es bei ihm ganz schnell.

"Natürlich habe ich ein bisschen Luft nach oben, aber ich denke, fürs erste Länderspiel war es ganz okay", schätzt Wiesinger seine Leistung ein, die er selbst krönte: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, einmal ein Tor für Österreich zu schießen - und dann gleich im ersten Spiel, das ist natürlich wunderschön."

Mit seiner couragierten Herangehensweise kombiniert mit seinen konstanten Leistungen beim LASK könnte auch der Einspringer die ÖFB-Tür in eigener Sache ein wenig weiter aufgestoßen haben. Wobei auch für ihn gilt, dass der Konkurrenzkampf nicht gerade geringer wird.

So gesehen ist ihm zu wünschen, dass er nicht ein ähnliches Nationalteam-Schicksal wie Christopher Dibon erleidet. Der Rapidler netzte 2011 bei seinem Länderspiel-Debüt im Test gegen Lettland und lief danach nie mehr für Österreich auf.

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