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So begründet Foda Kader mit Baumgartner und Grbic

Zwei Debütanten, dafür kein Arnautovic. Was tun mit Alaba?

Eine lange Nationalteam-Pause muss nicht zwangsläufig viele neue ÖFB-Gesichtern bedeuten.

Sieht man vom Fehlen von Marko Arnautovic ab, war es zu erwarten, dass Teamchef Franco Foda für den Nations-League-Auftakt weitestgehend auf das bekannte Personal setzen würde.

Weistestgehend deshalb, weil zwei durchaus erratbare Debütanten mit von der Partie sind. Christoph Baumgartner und Adrian Grbic gehören erstmals dem Aufgebot an. Ohne Corona-Zwangspause wäre dies wohl bereits im Frühjahr der Fall gewesen.

Foda attestiert dem Duo "außergewöhnliche Leistungen" in den vergangenen Monaten, weshalb sie sich eine Einberufung verdient hätten.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Baumgartner? "Extrem weiterentwickelt"

Baumgartner etablierte sich in der vergangenen Saison als Stammspieler bei Hoffenheim. In 26 Liga-Spielen steuerte er sieben Tore und vier Assists bei.

Foda lobt den 21-Jährigen: "Er hat sich in den letzten Monaten extrem weiterentwickelt, war in den Spielen dominant, hat einige Tore erzielt, auch einige Tore vorbereitet. Er ist gerade im vorderen Bereich auf vielen Positionen einsetzbar, ist sehr variabel, hat eine gute Dynamik, kann Eins-gegen-Eins-Situationen lösen und hat ein gutes Gefühl im Strafraum."

Zudem sei der Niederösterreicher "sehr torgefährlich". Eine Stärke, die sich der Teamchef wohl auch vom zweiten ÖFB-Rookie erhofft. Die Stürmer-Frage wird im Nationalteam immer wieder gestellt, vielleicht kann Grbic eine Antwort darauf sein.

Grbic passt zur Mannschaft

Nach 17 Toren für den französischen Zweitligisten Clermont Foot ist der 24-Jährige nun in die Ligue 1 zum FC Lorient gewechselt, für den er in der Auftakt-Runde bereits getroffen hat.

"Ein Spieler mit gutem Tiefgang", analysiert Foda, "er kann vor allem auch an unserem Kombinationsspiel teilnehmen, er passt also zur Mannschaft, ist technisch versiert und hat einen guten Torabschluss."

Nachsatz: "Ich gehe einmal davon aus, dass beide Spieler sehr gut zu unserer Spielweise dazupassen."

Alaba als Innenverteidiger?

Ein Spielweise, die bekanntlich vom frischgebackenen Champions-League-Sieger David Alaba mitgestaltet wird.

Auf welcher Position erscheint vorerst offen. Der ÖFB-Star überzeugte beim FC Bayern als Innenverteidiger, in der Abwehrzentrale ist das Nationalteam mit Martin Hinteregger, Aleksandar Dragovic und Co. jedoch bestens besetzt.

Positions-Debatten rund um Allrounder Alaba haben im ÖFB-Team beinahe schon Tradition. Foda vermeidet es vorerst, sich festzulegen:

"Ich habe immer schon betont, dass David ein Spieler ist, der universell einsetzbar ist. Als Linksverteidiger ist er absolute Weltklasse, als Innenverteidiger hat er in den letzten Spielen extrem gut performt, war in der Spieleröffnung sehr dominant und hat großen Anteil daran, dass die Bayern Champions-League-Sieger geworden sind. Beim Nationalteam hat er unterschiedliche Positionen gespielt. Wir werden uns mit diesem Thema beschäftigen, wenn er nächste Woche zu uns kommt. Dann werden wir es in Ruhe besprechen, so wie wir das immer getan haben."

Anders als Löw

Deutschlands Teamchef Joachim Löw verzichtet bei diesem Lehrgang auf Vertreter der CL-Teilnehmer Bayern und Leipzig. Für Foda war es kein Thema, Alaba oder die Leipzig-Legionäre Marcel Sabitzer und Konrad Laimer nicht zu nominieren.

"Was Herr Löw in Deutschland entscheidet, ist seine Geschichte", betont der Deutsche und verweist auf die positiven Rückmeldungen von Sabitzer und Laimer, die nach einer Woche Urlaub nun wieder ins Mannschaftstraining einsteigen würden.

Mit Alaba sei er nach dem Triumph von Lissabon per WhatsApp in Kontakt gewesen. "Auch hier gab es keine negativen Rückmeldungen, also gehe ich davon aus, dass alle zum Nationalteam kommen werden."

Dies ist in Zeiten wie diesen - siehe Arnautovic - keine Selbstverständlichkeit. So gerne der China-Legionär angereist wäre, angesichts der drohenden Quarantäne-Auflagen wäre dies wohl nicht sonderlich sinnstiftend gewesen.

Flexibilität könnte gefordert sein

Foda ist bewusst, dass in Sachen Personal möglicherweise noch Flexibilität gefragt sein wird: "In Zeiten wie diesen kann immer etwas passieren, insofern sind wir vorbereitet, Spieler nachzunominieren."

Während Alessandro Schöpf sowohl im Kader als auch auf der Abrufliste fehlt, weil er Meldungen zufolge positiv auf das Coronavirus getestet wurde, befindet sich auf der Abrufliste der eine oder andere interessante Name.

Beispielsweise Torhüter Dejan Stojanovic, der beim FC Middlesbrough unter Vertrag steht. Der Vorarlberger übersiedelte 2011 vom FC Lustenau zum FC Bologna und kämpfte sich über Crotone und den FC St. Gallen bis in die Championship hoch.

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