"Der Gesamtauftritt heute stimmt mich extrem zuversichtlich, deswegen hält sich die Enttäuschung über das Ergebnis absolut in Grenzen", erklärt Rangnick auf der Pressekonferenz nach der Partie im Happel-Oval.
Es sei ein "herausragend gutes Spiel über 70 Minuten" seiner Mannschaft gewesen. "Viel besser, als das, was wir ab der zehnten Minuten gespielt haben", könne man nicht spielen. Es habe einen "Klassenunterschied in allen Belangen" gegenüber den Slowenen gegeben, die Glück gehabt hätten, nicht mit fünf oder noch mehr Gegentreffern nachhause zu fahren.
"Das Einzige, was am Ende nicht gestimmt hat, ist das Ergebnis. Wir hätten das ein oder andere Mal noch ins Tor schießen können, das stimmt. Aber viel mehr klare Chancen herauszuspielen als heute, ist schwierig", so Rangnick.
Fehlte die Ernsthaftigkeit?
Fakt ist allerdings auch, dass sich das ÖFB-Team schlussendlich auch ein wenig selbst um den Sieg gebracht hat. Oftmals wurde in der Offensive die kompliziertere, weil spektakulärere Lösung gesucht, gegen Ende hin ging man äußerst fahrlässig mit den eigenen Chancen um.
"Mitte der zweiten Hälfte hatten wir eine Phase, wo wir nicht mehr ganz so am Gaspedal waren", hadert Christoph Baumgartner nach der Partie. Und Marko Arnautovic bemüht eine alte Fußballweisheit: "Wenn du die Tore nicht machst, bekommst du sie irgendwann. Das war nichtmal eine Chance von ihnen, wir haben einen Fehler gemacht."
Mit dem Fehler meint Arnautovic freilich den sehr lässigen Passversuch von Torhüter Patrick Pentz unmittelbar vor dem 1:1. Der Dänemark-Legionär wollte das Spiel zu einem Zeitpunkt schnell machen, zu dem es für das ÖFB-Team ratsamer gewesen wäre, etwas Zeit von der Uhr zu nehmen.
"Das Tor haben wir - mit Verlaub - schon selber vorbereitet", weiß auch Rangnick.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Noten! Ein Vierer und zwei Einser für das ÖFB-Team
Rangnicks späte Wechsel
Der Teamchef selbst geriet am Sonntag auch in die Kritik, weil er ungewöhnlich spät, nämlich in Minute 84 erst, zum ersten Mal wechselte.
Das ÖFB-Team ließ zu diesem Zeitpunkt mindestens schon zehn Minuten lang Ermüdungserscheinungen erkennen.
Allerdings habe auch überhaupt nichts auf ein slowenisches Aufbäumen hingedeutet, hält der Teamchef fest. Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, erst so spät zu wechseln, antwortet er: "Warum? Es hat sich überhaupt nichts abgezeichnet."
Es gibt Wichtigeres - die WM-Quali
Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass der Nations-League-Aufstieg ohnehin nie die allerhöchste Priorität hatte.
Es sei halt manchmal so im Fußball, "dass das Ergebnis nicht den Spielverlauf widerspiegelt", zuckt Rangnick mit den Schultern; er würde sich viel mehr Sorgen machen, "wenn wir heute 1:0 durch eine einzige Torchance gewonnen hätten. Da ist es mir lieber so, wie es heute gelaufen ist".