Österreichs Nationalmannschaft kann dem Ticket für die WM 2026 in den kommenden Tagen bedeutend näherkommen.
Siege am Donnerstag in Wien gegen San Marino und am Sonntag in Bukarest gegen Rumänien würden die Chance auf einen Nordamerika-Trip erhöhen, und genau darauf hofft auch ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Er blicke beiden Partien "mit Vorfreude" entgegen und hoffe auf sechs Punkte, sagte der Wiener der APA.
Die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick startete mit vier Siegen aus vier Partien in die Qualifikationsgruppe H. Nur der Erste reist fix zur Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko. "Wir haben die erste Hälfte der Quali ergebnistechnisch sehr gut absolviert und wollen jetzt nachlegen", erklärte Schöttel.
Gegen den Weltranglistenletzten San Marino sind drei Punkte Pflicht. "Da sollten und werden wir gewinnen", meinte Schöttel. Das erste Duell endete im Juni mit einem 4:0-Auswärtserfolg der Österreicher, alle vier Treffer fielen innerhalb der ersten halben Stunde. "So, wie wir dieses Spiel damals angegangen sind, kann das durchaus ein Vorbild für Donnerstag sein", sagte der 58-Jährige.
Rumänen "zusätzlich motiviert und gefährlich"
Weitaus komplizierter dürfte es drei Tage später in Bukarests Arena Nationala werden, wo das ÖFB-Team bei der EM 2021 Siege über Nordmazedonien (3:1) und die Ukraine (1:0) feierte. Die Rumänen liegen bereits fünf Punkte hinter Österreich und haben zudem ein Spiel mehr ausgetragen. "Aber Mannschaften, die unter Druck sind, können zusätzlich motiviert und gefährlich sein", vermutete Schöttel. "Die Rumänen haben richtig gute, schnelle Einzelspieler."
Mit Ausnahme der Partien mit San-Marino-Beteiligung und einem 2:0 von Rumänien über Zypern endeten alle bisherigen Pool-H-Spiele mit einem Tor Unterschied oder unentschieden. "In dieser Gruppe ist es gefühlt sehr eng, auch für uns war es nie ein lockerer Spaziergang, sondern immer ein harter Kampf", betonte Schöttel.
Zu spüren bekam man das unter anderem im Duell mit Zypern. Gegen die Auswahl der Mittelmeer-Insel reichte es im September in Linz gerade noch zu einem glücklichen 1:0, danach gab es einiges an Kritik. "Dass wir den Gegner nicht an die Wand gespielt haben und keine ähnliche Leistung wie zum Beispiel beim 5:1 vor einem Jahr gegen Norwegen gezeigt haben, haben wir selbst auch bemerkt", meinte Schöttel.
"Aber wir machen Punkte und die Begeisterung ist da. Dass es noch Reserven gibt und wir spielerisch eine Schippe drauflegen können, davon gehen wir aus."
Team hat laut Schöttel Zenit noch nicht überschritten
Die Theorie, dass die aktuelle österreichische Auswahl ihren Zenit schon überschritten haben könnte, wies Schöttel zurück. "Das Team ist als Gesamt-Mannschaft in einem Superalter", erklärte der Sportchef.
"Wir haben einige (Anm.: David Alaba, Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer oder Michael Gregoritsch), die über 30 sind, aber immer noch einen großen Wert für die Mannschaft haben. Falls wir uns für die WM qualifizieren, hört möglicherweise der eine oder andere danach auf, aber sicher nicht acht Stammspieler auf einmal. Und es gibt dann wieder die Möglichkeit für andere, sich zu präsentieren", sagte Schöttel.
Der 63-fache Internationale war bei den Endrunden 1990 und 1998 als Spieler dabei. 1990 brachte es Schöttel auf zwei, acht Jahre später auf drei WM-Einsätze, nun hat er als Funktionär die Chance auf die dritte WM-Teilnahme. "Aufgrund der Tatsache, dass es schon so lange her ist, würde ich mich auch persönlich schon sehr freuen, wenn wir es zur WM schaffen", sagte Schöttel.