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Windtner: "Teamchef-Diskussion unangebracht"

Der ÖFB-Präsident stellt sich trotz Debakel hinter Franco Foda.

ÖFB-Präsident Leo Windtner spricht sich nach dem 0:4-Heimdebakel der österreichischen Nationalmannschaft im Duell mit Dänemark gegen eine Teamchef-Diskussion aus.

Man werde mit Franco Foda die EM bestreiten und müsse dem Trainerstab und der Mannschaft Zeit geben, die richtigen Konsequenzen aus der schweren Niederlage in der WM-Qualifikation zu ziehen, sagt der 70-Jährige am Donnerstag der APA.

"Eine Teamchef-Diskussion ist komplett unangebracht zu diesem Zeitpunkt", erklärt Windtner.

"Der Teamchef hat die Qualifikation für die EURO geschafft, daher werden wir auch mit ihm in die EM gehen." Fodas Vertrag läuft allerdings noch zumindest bis zum Ende der WM-Qualifikation im November - ob der Deutsche tatsächlich so lange im Amt sein wird, ist offen.

Große Enttäuschung bei Windtner

Windtner fordert eine sachliche Analyse des WM-Quali-Fehlstarts. "Jetzt heißt es, die Lehren zu ziehen, abzuhaken und sich voll auf die EM-Vorbereitung zu konzentrieren", meint der Oberösterreicher. Nach der Niederlage vor zwei Jahren in der EM-Quali in Israel hatte der Verbandschef noch scharfe Kritik an der Mannschaft geübt, diesmal übt er sich in Zurückhaltung. "Jetzt, wo die EM ante portas ist, können wir alles andere gebrauchen als starke Sprüche oder große Rochaden."

Dennoch ist bei Windtner die Enttäuschung über den Auftritt am Mittwoch im Wiener Prater groß. "Bei allem Respekt vor der Leistung der Dänen kann das Resultat und speziell das Match in der zweiten Hälfte nicht unseren Ansprüchen gerecht werden. Wenn wir mit dem Ziel in die Quali gehen, den ersten Platz zu holen, sind wir in der zweiten Hälfte weit davon abgewichen."

Stimmung im Keller

Aufgrund der Leistungen nicht nur gegen Dänemark, sondern auch schon davor gegen Schottland und die Färöer stellt sich zudem die Frage, ob die heimische Nationalmannschaft tatsächlich über so hohes Potenzial verfügt wie behauptet. "Natürlich lässt das Spiel gegen Dänemark Zweifel aufkommen, aber nicht nur ich, auch die Fans und die Fußball-Öffentlichkeit sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir Qualität haben, die in der Breite gewachsen ist", meint Windtner.

Dennoch kann auch der ÖFB-Präsident nicht abstreiten, dass sich die allgemeine Zuversicht rund zweieinhalb Monate vor dem EM-Start in Grenzen hält. "Gerade für die Fans war das Dänemark-Spiel einigermaßen eine Stimmungsbremse. Ich glaube aber schon, dass die Spieler so weit sind, daraus zu lernen und unbelastet in die EURO zu gehen", erklärt Windtner.

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