Das Nationalstadion ist nicht die einzige infrastrukturelle "Baustelle" beim ÖFB.
Dem heimischen Fußballverband fehlt auch ein eigenes Trainigszentrum und in der Geschäftsstelle im Ernst-Happel-Stadion zudem mehr Platz für seine Mitarbeiter.
"Es ist mittlerweile so, dass wir, wenn man Stadion und Trainingszentrum hernimmt, im letzten Drittel der 55 Verbände der UEFA angesiedelt sind. Umso wichtiger ist es für uns, da nicht den Anschluss zu verlieren", sagt Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe, im "Kurier"-Interview.
"Egal, wo du hinkommst in Europa, es passiert überall so viel Positives, dass wir Handlungsnotwendigkeit haben und definitiv 2020 eine Grundsatzentscheidung treffen werden. Irgendwann ist es nicht mehr argumentierbar, dass wir in diesen Bereichen im internationalen Vergleich mehr und mehr an Tuchführung verlieren."
Der ÖFB will deshalb bei Trainingszentrum und Büro "die nächsten Schritte machen, um in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Realisierung vorzunehmen".
Trainingszentrum inklusive Hotel?
Für das Trainingszentrum ist der ÖFB laut Neuhold bereit, einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand zu nehmen. Auf die Hilfe der Politik wollen sich die Verantwortlichen nicht mehr verlassen. "Wir haben schon viel Zeit verloren, und ich sehe es als unbedingt notwendig an, jetzt Fakten zu schaffen", so Neuhold.
Das Trainingszentrum soll in der "Idealvariante" über vier Plätze, eine überdachte Halle und ein Mini-Stadion verfügen. Diese Pläne sind jedoch abhängig von der Wirtschaftlichkeit und davon, ob der ÖFB ein bestehendes Zentrum adaptiert oder einen Neubau anstrebt.
Das Zentrum könnte auch mit einem Hotel für die Nationalmannschaften verbunden sein, erklärt Neuhold.
"Bei der Unterbringung geht es darum, einen hochqualitativen Bereich zu schaffen, der auch das A-Nationalteam dort beherbergt, und einen zweiten Bereich zu definieren, der unter anderem für die Nachwuchs-Nationalteams geeignet ist." Ein Kriterium sei dabei, ob ein Hotelbetreiber das Potenzial sieht und sich das Hotel refinanzieren lässt.
