Österreich Österreich AUT
San Marino San Marino SMR
Endstand
10:0
6:0, 4:0
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Arnautovic: "Ohne meine Familie wäre ich nicht hier"

Marko Arnautovic hat die Bestmarke von Toni Polster übertroffen. Danach überkommen ihn die Emotionen: "Danke an ganz Österreich!"

Arnautovic: Foto: © GEPA

Plötzlich musste Marko Arnautovic zittern. Würde ihm der Video Assistant Referee wirklich sein 45. Länderspiel-Tor aberkennen? Hätte er Toni Polsters Rekord von 44 Treffern im ÖFB-Dress doch nur egalisiert?

Bangen Momenten folgte die große Erleichterung: Das 10:0 gegen San Marino, gleichzeitig der Treffer zu Österreichs höchstem Sieg in der ÖFB-Geschichte, zählte. Der Jubel im gut besuchten Wiener Ernst-Happel-Stadion war riesig, Arnautovic selbst fiel ein großer Stein vom Herzen.

Vorbei sind die unzähligen nervigen Fragen nach dem Rekord, wann er ihn brechen würde und welchen Stellenwert er für ihn hätte. Richtig emotional wurde es nach Spielende, als der ÖFB-Star auf die Tribüne lief und sich in die Arme seines Vaters fallen ließ.

Danach fand er im ORF-Interview kaum Worte für das Geschehene: "Es ist schwierig zu reden", sagte "Arnie" und kämpfte sichtlich mit den Tränen. "Meine Frau und Kinder waren leider nicht hier, meine Mutter ist auch zuhause. Aber mein Vater und mein Bruder sind da - ich widme den Rekord meiner Familie, ohne sie wäre ich nicht hier."

Unbändiger Wille, den Rekord zu brechen

Dass der Belgrad-Legionär den Rekord unbedingt in diesem Spiel erobern wollte, war ihm ab der ersten Sekunde anzumerken. Sein erstes Tor erzielte er bereits in der achten Spielminute, das nächste folgte kurz nach der Halbzeitpause.

Kurz danach hatte er den Ball für einen Strafstoß nach einem vermeintlichen Foul an Alex Prass bereits in der Hand, ehe Schiedsrichter Yigal Frid vor den Bildschirm trat und den Elfmeter annullierte. In weiterer Folge zeigte sich Arnautovic mit dem Rekord vor Augen trotzdem mannschaftsdienlich - und in der Schlussphase brachen alle Dämme.

"Danke an alle Österreicher und alle Fans, die mich jahrelang unterstützt haben, nicht nur wegen des Rekords. So lange dabei zu sein und noch immer solche Emotionen zu erleben, ist Wahnsinn", war Arnautovic überwältigt.

Einer der schönsten Tage in seinem Leben

Es sei einer der schönsten Tage in seinem Leben. "Der schönste Tag meines Lebens war die Geburt meiner Kinder, aber das kommt gleich danach. Das ist etwas Außergewöhnliches", so Arnautovic.

Das nächste Ziel hat der 36-Jährige schon vor Augen. "Ein Kapitel ist zu, jetzt müssen wir das zweite Kapitel schaffen", bezieht sich der Stürmer auf den Torrekord von Toni Polster und die Qualifikation für die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA.

Ein paar Worte an den nunmehr ehemaligen Rekordtorschützen Österreichs richtete Arnautovic auch noch: "Toni, ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute. Ich hoffe, dass wir einmal einen trinken."

Polsters Reaktion: "Ich wünsche ihm (Marko, Anm.) alles Gute und dass noch viele weitere folgen. Der Marko hat ja viel mehr Länderspiele, das ist ein Plus, das er hat. Aber man muss auch sagen, dass er sich immer fit gehalten hat, sich immer bereit erklärt hat, für das Nationalteam zu spielen. Das muss man auch erst einmal schaffen."


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