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Foda: Bis auf zwei, drei Positionen steht EM-Team

Teamchef hat EM-Elf im Kopf. Was er gegen Nordmazedonien nicht sehen will:

Nach dem 0:1 in England ein 0:0 zu Hause gegen die Slowakei.

Die Chance, vor dem EURO-Start doch noch für ein wenig Euphorie zu sorgen, hat das ÖFB-Team vertan. Teamchef Franco Foda glaubt dennoch, dass Österreich noch in EM-Stimmung kommen wird.

"Ich gehe davon aus, dass jetzt Tag für Tag die Stimmung steigen wird. Das Kribbeln wird kommen. Die Anspannung kommt auch bei uns im Trainerteam und in der gesamten Mannschaft. Wir werden auf den Punkt bereit sein. Davon bin ich überzeugt", gibt der 55-Jährige auch nach der Nullnummer gegen den Nachbarn zu Protokoll, dass er fest an das gelungene Timing beim Formaufbau glaubt.

Der Chefcoach hat nach den beiden finalen Probeläufen auch ein recht klares Bild davon, wen er am kommenden Sonntag beim Auftakt gegen Nordmazedonien aufs Feld schicken möchte.

Startelf im Kopf

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Als Trainer macht man sich natürlich seine Gedanken, mit welcher Mannschaft man gegen Nordmazedonien spielen möchte. Bis auf zwei, drei Positionen steht die Mannschaft", erklärt Foda ungewohnt frühzeitig, wenngleich dies angesichts eines relativ konkretes Stamms ohnehin auf der Hand liegend ist.

Schließlich denkt er aber dennoch daran, weiter den Konkurrenzkampf zu schüren: "Die Trainingswoche wird noch einmal entscheidend sein. Wie gesagt, es gibt noch zwei, drei Plätze zu vergeben. Insofern wird es eine sehr interessante Woche."

Am Dienstag reist der ÖFB-Tross nach einem freien Montag für Spieler und Betreuer ins Basecamp nach Seefeld. Dort soll der rot-weiß-roten Auswahl der Feinschliff verpasst werden.

Dabei gilt es wohl auch noch einmal auf die Erkenntnisse des Slowakei-Matches einzugehen.

Was gegen Nordmazedonien nicht passieren darf

Nach einer ersten Halbzeit mit zu wenig Tempo, Dynamik und fehlender Zielstrebigkeit, hinter die letzte Kette der Slowaken zu kommen, sah Foda nach der Pause eine Steigerung.

"Da haben wir dann auch viele Möglichkeiten vorgefunden, wobei man sagen muss, dass auch der Gegner drei sehr gute Möglichkeiten hatte, bei denen Daniel Bachmann sehr gut reagiert hat. Wir hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind" so der Deutsche.

Es würde nach dieser Partie jedoch weder beruhigende noch beunruhigende Aspekte geben. Die "ein, zwei unnötigen Ballverluste" in der Vorwärtsbewegung, die zu Kontersituationen geführt haben, störten den Teamchef aber doch:

"Das darf nächste Woche nicht passieren, denn da erwartet uns ein ähnliches Spiel. Auch Nordmazedonien wird in der Defensive in einem 5-3-2-System so kompakt spielen, aggressiv gegen den Ball sein und auf Umschaltmöglichkeiten lauern. Da müssen wir im Spiel nach vorne klarer sein, dürfen uns nicht so einfache Abspielfehler erlauben. Und vor allen Dingen muss dann auch die Restverteidigung sicher stehen."

Bei der EM Chancen eiskalt nutzen

Für das ÖFB-Team war es das dritte Spiel in Serie ohne Torerfolg. Wie ärgerlich es sei, dass man die Problematik der mangelhaften Chancenverwertung mit ins Turnier nehme?

Auf den Punkt bereit zu sein, heißt für Foda auch mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor: "Wir werden dann auch in diesem Spiel Möglichkeiten vorfinden, und die müssen wir einfach eiskalt ausnutzen."

Insgesamt gebe es also "noch einige Dinge zu verbessern", wobei man nicht vergessen dürfe, dass einige Stammkräfte nicht mit von der Partie waren.

Die Daten der letzten Trainingseinheiten hätten gezeigt, dass es wichtig sei, einigen Spieler eine Regenerationsmöglichkeit zu geben. Stefan Lainer und Xaver Schlager gönnte Foda daher nach langer Saison eine Verschnaufpause und nominierte sie nicht einmal in den Spieltagskader.

Darum spielte Baumgartlinger nicht

Auch Aleksandar Dragovic schaute nur zu, saß aber für den Fall der Fälle auf der Bank. Bei David Alaba und Marcel Sabitzer war es der Plan, dass sie nur eine Halbzeit lang spielen. Geplant war es indes auch, dass Kapitän Julian Baumgartlinger weitere Minuten bekommt. Dies klappte aufgrund des Spielverlaufs nicht:

"Es stand 0:0, also wollte ich mit Michael Gregoritch noch einen Stürmer bringen. Deshalb ist Julian leider nicht zum Einsatz gekommen. Aber er ist fit und voll dabei. Es war einfach nur die Situation, dass ich noch einmal offensiv wechseln wollte."

Letztlich war der Sinn und Zweck der Übung wohl auch, dass möglichst viele verschiedene Spieler zum Einsatz kommen. Bis auf Karim Onisiwo hat jeder Feldspieler gegen England und die Slowakei zumindest ein paar Minuten bekommen.

"Wir benötigen bei der Europameisterschaft auch alle Spieler", stellt Foda klar, "ich habe schon viele WMs und EMs verfolgt. Es ist aufgrund von Verletzungen und Sperren fast unmöglich, Spieltag für Spieltag mit der gleichen Mannschaft zu spielen. Insofern war es wichtig, noch einmal allen Spielern Einsatzzeit zu geben."

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