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Erstes Länderspiel-Tor: Andreas Weimanns "Krönung"

Das Ende der Leidenszeit. Wie er trotzdem immer auf diesen einen Moment gehofft hat:

Erstes Länderspiel-Tor: Andreas Weimanns Foto: © GEPA

Endlich!

"Ich habe lange warten müssen. In so einem Spiel das erste Tor zu machen, ist natürlich super", strahlt Andreas Weimann.

Im 18. Länderspiel erzielt der Bristol-Legionär den rot-weiß-roten Treffer beim 1:1 gegen Frankreich.

In seiner ersten A-Team-Phase von 2012 bis 2015 lief der Wiener seinem Premieren-Treffer im ÖFB-Team vergeblich hinterher, nun jubelt er gegen den Weltmeister.

"Irgendwie habe ich immer gehofft, dass ich es noch schaffe. Jetzt bin ich natürlich umso glücklicher, dass es mir noch gelungen ist", meint Weimann und spricht von einem der wichtigsten Treffer seiner Karriere.

Die Krönung

Zudem bestätigt er eine unglaubliche Spielzeit mit 22 Toren und zehn Assists für Bristol.

"Für mich persönlich war es eine super Saison, ich habe sehr viele Tore für Bristol geschossen. Mein erstes Team-Tor ist die Krönung - noch dazu vor vollem Haus gegen den Weltmeister", freut sich die Offensivkraft.

VIDEO: Die besten Szenen des ÖFB-Unentschiedens gegen Frankreich

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Nicht gequält

Wer seine Leidenszeit unter dem damaligen Teamchef Marcel Koller miterlebt hat, freut sich vermutlich besonders für Weimann.

Man darf davon ausgehen, dass die einstige Torsperre ihren Anteil hatte, warum seine Länderspiel-Laufbahn eine derart lange Unterbrechung erleben musste.

Ob er sich damals sehr damit gequält habe, dass er dem ersten ÖFB-Tor vergeblich hinterher gelaufen ist?

"Quälen würde ich nicht sagen. Natürlich, wenn man Stürmer spielt, will man ein Tor machen und das ist mir damals nicht gelungen. Aber jetzt bin ich zurück, jetzt habe ich es geschafft."

Nur mehr Danke sagen

Zudem interpretiert Weimann sein Spiel so, dass er nicht nur an Tore denkt, wenngleich er heuer so viele wie noch nie geschossen hat: "Ich war jedoch immer schon ein Spieler, der seiner Mannschaft auch ohne Tore hilft."

"Wir haben Andi vorher ja auch nicht so richtig gekannt. Wir haben uns aber natürlich Spiele von Bristol City angeschaut. Genau das, was er dort gezeigt hat, hat er auch im Lehrgang bestätigt."

Ralf Rangnick

Und wie war er denn nun, dieser goldene Moment?

"Marko hatte den Ball, Konni hat ihn hinterlaufen, ich war in der Mitte alleine und habe nur mehr Danke sagen müssen", bedankt sich der 30-Jährige artig bei den Assistenten Marko Arnautovic und Konrad Laimer.

"Ich habe einfach nur probiert, den Ball ins Netz zu schießen. Als er dann ins Netz gegangen ist, war es ein super Gefühl."

Rangnick schwärmt von Weimann

Ex-Teamchef Franco Foda reaktivierte Weimann schon für die beiden März-Länderspiele. Nachfolger Ralf Rangnick setzte nun bereits das zweite Mal von Beginn an auf ihn.

"Wir haben Andi vorher ja auch nicht so richtig gekannt", erklärt der Deutsche, "wir haben uns aber natürlich Spiele von Bristol City angeschaut. Genau das, was er dort gezeigt hat, hat er auch im Lehrgang bestätigt."

Der Routinier habe einen "unglaublichen Willen und unheimliche taktische Disziplin" an den Tag gelegt.

"Deswegen ist es auch kein Zufall, dass er von Beginn an gespielt hat und sicherlich auch kein Zufall, dass er das Tor gemacht hat."

Weimann & Mbappe

Beim 3:0-Erfolg in Kroatien startete Weitmann noch als linker Wing Back ins Match. Er könne generell auf mehreren Positionen helfen, verdeutlicht jedoch gleichzeitig:

"Ich habe meine ganze Karriere über gesagt, dass durch die Mitte als zweiter Stürmer meine beste Position ist."

Dass seine Familie im Happel-Stadion anwesend war, macht dieses persönliche Erfolgserlebnis noch emotionaler.

Der zweite Torschütze der Partie hört auf den Namen Kylian Mbappe. Bezüglich Torerfolg im selben Atemzug mit dem Superstar genannt zu werden, erlebt man auch nicht so oft.

"Wir wissen, dass er ein Weltklasse-Spieler ist. Man hat gesehen, wie schnell er ist. Dann haut er ihn mit dem sozusagen schwachen Fuß rein", zieht Weimann den Hut.

"Dann ist eh Urlaub..."

Kräftemäßig sei auch der abschließende Trip nach Dänemark kein Problem. "Es ist das letzte Spiel. Wir werden alles raushauen, dann ist eh Urlaub. Also ist sicher noch etwas im Tank", verspricht Weimann.

Die unnötige 1:2-Heimniederlage gegen die Dänen am Montag sei eine Enttäuschung gewesen, weil man ein besseres Ergebnis verdient gehabt hätte: "Also reisen wir sicherlich mit einer offenen Rechnung hin."

Apropos Rechnung: Eine solche könnte Bristol angesichts des bis 2024 laufenden Vertrags an potenzielle Interessenten stellen. Nach diesem Tor kann man durchaus mutmaßen, dass sich die Angebotslage verbessert.

Weimann selbst hegt indes weiter nur wenig Ambitionen, Bristol zu verlassen: "Ich fühle mich dort sehr wohl."

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