news

Das gefiel Rangnick trotz 3:0-Sieg überhaupt nicht

Teamchef nach Debüt prinzipiell zufrieden, Grund zum Feiern gäbe es aber nicht.

Das gefiel Rangnick trotz 3:0-Sieg überhaupt nicht Foto: © GEPA

Was für ein Debüt!

Neo-Teamchef Ralf Rangnick konnte mit dem 3:0-Auswärtssieg Österreichs in Kroatien (Spielbericht >>>) ein richtig fettes Ausrufezeichen setzen. Doch der 63-jährige Deutsche ist zu sehr Profi, um sich vorzeitig hochjubeln zu lassen und die Erwartungshaltung zu steigern.

"Es gibt noch keinen Grund, in Euphorie zu verfallen", stellt der ÖFB-Cheftrainer unmittelbar nach dem Schlusspfiff im "ORF" klar. "Zum Feiern gibt es jetzt noch keinen großen Anlass. Aber im Fußball ist es immer schön, wenn man Spiele gewinnt."

Zu Null gespielt, drei Tore in einem Spiel erzielt und den Vize-Weltmeister in die Knie gezwungen - das alles konnte man jedoch als positive Begleiterscheinungen aus Osijek mitnehmen.

"Die erste halbe Stunde hat mir überhaupt nicht gefallen"

Zu Beginn der Partie waren in der neu zusammengewürfelten Startelf jedoch noch einige Abstimmungsschwierigkeiten zu erkennen. Mit der gewählten 3-5-2-Ausrichtung fand die Rangnick-Elf gegen die Kroaten kaum ins Spiel.

"Wir hatten Probleme die ersten 20, 25, 30 Minuten aus dem 3-5-2. Wir haben praktisch in keiner Phase Zugriff bekommen. Für uns war es schon hilfreich, dass wir dann auf 4-2-2-2 umgestellt haben. Da haben wir uns viel leichter getan", analysiert der neue starke Mann im ÖFB und hält fest: "Die erste halbe Stunde hat mir überhaupt nicht gefallen."

In dieser hingen die Offensivspieler in der Luft, das Mittelfeld lief dem Ball mehr hinterher, hatte kaum Zugriff und die Abwehr wirkte noch nicht abgestimmt genug, um die ballsicheren Kroaten zu gefährden.

Rangnick mit "dem ersten Mal in dieser Konstellation" zufrieden

Die Umstellung verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Führungstreffer ausgerechnet durch Marko Arnautovic, der davor zwar viel Laufarbeit im Anlaufen erledigte, jedoch kaum Ballkontakte hatte, war schlussendlich der Dosenöffner für die ÖFB-Elf.

"Ich glaube, in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel komplett kontrolliert. Ganz am Ende hätte es sogar höher ausgehen können. Für das erste Mal in dieser Konstellation, wie wir gespielt haben, bin ich mit der Leistung in der letzten Stunde zufrieden. Ab der 30. Minute sah es nach Fußball aus", war Rangnick nach lediglich vier Trainingseinheiten dann doch zufrieden mit dem Gesehenen.

Der Doppelschlag nach der Pause half ungemein, um zum einen die Kroaten komplett aus der Fassung zu bringen und selbst immer mehr Selbstvertrauen zu tanken. Auch die drei Wechsel schon in der Halbzeit verfehlten ihre Wirkung nicht.

"So muss es im modernen Fußball sein"

Deshalb fasste Rangnick zusammen: "Nach den Toren, die wir gemacht haben, haben wir nichts mehr anbrennen lassen. Wir standen im Mittelfeld sehr kompakt und haben eigentlich kaum mehr Chancen zugelassen."

Natürlich kann noch nicht davon die Rede sein, dass bereits alles abgerufen werden konnte, was sich Rangnick vorstellt. Trotzdem waren die Grundzüge und Ideen des Teamchefs bereits implementiert.

"Wir haben als Mannschaft gespielt. So muss es sein im modernen Fußball, dass alle Spieler mitmachen, um gemeinsam das Tor zu verteidigen. Dass wir auch Waffen haben, haben wir schon gezeigt Ende der ersten Hälfte. Wir haben eine sehr homogene Gruppe, in der kein Spieler abgefallen ist."

Dabei kündigte der erfahrene Coach an, dass gegen Dänemark einige neue frische Kräfte zum Einsatz kommen werden, unter anderem David Alaba. Der Auftakt ist einmal erfolgreich geglückt, nun geht es darum, das positive Gefühl im Ernst-Happel-Stadion gegen die Dänen zu bestätigen.

Kommentare