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Baumgartner: "Nicht gegen Irgendwelche gespielt"

Christoph Baumgartner zieht vor Holland den Hut und nennt ÖFB-Probleme.

Am Ende muss man manchmal auch anerkennen, dass der Gegner schlichtweg besser war. So erging es auch dem ÖFB-Team nach dem 0:2 gegen die Niederlande im Amsterdam.

"Wir haben nicht gegen Irgendwelche gespielt", betont Christoph Baumgartner, "Matthijs de Ligt zum Beispiel ist einfach ein Weltklasse-Verteidiger. Das hat man wieder gesehen. Gegen solche Spieler ist es nicht ganz einfach."

Wobei Österreichs jüngster EURO-Teilnehmer das verlorene zweite Gruppenspiel nicht alleine diesem Qualitätsunterschied zuschieben möchte.

"Natürlich hat Holland Qualität und absolute Weltklassespieler. Aber wir hatten schon auch die eine oder andere Chance", erinnert der Hoffenheim-Legionär, der sich selbst in die Pflicht nimmt:

"Gerade in der ersten Hälfte hatte ich ein, zwei gute Situationen wie den einen Abschluss, bei dem ich de Ligt abschieße. Beim zweiten grätscht er ihn mir Weltklasse weg. In der zweiten Halbzeit dann, gerade in jener Phase, in der wir ein bisschen mehr Druck machen und bessere Räume gefunden haben, machen sie uns das 0:2 und ziehen uns so ein bisschen den Stecker."

Keine gute Abstimmung mit Gregoritsch

Apropos von Österreich bespielte Räume. Die rot-weiß-rote Raumaufteilung schien phasenweise nicht wirklich glücklich zu funktionieren. Ein Eindruck von außen, den Baumgartner bestätigt:

"Wir hatten manchmal nicht die perfekte Abstimmung, um genug Tiefe im Spiel zu haben. Leider war es dann oft so, dass 'Gregerl' und ich dann gleichzeitig auf die Zehner-Position gekommen sind."

Michael Gregoritsch und Baumgartner bildeten das ÖFB-Sturm-Duo, wobei es die Aufgabe von Zweiterem war, sich auf die Zehn fallen zu lassen. Gregoritsch wiederum hätte laut Teamchef Franco Foda für die Tiefe im Spiel sorgen sollen.

Nicht zwingend in die Box

"Anfang der zweiten Halbzeit hatten wir eine kleine Drangphase, in der wir es dann besser geschafft und die Verteidiger gebunden haben. Ich bin manchmal auf der Zehner-Position aufgetaucht, da sind wir das eine oder andere Mal ganz gut durchgekommen. Aber dass die Tiefe im Spiel gefehlt hat, müssen wir uns ankreiden lassen."

Wie auch immer: Dem ÖFB-Spiel nach vorne hat es an Durchschlagskraft gefehlt. Nach guten Ballgewinnen verstand man es nicht, potenziell aussichtsreiche Situationen fertig zu spielen.

"Wir haben es zu selten geschafft, wirklich zwingend in die Box zu kommen und sind deshalb auch nicht wirklich zu einem guten Torabschluss gekommen. Wir hätten öfter in Eins-gegen-Eins-Situationen kommen müssen, wo wir wirklich einmal mit dem Gesicht zum Gegner attackieren. Wir waren oft mit dem Rücken zum Gegner. Dann ist es natürlich schwer."

Auch mal ein Tor aus einer Halbchance

Gegen eine Mannschaft wie die Niederlande müsse man kaltschnäuziger sein: "Wenn du gegen solch eine Mannschaft etwas holen willst, musst du auch einmal ein Tor aus einer Halbchance machen. Das haben wir leider verpasst, dafür machen sie uns das zweite. Das ist natürlich auch eine Qualität, die sie haben."

Dass man das erste Gegentor aus einem Elfmeter zugelassen habe, habe dem Kontrahenten außerdem in die Karten gespielt: "Ganz kannst du Torchancen gegen sie nicht vermeiden, aber du musst zumindest schauen, dass du so lange wie möglich das 0:0 hältst."

"Aber wie gesagt", so Baumgartners Fazit, "sie haben einfach auf manchen Positionen absolute Weltklasse. Das muss man neidlos anerkennen."

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