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Xaver Schlager verteidigt ÖFB-Leistung

Schlager erklärt, warum es gegen Norwegen so "brutal schwierig" war:

Durchatmen!

Die frohe Botschaft zuerst: Österreich fixiert den Gruppensieg der UEFA Nations League und steigt von Liga B in Liga A auf. Über das "Wie" lässt sich allerdings gehörig streiten, schließlich konnte das Nationalteam eine Blamage gegen eine zusammengewürfelte, norwegische Auswahl erst in der Nachspielzeit abwenden (Spielbericht >>>).

Auf Seiten der ÖFB-Startelf summierte sich die Länderspiel-Erfahrung auf 456 Einsätze, die Skandinavier erreichten hingegen 38 Spiele im Teamdress. Ein voller Erfolg für Rot-Weiß-Rot schien - trotz der zuletzt mangelhaften, spielerischen Leistungen - bereits vor dem Anpfiff in Stein gemeißelt. Xaver Schlager kann dem Gedanken eines Pflichtsiegs nach dem Schlusspfiff aber nur bedingt etwas abgewinnen.

Schlager: "Norweger sind nicht aus der Regionalliga Ost"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

"Es war sehr, sehr schwierig", schnauft der Mittelfeldspieler nach der Partie im "ORF" erstmal durch, um anschließend die dargebotene Leistung zu verteidigen. Auf die Frage, warum sich das Nationalteam trotz des gigantischen Erfahrungsunterschieds so schwer tat und wie man dies einem Außerstehenden erklären könnte, antwortete Schlager:

"Naja, dann haben viele Außerstehende wahrscheinlich nie Fußball gespielt. Tut mir leid, aber die Norweger sind ja nicht aus der Regionalliga Ost, sondern spielen alle in Top-Ligen", platzt es aus dem Wolfsburg-Legionär: "Viele von ihnen sind vielleicht nicht im Nationalteam, aber für diejenigen war es heute die große Chance und vielleicht die einzige Möglichkeit, für Norwegen zu spielen. Dann spielst du ganz einfach voller Adrenalin und riskierst alles."

"Die haben nichts zu verlieren"

Während sich die ÖFB-Elf meist verkrampft und ideenlos in der Offensive präsentierte, wuchs das norwegische Selbstvertrauen minütlich an. "Die haben nichts zu verlieren", liefert Schlager den triftigsten Grund: "Nach ein paar guten Situationen bekommst du ein brutales Selbstvertrauen. Und wenn du mit Selbstvertrauen spielst, dann gelingen plötzlich Sachen, die man sonst nicht schafft."

Ein weiterer Aspekt dürfte der fehlenden Spritzigkeit geschuldet sein. Während es für Baumgartlinger und Co. kaum Zeit zur Erholung gab, kam die improvisierte Norwegen-Elf zwar nicht eingespielt, aber zumindest ausgeruhter im Wiener Ernst-Happel-Stadion an.

Von außen wird zu viel geredet

An der Sensation durften die Skandinavier zumindest schnuppern, so fehlte nach dem Führungstreffer nur ein weiteres Tor für den überraschenden Sprung auf Rang eins und zu einer der größten Blamagen in den letzten ÖFB-Jahren. 

"Für uns ist es deswegen schwierig, weil von außen sehr viel geredet wird. 'Ja, ihr müsst gewinnen', da kommt einfach Druck auf", erläutert Schlager. "Das sind Sachen, die für Fußballer schwierig sind und die Situation so schwer gemacht haben."

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