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Sturm will keine Ausreden: "Verdient raus!"

Verletzte? System? Fehlendes Spielglück? Sturm nimmt Cup-Aus auf eigene Kappe.

Sturm will keine Ausreden: Foto: © GEPA

Es ist die bisher größte Überraschung im Achtelfinale des ÖFB-Cups! Mitfavorit Sturm Graz muss sich am Mittwoch frühzeitig aus dem Turnier verabschieden.

Das Ausscheiden der "Blackies" als Überraschung zu klassifizieren, mag vielleicht nicht jedem schmecken, handelte es sich bei Gegner SV Ried doch um einen anderen Bundesligisten. Die Art und Weise, wie sich Sturm in dieser Saison bislang jedoch vom Rest der Bundesliga abheben konnte - Salzburg ausgenommen -  ließ das Ausscheiden doch recht unerwartet erscheinen (Spielbericht >>>).

"Man muss auch mal ein bisschen selbstkritisch sein und das war heute zu wenig. So einfach, wie wir die Tore kassiert haben, zu wenig Druck nach vorne, dann kannst du so ein Spiel auch nicht gewinnen und nicht aufsteigen", erklärt ein aufbrausender Jakob Jantscher nach dem Spiel im "ORF".

Christian Ilzer zeigte sich "wahnsinnig enttäuscht. Wir haben eine Chance leichtfertig fallengelassen", sagt der Sturm-Trainer zur "möglicherweise" bittersten Niederlage seiner Amtszeit in Graz. "Weil man das Ergebnis im Cup nicht korrigieren kann."

Jantscher: "Müssen aufhören mit den Ausreden"

Dabei machten die ersatzgeschwächten Grazer, die unter anderem die verletzungsbedingten Ausfälle von Stefan Hierländer, Alexander Prass und Gregory Wüthrich beklagen mussten, zunächst einen stabilen Eindruck. Ein verhängnisvoller Ried-Konter sollte das Spiel allerdings auf den Kopf stellen.

Nach dem Führungstreffer von Ante Bajic und dem kurz nach Wiederbeginn folgenden 2:0 durch Luca Meisl standen die Grazer blitzschnell mit dem Rücken zur Wand. Ein Ergebnis, das auch trotz des Anschlusstreffers von Jakob Jantscher nicht mehr aufgeholt werden konnte.

Für den Sturm-Torschützen gab es viele Gründe, warum es letztlich nicht für den Aufstieg gereicht hat, die Verletzten seien aber keiner gewesen.

"Wir müssen aufhören mit den Ausreden. Dass wir viele Verletzte haben, ist egal. Wir haben eine gute Mannschaft am Platz gehabt, müssen da weiterkommen. Fertig, aus", vertritt Jantscher einen klaren Standpunkt.

 

Neues Sturm-System? "Hatten nicht viel Zeit, das einzustudieren"

Die vielen Verletzten hatten auch zur Folge, dass Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer von seiner geliebten Raute abwich, um auf zwei Sechser im Mittelfeld zu bauen. "Es war mal was Neues. Das ist schon richtig", so Jantscher.

"Wir haben nicht viel Zeit gehabt, um das einzutrainieren, aber das sind Ausreden. Das muss trotzdem funktionieren, egal was für ein System, welche Spieler am Platz stehen. Wir haben genügend Qualität, das haben wir heute einfach nicht gezeigt und deswegen sind wir auch verdient ausgeschieden", macht der Stürmer klar.

Dass nun die Chance auf einen Titelgewinn in dieser Saison deutlich gesunken ist, ist dem 32-Jährigen bewusst. Salzburg in der Liga vom Thron zu stoßen, ist wohl ein schwereres Unterfangen als dies im ÖFB-Cup zu tun.

Ilzer: "Kommt nicht das raus, was am Leiberl steht"

"In der Meisterschaft ist es ziemlich schwierig mit dem Vorsprung von Salzburg. Im Cup sind wir jetzt auch weg, das ist halt so. Cup-Spiele sind K.o.-Spiele, wenn man da verliert, ist man weg", meint Jantscher.

Momentan sei man in Graz ohnehin darauf konzentriert, wieder aus dem Negativstrudel zu kommen. Immerhin setzte es in den vergangenen sechs Pflichtspielen fünf Niederlagen.

"Momentan kommt in der Qualität nicht mehr das raus, was am Leiberl steht", erklärt Cheftrainer Christian Ilzer, der sich zumindest damit trösten darf, dass drei der vergangenen fünf Spiele gegen Kaliber wie PSV Eindhoven, Real Sociedad und Red Bull Salzburg verloren gingen. 

Plan der SV Ried voll aufgegangen

Auf Seiten der SV Ried ist endlich der erste Sieg unter Interimstrainer Christian Heinle geglückt. Nach einem Auftakt-Remis gegen Klagenfurt (1:1) gab es zuletzt in der Liga zwei Niederlagen gegen Sturm (0:1) und Austria Wien (1:4).

Am Mittwoch ist der Plan der Innviertler aber voll aufgegangen. "Wenn man sich das Ergebnis anschaut, dann schon", erklärt Ante Bajic nach dem Spiel.

"Wir haben gewusst, es ist auf jeden Fall was zu holen, wir müssen einfach nur 90 Minuten konzentriert sein am Platz, aggressiv sein und uns was zutrauen. Das haben wir gemacht und haben uns belohnt. Wir können auf jeden Fall zufrieden sein", so der Torschütze zum 1:0.

"Wir wollten am Anfang unbedingt sicher stehen, mit Umschaltsituationen nach vorne aggressiv und gefährlich sein. Das ist uns natürlich aufgegangen. Schlussendlich haben wir 2:1 gewonnen und man kann sagen, es war auch ein bisschen verdient", sagt der überglückliche Bajic.

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