"Auch wenn die Frische fehlt, sehe ich eine Mannschaft, die alles gibt, nie aufgibt und immer am Drücker bleibt"
Die Belastung der letzten Wochen sei deutlich spürbar. Alle drei Tage ein Spiel – das geht an die Substanz. Stankovic: "Es ist fast unmöglich, so schnell zu regenerieren."
Und trotzdem: Säumel sah in seinem Team genau das, was er sehen wollte. "Auch wenn die Frische fehlt, sehe ich eine Mannschaft, die alles gibt, nie aufgibt und immer am Drücker bleibt."
"Wir sind weiter" - und das "Wie" ist Nebensache
Die Admira stemmte sich mit Leidenschaft gegen den Favoriten, verteidigte mit Mann und Maus und setzte mit blitzschnellen Kontern Nadelstiche. Die größte Chance vergab Marco Schabauer, als er allein vor Bignetti auftauchte – und scheiterte.
Sturm rannte an, fand aber lange kein Durchkommen. Wenn doch, war Siebenhandl zur Stelle. "Die Admira hat sich nach der Führung hinten reingestellt – da ist es selbst für die beste Mannschaft der Welt schwer, Lücken zu finden", erklärte Stankovic.
Eigentlich wollte man die Entscheidung in der regulären Spielzeit erzwingen, meinte Säumel. Auch Stankovic sah das so: "Wir hätten durchaus das 2:1 machen können. Aber wir sind weiter – und in zwei Wochen fragt keiner mehr danach."
Ausgerechnet Siebenhandl
Im Elferschießen hatten die Grazer schließlich die besseren Nerven. Ausgerechnet Ex-"Blackie" Siebenhandl wurde zum tragischen Helden.
Bignetti zeigte Mitgefühl: "Ich hätte lieber einen Elfer von einem Feldspieler gehalten." Auch Säumel fand mitfühlende Worte: "Es tut mir leid für Jörg – er hat große Verdienste um den Verein."
"Wir haben die beste Mannschaft Österreichs an den Rand einer Niederlage gebracht"
Nach zwei Niederlagen tat dieser Zittersieg doppelt gut. "Das muss uns mentale Kraft geben", hofft Säumel.
Admira enttäuscht, aber stolz
Doch auch die Admira zog Positives aus dem Abend. "Natürlich bist du enttäuscht, wenn du im Elferschießen einen Matchball hast", sagte Coach Thomas Silberberger, "aber wir haben die beste Mannschaft Österreichs an den Rand einer Niederlage gebracht."
Auf die Frage, ob man das Spiel unter dem Titel "Beide Tore geschossen und trotzdem verloren" verbuchen könne, reagierte Silberberger mit einem Schmunzeln: "Das wäre zu einfach. Wir haben alles investiert, leidenschaftlich verteidigt und in der Verlängerung sogar große Chancen gehabt."
Auch wenn es am Ende nicht reichte, war der Admira-Coach happy: "Ich bin stolz auf die Jungs. Kämpferisch war das sicher unsere beste Saisonleistung."
Und wer weiß – vielleicht gibt es dieses Duell bald wieder, dann sogar in der Bundesliga.
Silberberger jedenfalls sieht seine Mannschaft "auf einem vernünftigen Weg".