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Wiener Sport-Club mit Glaube, Wille, Mut im Derby

Derby als Highlight im Cup, Trainer warnt vor Trio. WSC mit großem Projekt:

Unter dem Slogan "Glaube, Wille, Mut" geht der Wiener Sport-Club in sein "Spiel des Jahres", das Cup-Derby gegen die Wiener Austria (Freitag, 20:25 Uhr, im LIVE-Ticker).

Von zu viel Respekt wollen WSC-Trainer Robert Weinstabl und Torhüter Florian Prögelhof im LAOLA1-Interview nichts wissen. "In 90 oder 120 Minuten ist alles möglich, auch wenn es gegen die große Austria geht", ist Prögelhof optimistisch, dem Bundesligisten Paroli bieten zu können.

"Ich habe mir einen Wiener Verein erhofft", spricht Weinstabl die Cup-Auslosung an, bei der auch Duelle mit Rapid, dem FAC oder das traditionsreiche "Derby of Love" gegen die Vienna möglich gewesen wären. "Dass es die Austria geworden ist, ist auf Fälle sehr positiv", freut sich der Übungsleiter des Sport-Clubs über das Los.

Der Schlüssel zum Erfolg

Dass es sich um ein "absolutes Highlight für die Spieler, das Betreuerteam und die Fans handelt", betonen sowohl Prögelhof als auch sein Trainer. Man müsse sich auf einen richtigen "Cupfight einstellen und trotzdem mutig Fußball spielen", gibt der 37-jährige Weinstabl die Route vor. Unter dem Slogan "Glaube, Wille, Mut" – das Motto des ÖFB-Cups  - möchte der Sport-Club-Trainer für die große Überraschung sorgen.

Die Matchvorbereitung war auch vor dem Spiel gegen die Austria nicht anders als vor Spielen in der Regionalliga Ost. "Wir bereiten uns auch in der Liga sehr akribisch auf den Gegner vor, dementsprechend war die Vorbereitung nicht großartig anders als sonst", gibt der Trainer zu Protokoll. Im Verhalten gegen den Ball wird er mit seiner Truppe noch auf "Details genauer eingehen", ansonsten werde alles so handgehabt wie vor einem Ligaspiel.

Als Schlüssel für die Überraschung sieht der WSC-Übungsleiter das Schließen und aggressive Verteidigen der Halbräume. "Wir müssen natürlich an die Sensation glauben und den Willen haben, über 90 oder 120 Minuten voll da zu sein und dagegenzuhalten", gibt Weinstabl, der momentan den Lehrgang für die UEFA-Pro-Lizenz absolviert, die Devise aus.

Respekt 90 oder 120 Minuten ausblenden

Der Sport-Club-Betreuer kennt Austria-Coach Peter Stöger noch von dessen Station als Trainer und Sportdirektor in Wiener Neustadt in der Saison 2011/12. Weinstabl stand dort als Nachwuchs-Trainer noch am Anfang seiner Karriere: "Dementsprechend ist die Vorfreude bei mir auf ihn sehr groß. Ich werde das aber in den 90 oder vielleicht 120 Minuten ausblenden und mich voll auf meine Mannschaft und das Spiel konzentrieren."

Schlussmann Prögelhof, der in seiner Jugend selbst drei Jahre im Nachwuchs der Austria kickte, freut sich vor allem auf die Atmosphäre, es sei in der "aktuellen Corona-Situation nicht alltäglich, vor so vielen Zusehern aufzulaufen", spricht der Torwart den mit 2300 zugelassenen Zuschauern ausverkauften Sport-Club-Platz an.

Besonderes Augenmerk muss die Sport-Club-Defensive laut ihrem Trainer auf das Offensiv-Trio des Gegners legen. Die Austria habe "über außen mit Wimmer und Sarkaria sehr viel Geschwindigkeit und mit Monschein, der jetzt auch im Nationalteam debütiert hat, einen Stürmer mit sehr viel Qualität." Doch auch im spielerischen Bereich wirken die Favoritner für Weinstabl stabiler als noch in der Vorsaison.

Patrick Wimmer 2.0

Angesprochen auf den Karriereweg von Austria-Youngster Patrick Wimmer, der es über die steirische Landesliga zur Austria schaffte und kürzlich von ÖFB-Teamchef Franco Foda schon auf Abruf für das A-Team nominiert wurde, sieht Weinstabl auch beim Sport-Club "junge Spieler mit sehr, sehr viel Potenzial".

Akteure wie der erst 18-jährige Philip Buzuk oder der 20-jährige Nenad Vasiljevic, die es über das 1b-Team in die Kampfmannschaft geschafft haben, "müssen weiter hart an sich arbeiten, haben sich aber im letzten Jahr hervorragend entwickelt", so Weinstabl, der sich in seiner zweiten Saison als Sport-Club-Übungsleiter befindet.

Er selbst sei "ein Trainer, der sowieso sehr gerne junge Spieler forciert, als Trainer kann man die Spieler aber nur in gewisse Bereiche führen. Für alles andere ist der Spieler selbst zuständig", sieht der WSC-Coach die jungen Spieler in der Verantwortung.

(Text wird nach Video fortgesetzt)

Neues Stadion stimmt optimistisch

Durch den derzeit stattfindenden Stadionneubau mit einem neuen Funktionsgebäude wird beim Sport-Club nach langen Jahren des Wartens das Umfeld professionalisiert.

Die Mannschaft kann das neue Stadion laut Prögelhof kaum mehr erwarten und auch der Trainer rechnet  sich dadurch neue Möglichkeiten aus: "Wer den Sport-Club-Platz und die Gegebenheiten dort kennt, der kann sich schon vorstellen, dass es dann um einiges professioneller sein wird. Das neue Stadion wird sowohl für uns Betreuer, als auch für Spieler und Fans bessere Möglichkeiten bieten und außerdem attraktiver für Sponsoren, weil es beispielsweise mehr Werbeflächen gibt."

Bereit für Liga 2?

Diese Saison sei der Aufstieg in LigaZwa, die Weinstabl aktuell auch als LAOLA1-Experte kommentiert, "kein Thema".

"Aber Schritt für Schritt sollte die Mannschaft nach der Verbesserung der Infrastruktur auch sportlich in diese Richtung weiterentwickelt werden. Wenn wir in der Saison 2021/22 den Aufstieg anpeilen, ist das ok, davor wäre das meiner Meinung nach zu früh", übt sich der Ex-Amstetten-Trainer in Zurückhaltung.

Die Infrastruktur sieht Weinstabl dann "zweitligatauglich". Explizit betont er aber, dass es die Mannschaft erst in ein bis zwei Jahren sei. Vorausgesetzt natürlich, dass die Entwicklung so weitergehe wie bisher.

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