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Marsch jubelt: "Strategie aufgegangen"

Rotation hat sich ausgezahlt! Salzburger Genugtuung nach 8. Final-Einzug in Folge:

Marsch jubelt: Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat die richtigen Lehren aus den bisherigen Saisonduellen mit dem SK Sturm gezogen!

Nachdem die "Bullen" den Grazern in den beiden bisherigen Bundesliga-Begegnungen unterlagen, konnten die Mozartstädter im bis dato wichtigsten nationalen Bewerbsspiel zurückschlagen und mit einem fulminanten 4:0-Sieg (Spielbericht >>>) in Klagenfurt zum achten Mal in Folge das Final-Ticket im ÖFB-Cup lösen.

Damit kehren die "Bullen" im richtigen Moment auf die Siegerstraße zurück, nachdem in der Vorwoche nicht nur gegen Sturm verloren wurde, sondern auch das vorzeitige Europacup-Aus in Villarreal erfolgte.

Jesse Marsch, der am Sonntag für seine Rotation im ersten Duell mit den Grazern kritisiert wurde, verspürt Genugtuung, dass sein weitsichtig ausgelegter Matchplan aufging. "Wir haben beim Spiel am Sonntag gesagt, dass unsere Strategie ist, heute frisch zu sein. Und ich glaube, diese Strategie war gut. Die Jungs waren frisch und bereit", fällt dem US-Amerikaner im Interview nach dem Spiel im "ORF" eine große Last von den Schultern.

Standards klappen auch mal für Salzburg

Gegen Sturm, das zu Beginn erneut mutig auftrat und viel Gegenwehr leistete, taten sich die "Bullen" lange schwer. Erst ein Kopfballtreffer von Enock Mwepu nach einem Junuzovic-Corner brach den Bann. Nach Seitenwechsel schlug dasselbe Duo mit einer angetäuschten Freistoß-Variante erneut zu, wenngleich Mwepu beim Treffer zum 2:0 klar im Abseits stand.

Standards galten zuletzt nicht unbedingt als Salzburger Stärke, sondern viel mehr als Defensiv-Schwäche. Erst am Sonntag kassierten die Mozartstädter von Sturm ein Tor nach einem Corner. Diesmal konnte der Spieß umgedreht werden. "Wir haben nach dem letzten Spiel gesagt, dass wir hoffen, diesmal selbst nach Standards treffen zu können. Das ist uns zweimal gelungen", freut sich Marsch.

Berisha freut sich über gelungene "Schussflanke"

Das 3:0 und damit die Vorentscheidung fiel schließlich in Form eines unverhofften Traumtors von Mergim Berisha. Dem Deutschen riss an der rechten Strafraumkante ein Flankenversuch ab, die Kugel landete traumhaft schön im langen Eck. Berisha selbst beschreibt sein kurioses Zaubertor folgendermaßen: "Im Endeffekt war meine Schussflanke dann drinnen. Das war das Tor zum 3:0 und dann war der Sack auch zu."

Brenden Aaronsons Treffer zum 4:0 verschönerte das Ergebnis nur noch mehr, der US-Amerikaner konnte nach einer starken Vorarbeit von Karim Adeyemi einschieben. Der Deutsche wurde am Sonntag vom eigenen Coach heftig kritisiert und schon nach 37 Minuten vom Feld genommen, bekam diesmal aber erneut eine Chance als Joker und sammelte sogar einen Scorerpunkt. Nach seinem Assist wurde Adeyemi demonstrativ von seinen Mitspielern geherzt und gewürdigt.

Junuzovic: "Wir nehmen alles"

Nun steht nur mehr der LASK dem achten Cup-Titel in der Salzburger Vereinsgeschichte im Wege. Die Linzer mühten sich über die Verlängerung mit einem 1:0 über den WAC ins Endspiel am 1. Mai in Klagenfurt und dürfen ihrerseits auf den ersten relevanten nationalen Titelgewinn seit 1965 hoffen. Die Duelle zwischen Salzburg und dem LASK waren in den letzten Jahren oftmals sehr eng, fast ausnahmslos gab es aber den besseren Ausgang für die "Bullen".

Auch deshalb sagt Zlatko Junuzovic angesichts des Finalgegners: "Egal wer kommt, es ist das Finale. Wir nehmen alles. Wir wollten im Finale sein, nochmal alles raushauen. Wir wollen jeden nationalen Titel, heute sind wir dem einen Schritt näher gekommen."

Ilzer ärgert sich über "Kleinigkeiten"

Für Sturm endete die Reise hingegen im Halbfinale, nachdem die "Blackies" vor knapp drei Jahren an gleicher Stelle noch Salzburg bezwingen und damit den ÖFB-Cup gewinnen konnten. Schlussendlich waren die Steirer nicht so weit vom Endspiel entfernt, wie es der Endstand vermuten lässt.

Das sieht auch Christian Ilzer so: "Unterm Strich waren zwei Standards spielentscheidend, wobei der zweite so klar Abseits war, dass es nicht allzu schwer zu erkennen war. Die erste Halbzeit war auf Augenhöhe, dann gab es viele Kleinigkeiten zugunsten von Salzburg, die am Ende keine Kleinigkeiten mehr waren und das Spiel entschieden haben."

Auch von Jörg Siebenhandl, der nach einer Rotsperre wieder ins Grazer Tor rückte, werden die spielentscheidenden Szenen klar ausgemacht: "Die zwei Standardtore waren der Knackpunkt. Das musst du gegen Salzburg tunlichst vermeiden. Das hat uns halt das Genick gebrochen."

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