news

"Haben uns durch Eigenfehler selber massakriert"

Admira trauert erstem Titel seit 1966 nach und gratuliert. Am Ende regiert aber der Stolz.

Auf die Krönung wartete die Admira vergeblich.

Das 0:5 im Cup-Finale gegen RB Salzburg tat richtig weh, vor allem die Art und Weise wie es zustande kam. Der Traum vom großen Coup platzte wie eine Seifenblase.

"Wir haben Ende Mai, aber Geschenke verteilt wie zu Weihnachten. Bei den ersten vier Toren hat Salzburg nichts beitragen müssen, da haben nur wir die Fehler gemacht. Das waren eigentlich vier Assists. So kannst du halt nicht gegen Red Bull bestehen", analysierte Trainer Ernst Baumeister.

"Gratulation an Red Bull, sie haben etwas Großes geschaffen"

In seinem letzten Spiel als Cheftrainer, ehe er auf der Karriereleiter eine Sprosse nach oben in Richtung Sportdirektor erklimmt, war der Klassenunterschied klar zu erkennen.

Salzburg nützte die Fehler der blutjungen Admira-Youngster eiskalt aus. Danach gab es keinen Zweifel über den verdienten Sieger.

"Man muss Salzburg gratulieren! Sie sind verdient Meister und Cupsieger geworden, nicht umsonst sogar schon dreimal in Folge. Gegen so eine Mannschaft, die beste in Österreich, kann man verlieren. Das Ergebnis ist leider zu hoch ausgefallen."

Dieser Sichtweise schloss sich auch der künftige Cheftrainer Oliver Lederer an: "Die fünf Tore waren dann doch zu viel. Wir haben uns durch die Eigenfehler selber massakriert. Gratulation an Red Bull, sie haben etwas Großes geschaffen."

"Salzburg hat dann drei, vier Super-Klasse-Spieler"

Was der Mannschaft noch fehlt, um auch in den großen Spielen ihre Stärken auszuspielen?

"Es fehlt die Erfahrung, die Ruhe und vielleicht doch die Klasse. RBS hat dann schon drei, vier Spieler, die für österreichische Verhältnisse Super-Klasse sind. Das macht dann den Unterschied. Das muss man akzeptieren und anerkennen", fasste Baumeister zusammen.

Bild 1 von 30
Bild 2 von 30
Bild 3 von 30
Bild 4 von 30
Bild 5 von 30
Bild 6 von 30
Bild 7 von 30
Bild 8 von 30
Bild 9 von 30
Bild 10 von 30
Bild 11 von 30
Bild 12 von 30
Bild 13 von 30
Bild 14 von 30
Bild 15 von 30
Bild 16 von 30
Bild 17 von 30
Bild 18 von 30
Bild 19 von 30
Bild 20 von 30
Bild 21 von 30
Bild 22 von 30
Bild 23 von 30
Bild 24 von 30
Bild 25 von 30
Bild 26 von 30
Bild 27 von 30
Bild 28 von 30
Bild 29 von 30
Bild 30 von 30

Der geplatzte Traum vom ersten Titel seit 1966 änderte aber nichts daran, dass die Admiraner erhobenen Hauptes den Platz verlassen konnten.

"Das war noch einmal das Zuckerl, ein Titel wäre schön gewesen. Jetzt spielen wir eben in der 1. Quali-Runde zur Europa League. Das ist das Positive an dem Ganzen, das ist für den ganzen Verein etwas Schönes. Aber der Cup-Titel wäre eine Riesen-Sache für den Verein gewesen", wusste Torhüter Jörg Siebenhandl.

Dass der Einstieg in der ersten Europacup-Runde insgesamt fünf Pflichtspiele vor dem Bundesliga-Start am 23./24. Juli bedeuten, interessierte vorerst noch keinen.

"Das ist nicht in Worte zu fassen"

Mussten die Spieler in der Kabine noch getröstet werden, war am Ende doch ein bisschen Stolz dabei, was man erreicht hat.

"Natürlich ist die Mannschaft geknickt. Aber wir haben ihr auch in der Kabine gesagt: Kopf hoch, wir haben eine super Saison gespielt. Das ist nicht in Worte zu fassen, was in dieser Saison passiert ist. Wir haben alle Saison-Ziele mehr als erreicht", lobte General Manager Alexander Friedl, dessen Zukunft nach Gesprächen mit dem LASK weiterhin offen ist.

Die Bilanz liest sich somit mehr als zufriedenstellend. Schließlich wurde den Niederösterreichern kaum etwas zugetraut. Die Ausbeute ist aber im Endeffekt aller Ehren wert.

"Das ist mehr als wir erwartet hätten. Natürlich tut es weh, wenn man ein Finale verliert, mit 0:5 noch dazu. Aber wir brauchen uns die Saison trotzdem nicht schlecht reden. Wir sind Vierter, international dabei, im Cup-Finale gewesen – vor der Saison waren wir für alle Experten Fix-Absteiger."


Alexander Karper

 

Kommentare