Von zahlreichen Chancen führten nur zwei zu den Toren von Matthias Ginter (20.) und Leon Goretzka (49.), der beim 2:0 von einem schweren Tormannfehler profitierte. Ein von Abwehrchef Niklas Süle laut Löw "unnötig" verschuldeter Foulelfer, den Ruslan Malinowski verwandelte (76.), sorgte für eine aus deutscher Sicht nicht mehr entspannte Schlussphase. "Wir wissen, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben", kommentierte Ginter.
"Der arme Jogi Löw"
Heftige Kritik nicht an Löw, sondern am DFB übte indes Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Er konstatierte einen "gewissen Wertewandel" - und meinte das negativ. Nach dem Titelgewinn bei der WM 2014 sei versucht worden, "diesen großen Erfolg finanziell auszunutzen", sagte er der "Bild am Sonntag".
Dazu zählten auch die großen Sponsoren-Verträge. "Ich weiß von unseren Spielern, dass es bei jedem Länderspiel vermehrt Sponsoring-Termine gab. Aber wer im Fußball tätig ist - egal ob bei einem Club oder beim DFB -, muss auch den Fußball exklusiv in den Mittelpunkt stellen."
Derzeit "überwiegen beim DFB Interessen abseits des Fußballs", sagte Rummenigge. Löw, den er als "der arme Jogi Löw" bezeichnete, habe den Test am vergangenen Mittwoch gegen die Türkei (3:3) bestreiten müssen, "damit Geld in die Kassen kommt, angeblich fehlen 15 Millionen Euro", sagte Rummenigge. "Was sind 15 Millionen im Vergleich zu dem, was die Bundesliga-Clubs verlieren?" Das Problem sei: "Geld, Vermarktung und Politik haben Priorität, aber nicht der Fußball."