Seit Donnerstag herrscht Gewissheit um die Zukunft von Lionel Messi. Der Superstar wird aus finanziellen und strukturellen Gründen keinen neuen Vertrag beim FC Barcelona unterschreiben.
Neben insgesamt 35 Titeln - darunter vier Erfolge in der Champions League, zehn spanische Meisterschaften, sieben Cup-Triumphe und drei Klubweltmeisterschaften - trug sich "La Pulga" als bester Torschütze mit 672 Treffern in der 121-jährigen Geschichte des Klubs ein.
Jahrelange Misswirtschaft, Machtspiele mit der spanischen Liga sowie der Streit um die Abgabe der TV-Rechte besiegeln nun das Ende der Messi-Ära nach zwei Jahrzehnten. Am Freitag präsentierte sich Barca-Präsident Joan Laporta schwer gezeichnet und erläuterte die Gründe für das Beben.
Jetzt hat sich der 34-jährige Argentinier selbst zu Wort gemeldet. Bei einer Pressekonferenz schreitet Messi unter Applaus und in Tränen aufgelöst auf die Bühne.
"In den letzten Tagen sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen, was ich heute sagen könnte. Die Wahrheit ist, mir fällt einfach nichts ein", startet Messi seine Rede. "Das ist sehr schwer für mich nach so vielen Jahren. Ich war mein ganzes Leben hier, ich bin nicht bereit dafür."
Messi: "Dachte wir bleiben zuhause"
Sichtlich gerührt ringt der Weltstar immer wieder mit der Fassung. Wie Laporta bereits am Freitag ankündigte, wollte Messi weiterhin das Barca-Trikot tragen. "Ich und meine Familie dachten, dass wir hier zuhause bleiben. Das ist alles, was wir wollten. Das ist unsere Heimat hier. Heute muss ich tatsächlich auf Wiedersehen sagen, nach all diesen Jahren. Seitdem ich 13 Jahre alt war. Nach 21 Jahren."
Im Grunde waren sich beide Parteien über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einig, ehe die "Verlängerung in letzter Sekunde scheiterte".
(Text wird darunter fortgesetzt.)
Messis Abschiedsrede im VIDEO:
Messi weiter: "Ich habe für dieses Trikot alles gegeben - vom ersten Tag, als ich angekommen bin, bis zum letzten. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich hier verabschieden muss. Weil ich nie gedacht hätte, dass ich gehen muss. Und jetzt ist dieser Tag da. Alle Spieler, die mit mir auf dem Spielfeld standen. Und die Fans hier. Zu gehen, ohne diese Fans eineinhalb Jahre gesehen zu haben schmerzt. Ich wäre gerne mit einem vollen Stadion mit Fans gegangen und hätte gerne einen würdigen Abschied gefeiert."
PSG? "Eine Möglichkeit"
In seiner langen Karriere hat Messi - bei all seinen Erfolgen - auch schmerzhafte Momente verdauen müssen. Doch der Augenblick, als die Verlängerung auf der Zielgerade platzte, hat ein neues Level erreicht. "Das hier ist der schwierigste Moment in meiner Karriere. Es gab Niederlagen, dann gehst du zurück auf den Trainingsplatz und arbeitest weiter. Ich gehe diesmal aber nicht zurück auf den Trainingsplatz. Es ist vorbei."
Doch wie geht es nun weiter? "PSG ist sicher eine Möglichkeit, es ist aber noch nichts bestätigt. Ich erhalte sehr viele Anrufe, viele Vereine sind an mir interessiert. Ich bin nicht nahe an einem Verein dran, es geht aber viel."
Im Netz kursierten bereits Fotos von Messi mit PSG-Stars Neymar, Angel di Maria und Marco Verratti. "Dieses Bild entstand in Ibiza, ich war einen Tag dort mit Freunden. Das Foto entstand, weil zu diesem Zeitpunkt alle sagten, dass ich zu PSG wechseln würde. Es war ein kleiner Spaß, mehr nicht."
Sollte er wirklich nach Paris wechseln, soll dies mit Erfolgen einhergehen. "Ich will die Champions League wieder gewinnen." Dies habe er auch mit Barcelona noch als möglich erachtet. "So lange es mir möglich ist, will ich weiter um Titel kämpfen", betonte der Stürmer.
In Paris spielt ein Weltklasse-Team zusammen. Neymar, der angeblich von Real Madrid umworbene Kylian Mbappe, Italiens Europameister Gianluigi Donnarumma und Marco Verratti sowie Ex-Real-Ikone Sergio Ramos. Dazu eine argentinische Fraktion mit Angel di Maria, Leandro Paredes, Mauro Icardi und Trainer Mauricio Pochettino.
