Karim Benzema verzichtet auf die Berufung gegen seine Verurteilung in der Sexvideo-Affäre.
Sein Anwalt Hugues Vigier bestätigt der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht auf Samstag, dass der 34-jährige Franzose seine Strafe zu einem Jahr auf Bewährung akzeptiert. In der Affäre ging es um einen Erpressungsversuch gegen Benzemas ehemaligen Mannschaftskollegen Mathieu Valbuena.
Benzema ist deshalb vergangenen November neben der Bewährungsstrafe in erster Instanz zu 75.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Neben Benzema wurden vier weitere Männer zu Haftstrafen zwischen 15 Monaten und zweieinhalb Jahren verurteilt, die den Erpressungsversuch eingefädelt hatten.
Einer von ihnen hat das Video bei einem Datentransfer von Valbuenas Handy zu einem neuen Telefon entdeckt und behalten. Die Männer drohten Valbuena mit der Veröffentlichung des Videos, um Geld zu erpressen.
"Keinerlei Wohlwollen" gegenüber Valbuena
Benzema hat sich mit Valbuena getroffen und ihm nahegelegt, sich an eine "Vertrauensperson" zu wenden. Er hat betont, dass dies lediglich "ein freundschaftlicher Rat" gewesen sei. Die Richter hingegen urteilten, dass Benzema "keinerlei Wohlwollen" gegenüber Valbuena gezeigt, sondern vielmehr "aufgeregt und mit Begeisterung" gehandelt habe.
Der Skandal hat die französische Nationalmannschaft 2015 erschüttert, sowohl Benzema als auch Valbuena mussten das Team verlassen. Benzema wurde von Nationaltrainer Didier Deschamps mittlerweile wieder begnadigt.
Er hat als einziger Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt und ursprünglich erklärt, bei der Verhandlung Ende Juni persönlich im Gerichtssaal erscheinen zu wollen.