Juventus Turin hat sich den Saisonstart in die Serie A bestimmt anders vorgestellt: Am ersten Spieltag kam die "Alte Dame" trotz souveräner 2:0-Führung nicht über ein 2:2-Remis bei Udinese Calcio hinaus.
Im Mittelpunkt stand dabei einmal mehr Cristiano Ronaldo. Noch vor wenigen Tagen dementierte der Portugiese etwaige Transfergerüchte vehement, zeigte sich viel mehr über die Berichterstattung rund um seine Person empört. In der Startelf für das Auswärtsspiel in Udine fehlte Ronaldo aber: und zwar auf eigenen Wunsch.
Seit über 18 Jahren, seit seinem Debüt bei Manchester United am 16. August 2003, hatte Ronaldo kein erstes Meisterschaft-Spiel mehr auf der Bank begonnen. Transferexperte Fabrizio Romano befeuerte die Gerüchte. Ronaldo habe einen Bankplatz erbeten, da er in den nächsten Tagen "auf eine Lösung auf dem Transfermarkt hofft."
Nedved: "Ronaldo bleibt zu 100 Prozent!"
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VIDEO: Ronaldos Kult-Tore in der Serie A
Juventus' Vize-Präsident Pavel Nedved erklärte hingegen: "Die Entscheidung wurde gemeinsam mit dem Spieler getroffen. Es ist normal. Ronaldo wird zu 100 Prozent bleiben!" Ganz so sicher scheinen sich die Fans der Turiner aber nicht zu sein. Sie bangen inzwischen mehr denn je um CR7, befürchten einen kurzfristigen Abgang ihres Star-Spielers.
Nedved blieb gelassen, machte Fitnessgründe für den anfänglichen Bankplatz Ronaldos veranwortlich: "Der Trainer will aktuell mit der stärksten Mannschaft spielen. Chiellini ist auch auf der Bank gesessen. Wir wollen mit dem wettbewerbsfähigsten Team antreten." Ein wirkliches Dementi ist dabei jedoch nicht herauszuhören.
Auch nicht bei Trainer Massimo Allegri, der lobte stattdessen die Teamplayer-Fähigkeiten des fünffachen Weltfußballers: "Ronaldo begreift, dass die Meisterschaft lang ist. Er kann auch bei einem Einsatz von nur 30 oder 40 Minuten entscheidend sein."
Italiens Gazetten spekulieren und kritisieren
Italiens Gazetten spekulierten nach dem Spiel erst recht über die Zukunft Ronaldos: "Sie bleibt ein Rätsel. CR7 könnte weiterhin eine tödliche Waffe für Juve sein, aber nur, wenn er wirklich bleiben will", schrieb "Tuttosport".
Die "Gazzatta dello Sport" konstatierte: "Superman Ronaldo, der vor drei Jahren wie ein Übermensch in Turin gelandet war, ist jetzt ein normaler Fußballer geworden, der die Saison auf der Bank beginnt."
Die italienische Presse ging derweil auch mit Juventus hart ins Gericht: "Allegri verschwendet einen Sieg. Zwei eklatante Fehler des Juve-Torwarts und Ronaldos aberkanntes Tor ruinieren den Start", kommentierte die "Gazzetta".
"Allegri und Juve werden viel über den Sinn dieses Spiels nachdenken müssen, in dem ein Sieg verschenkt wurde", analysierte der "Corriere dello Sport". "Fehler und Chaos um Ronaldo: Allegris neues Debüt steht unter keinem guten Stern", urteilte "Tuttosport".