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Inter-Fans reden Rassismus gegen Star klein

Fans der "Nerazzurri" sehen an Affenlauten gegen Lukaku kein Problem.

Inter-Fans reden Rassismus gegen Star klein Foto: © getty

Rassismus ist in italienischen Fußballstadien nach wie vor ein großes Thema. Erst am vergangenen Wochenende sorgten die Anhänger von Cagliari für einen neuen Skandal, als sie den neuen Inter-Star Romelu Lukaku mit Affenlauten beleidigten.

Der ließ sich davon nicht beeindrucken und verwandelte einen Elfmeter zum Siegtreffer für die Mailänder. Im Anschluss an die Partie schrieb der Teamkollege von ÖFB-Legionär Valentino Lazaro auf "Instagram": "Meine Damen und Herren, es ist 2019. Aber anstatt vorwärts zu gehen, gehen wir rückwärts."

Jetzt sorgt ein offener Brief der Ultras von Inter für Aufsehen. Statt Partei für den neuen Star zu ergreifen, verteidigen sie die rassistischen Rufe der Cagliari-Fans.


"Italien ist anders"

Die Zeilen der Fan-Vertreter wurden auf Facebook veröffentlicht und sind sowohl auf Italienisch, als auch Englisch erschienen. Darin schreiben die Ultras beispielsweise: "Es tut uns leid, dass die Vorkommnisse von Cagliari für dich rassistisch waren. Du musst verstehen, dass Italien nicht so ist wie viele andere Länder Nord-Europas, wo Rassismus ein echtes Problem ist. Wir verstehen, dass es rassistisch gewirkt hat, aber das war es nicht."

Zudem müsse Lukaku die italienische Kultur verstehen, um zu begreifen, dass er es angeblich nicht mir Rassismus zu tun hätte: "Du musst dieses Verhalten als eine Art Respektserweisung verstehen. Sie haben Angst vor den Toren, die du möglicherweise gegen sie erzielst. Aber es ist kein Zeichen, dass sie dich hassen oder Rassisten sind."

Beendet wird der Brief mit den Worten: "Italienische Fans sind vermutlich nicht perfekt, und wir verstehen deinen Frust über diese Rufe, aber sie sind definitiv nicht rassistisch gemeint."

Wie der Stürmer, für den Inter die vereinsinterne Rekordablöse von 65 Millionen Euro an Manchester United überwies, auf die Zurechtweisung der eigenen Fans reagiert, bleibt abzuwarten. Er gilt im Lager der "Nerazzurri" als Hoffnungsträger, soll mit seinen Treffern Inter zur Meisterschaft schießen. In seinen ersten beiden Einsätzen traf er prompt zweimal. 

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