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Eklat! Lazio-Fans ehren "Duce" Mussolini

Fans der Römer sorgen in Mailand für einen Skandal.

Eklat! Lazio-Fans ehren Foto: © getty

Der italienische Fußball bekommt sein anhaltendes Rassismusproblem einfach nicht in den Griff. Besonders  die Ultras-Gruppe "Irriducibili" von Lazio sorgt immer wieder für Skandale. Sie gilt als offen faschistisch.

Auch rund um das Semifinale der Coppa Italia beim AC Milan (1:0) am Mittwoch zeigten Fans der Laziali ihre Gesinnung.

Rund 60 Personen marschierten mit einem Banner durch die Mailänder Innenstadt mit der Aufschrift: "Ehre für Mussolini". Dazu brüllten sie faschistische Parolen, einige zeigten den Hitler-Gruß.

Hintergrund dieser Aktion: Der 28. April ist der Todestag des "Duce", des faschistischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945).


Aufgeheizte Stimmung

Mussolini war von 1922 bis 1943 Ministerpräsident des damaligen Königreichs Italien und gilt in vielen Dingen als Vorbild für Adolf Hitler. 

Die Stimmung rund um das Coppa-Rückspiel war ohnehin bereits im Vorfeld aufgeheizt.

Besonders die beiden dunkelhäutigen Milan-Spieler Tiemoue Bakayoko und Franck Kessie zogen den Hass der Lazio-Fans auf sich, nachdem sie im Anschluss an die Liga-Partie vor wenigen Wochen das Trikot von Lazios Francesco Acerbi demonstrativ als Trophäe den Fans präsentiert hatten.

Auf Social-Media-Kanälen kursierten unzählige Videos, auf denen Lazio-Anhänger zu sehen und hören sind, die "Bakayoko, diese Banane ist für dich" singen.

Während des Spiels präsentierte die Kurve der Römer eine aufblasbare Banane.

Milan war für das Verhalten von Bakayoko und Kessie zu einer Strafe von 86.000 Euro verurteilt worden.

Lazio distanziert sich

Ob auch der Klub aus der Hauptstadt mit einer Strafe rechnen muss, ist noch unklar. 

Fakt ist, dass die Polizei mittlerweile 22 Personen identifizieren konnte, die für das Mussolini-Plakat verantwortlich sein sollen.

Die Klub-Verantwortlichen distanzierten sich von den Entgleisungen ihrer sogenannten Fans. Dieses Verhalten habe "nichts mit den Werten des Sports zu tun, für die der Klub seit 119 Jahren steht", heißt es in einer Erklärung.

Aber: "Lazio weist die Tendenz der Medien zurück, die ganze Anhängerschaft anstatt ein paar Einzelner verantwortlich zu machen", wehrt sich Lazio gegen eine Generalverurteilung der eigenen Fans.

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