news

Maximilian Wöber und die Karriere nach der Karriere

Der Leeds-Legionär bastelt mit seinem Studium längst an der Berufs-Laufbahn nach dem Fußball und erklärt, warum der Blick in dieser "wirkliche Welt" gut tut.

Maximilian Wöber und die Karriere nach der Karriere Foto: © GEPA

Maximilian Wöber ist 25 Jahre alt. Man kann also nicht behaupten, dass das Karriereende naht.

Dennoch ist der ÖFB-Teamspieler längst mittendrin, sich auf das Berufsleben nach der Laufbahn vorzubereiten.

Seit eineinhalb Jahren absolviert der Leeds-Legionär den MBA-Lehrgang "Business Administration & Sport" der Fachhochschule Burgenland.

"Ich kann das nur zu 100 Prozent empfehlen", sagt Wöber im Gespräch mit LAOLA1, "egal in welcher Sportart man tätig ist, irgendwann hat der Profi-Sport ein Ende, weil man mit den jungen Wilden nicht mehr mithalten kann. Dann ist es ganz wichtig, breit aufgestellt zu sein, indem man sich schon während der Karriere mit der Karriere danach beschäftigt."

Dafür ist besagter MBA eine gute Gelegenheit. Selbige bietet sich jedoch nur noch im Falle einer Anmeldung bis zum September, also ist Eile geboten.

Danach braucht es einen Bachelor-Abschluss, um dieses Studium absolvieren zu können. Dieser lässt sich aber nur in den seltensten Fällen mit einer Karriere als Leistungssportler vereinbaren.

Ein Abschluss, der alle Türen offen lässt

"Das ist die letzte Möglichkeit, durch unsere Berufserfahrung direkt in ein MBA-Studium zu kommen. Ich kann nur allen SportlerInnen, die sich für die Themen dieses Studiums interessieren, raten, sich auf der Homepage darüber zu informieren und dann vielleicht den Schritt zu wagen. Eine derartige Chance wird sich nicht mehr auftun", betont Wöber.

Alle Infos für InteressentInnen: www.mba-sport.at

Hier geht es zur Studienberatung >>>

Wie der Wiener selbst auf den Gedanken kam, sich mit diesem Studium auseinanderzusetzen, ist recht einfach erklärt.

"Ich habe schon mit einigen Fußballern zusammengespielt, die gegen Ende ihrer Laufbahn waren und wussten, dass es körperlich vielleicht noch ein, zwei Jahre geht. Viele haben sich die Frage gestellt: Was mache ich nach meiner Karriere? Nur zu Hause zu sitzen und nichts zu tun, macht einen auch nicht glücklich", erklärt Wöber, der für sich selbst beschloss:

"Mir war es daher wichtig, dass ich etwas angehe, wo ich tatsächlich etwas lerne und einen Abschluss habe, der mir alle Türen offen lässt. Ich könnte sowohl meine Interessen im Sport weiter verfolgen, als auch einen komplett anderen Weg einschlagen."

Weiter im Sport oder doch etwas ganz anderes?

Die Ausbildung ermöglicht beide Wege. Auch nach der Karriere im Sport zu bleiben, sei natürlich der naheliegendste Gedanke:

"Stand jetzt bündeln sich dort viele meiner Kompetenzen, aber wer weiß, vielleicht interessiert mich in zehn Jahren etwas komplett anderes. Es gibt schon auch den Gedanken, in einem Unternehmen zu arbeiten, das wenig mit Sport zu tun hat. Mit diesem MBA werde ich mich darauf fokussieren können, was mich interessiert und mir Spaß macht, wenn es so weit ist."

"Oder ich werde doch Trainer", grinst Wöber. Auch das ist ein Gedanke, den er nicht ausschließen möchte. Gleichzeitig verweist er jedoch darauf, dass manche Fußballer mangels Alternativen die Trainerausbildung angehen und dann im Unterhaus coachen würden.

Wie die Lebenssituation des Premier-League-Kickers in zehn Jahren tatsächlich aussehen wird, ist logischerweise unklar: "Dann als Fußballer jedoch bereits einen MBA zu haben, ist sicher nicht alltäglich."

Noch schnell die Matura vor dem ersten Wechsel ins Ausland

Wöber wechselte einst mit 19 von Rapid zu Ajax Amsterdam. Via FC Sevilla landete er beim FC Red Bull Salzburg, den er im Winter in Richtung Leeds United verließ.

"Außerdem ist es wirklich interessant, sich mit Dingen zu beschäftigen, die die wirkliche Welt betreffen und nicht tagein, tagaus ausschließlich über Fußball zu reden. Wie funktioniert die Wirtschaft? Wie baut man ein Unternehmen auf?"

Maximilian Wöber

Hätte es mit der Profi-Karriere nicht geklappt, hätte ihn sein Weg wohl an die Uni geführt.

"Bevor es ins Ausland ging, konnte ich Gott sei Dank noch die Matura abschließen. Das war nur möglich, weil ich in der Maroltingergasse an einer Sportschule war, die mir durch viele Ausnahmegenehmigungen ermöglicht hat, schon sehr jung bei der Profi-Mannschaft dabei zu sein. Denn dadurch konnte ich kaum am Unterricht teilnehmen. Wäre es mit dem Fußball nichts geworden, wäre es für mich wahrscheinlich an eine Universität gegangen."

Flexibel, zeit- und ortsunabhängig

Dies war jedoch kein Thema, da ein klassisches Studium mit der Profi-Karriere tendenziell noch schwieriger zu vereinbaren ist.

Genau an dieser Stelle versucht der MBA-Lehrgang "Business Administration & Sport" zu unterstützen, indem er individuell auf die Lebens-Realitäten der Sportler zugeschnitten ist. Das Studium ist flexibel, zeit- und ortsunabhängig gestaltet.

In der Praxis sieht es so aus, dass der Fußball gerade in Phasen der "englischen Wochen" wenig zeitlichen Spielraum lässt.

"Wenn man drei Auswärtsspiele in einer Woche hat, man nur im Flieger oder Bus sitzt und es kaum ruhige Momente gibt, ist es schwierig, sich zwei, drei Stunden hinzusetzen, Vorlesungen anzuhören oder die eine oder andere Abgabe zu schreiben. Manchmal ist man auch einfach geistig und körperlich müde", gesteht Wöber.

Der perfekte Weg für eine Ausbildung neben dem Sport

Aber es würde ja auch die ruhigeren Phasen geben: "Wenn wir nur am Wochenende Fußball spielen, kann man sich auch auf andere Dinge konzentrieren. Dann ist dieses Studium ideal, weil ich flexibel entscheiden kann, wann ich mir welches Thema vornehme und wann ich welche Prüfung mache. Dieses Studium zeigt den perfekten Weg auf, wie wir auch neben dem Sport eine Ausbildung abschließen können."

Ganz abgesehen davon, dass es zwischendurch auch guttut, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

"Ich kann nur für mich sprechen, aber mir hilft es, sich auf andere Themen zu fokussieren - vor allem in Momenten, in denen es im Fußball vielleicht nicht so gut läuft und auch im privaten Leben noch Fußball-Gedanken herumschwirren."

"Außerdem ist es wirklich interessant, sich mit Dingen zu beschäftigen, die die wirkliche Welt betreffen und nicht tagein, tagaus ausschließlich über Fußball zu reden. Wie funktioniert die Wirtschaft? Wie baut man ein Unternehmen auf?", so der Innenverteidiger.

Ein Blick hinter die Kulissen von Red Bull

Schon in Salzburg habe er versucht, über diesen Tellerrand zu blicken:

"Ich habe mich immer wieder mit der Marketing-Abteilung ausgetauscht, weil das auch ein großes Segment unseres Studiums ist. Ich wollte Infos bekommen, wie das bei Red Bull funktioniert, um aus einem anderen Blickwinkel zu erfahren, was im Hintergrund passiert, damit es uns Spielern so gut wie möglich geht. Es ist sehr interessant, hier Einblicke zu bekommen und auch zu verstehen, wie viel Arbeit daran hängt."

Ungefähr zwei Drittel seines Studiums hat Wöber hinter sich, so gesehen ist das Ende in Sicht.

Das Zwischenfazit ist definitiv positiv: "Natürlich gibt es auch manch zache Momente, aber alles in allem kann ich nur sagen, dass es mir bisher sehr viel Spaß gemacht hat und ich in diesem Studium viele wertvolle Erfahrungen gesammelt habe."

Alle Infos für InteressentInnen: www.mba-sport.at

Hier geht es zur Studienberatung

Kommentare