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Klopp: "Liverpool-Vorsprung uninteressant"

Die "Reds" wollen trotz großem Punkte-Polster vorsichtig bleiben:

Klopp: Foto: © getty

"Noch nichts entschieden", sagt Jürgen Klopp nach dem grandiosen 4:0-Sieg seiner "Reds" beim schärfsten Verfolger Leicester City (Spielbericht >>>).

Mit diesem "Dreier" baut der FC Liverpool den Punktepolster auf 13 Zähler aus. Der erste Meistertitel seit 1990 scheint in greifbarer Nähe.

Auf der Insel werden die größten Selbstfaller der Sportgeschichte bereits hervorgekramt - für den Fall, dass der amtierende Champions-League-Sieger seinen beachtlichen Vorsprung verspielt. Zudem hat Liverpool ein Spiel weniger als Leicester absolviert, wodurch die Klopp-Elf mit 16 Punkten davonziehen könnte.

Das Wort "Meisterschaft" möchte niemand in den Mund nehmen. "Für mich klingt es, als wäre noch nichts entschieden", betont der Erfolgs-Coach. "Wir versuchen einfach alles, um für unsere nächsten Spiele bereit zu sein."

Das nächste steigt bereits am Sonntag (ab 17:30 Uhr im LIVE-Ticker) zuhause gegen Wolverhampton.

Größter "Boxing-Day-Vorsprung" seit 1993

Die einzigen verbliebenen Herausforderer Leicester und ManCity haben im dichten Weihnachts- und Neujahrsprogramm einen Tag weniger Zeit zur Regeneration. Leicester muss weniger als 48 Stunden nach der Heimpleite gegen den Tabellenführer am Samstagabend bei West Ham antreten, Manchester City ist am heutigen Freitag (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker) in Wolverhampton im Einsatz und empfängt am Sonntag Sheffield United.

13 Punkte sind der größte Premier-League-Vorsprung am traditionellen "Boxing Day" (26. Dezember) seit Manchester United 1993. Mit einem ausgetragenen Spiel weniger scheint der Weg zum ersten Meistertitel seit 1990 für Liverpool frei.

In den ausständigen 20 Liga-Spielen müssten die "Reds" 14 Punkte abgeben, um den Verfolgern zumindest eine mathematische Chance zu geben. In ihren jüngsten 45 Premier-League-Partien waren es allerdings nur deren 13.

Klopp: "Es ist einfach nicht interessant"

Die bisher letzte Liga-Niederlage setzte es am 3. Jänner 2019 gegen Manchester City (1:2). Seither ist Liverpool 35 Premier-League-Spiele ungeschlagen. "Die einzige Sache, die sich ändert, sind die Zahlen", erklärt Klopp. "Es waren zehn, elf, und jetzt sind es 13 Punkte. Aber wir denken nicht daran. Wir haben es nicht einmal thematisiert. Es ist einfach nicht interessant."

Zu oft hat Liverpool in den vergangenen drei Dekaden gute Gelegenheiten verspielt - etwa im April 2014, als der damalige Kapitän Steven Gerrard beim Titel-Showdown gegen Chelsea in der entscheidenden Szene ausrutschte. 2020 soll das alles nicht passieren. Zu überzeugend war der Auftritt in Leicester, angeführt von einem überragenden Rechtsverteidiger Trent Alexander-Arnold (ein Tor, zwei Assists).

In Sicherheit will sich Liverpool dennoch nicht wiegen. "Ich kann die Geschichten selbst schreiben", sagt Klopp über mögliche Medienreaktionen auf einen Selbstfaller. "Nie zuvor in der Geschichte des britischen Fußballs hat ein Team einen größeren Vorsprung verspielt. Das klingt sehr negativ für mich, also sind wir nur darauf konzentriert, was wir zu tun haben."

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