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Daniel Bachmann: "Es gibt genügend Optionen"

Warum diese Saison eine "Verschwendung" ist und wie es weitergehen soll:

Daniel Bachmann: Foto: © getty

Noch ist die Spielzeit 2019/20 in der Premier League zwar nicht beendet, eine plötzliche Trendwende und somit ein Happy End ist für Daniel Bachmann jedoch kaum in Sicht.

In der Liga steht für den ÖFB-Legionär beim FC Watford Einsätze betreffend die Null, im FA-Cup durfte der Goalie in zwei Spielen ran.

"Für mich persönlich ist die laufende Saison fast schon eine Verschwendung. Es war einfach anders als erwartet, anders als es in der Vorbereitung eigentlich mit dem Verein besprochen wurde. Aber so ist es nun mal, ich muss nach vorne schauen", erklärt der 25-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Gesucht wird ein Ausweg aus der schwierigen Situation, und dieser führt mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen zumindest temporären Abschied aus Watford.

"Nächste Saison werde ich auf jeden Fall spielen. Ob bei Watford oder woanders werden wir in den nächsten zwei bis drei Wochen sehen."

(Der Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Gute Angebotslage

Bachmanns Optimismus begründet sich mit der guten Angebotslage. Dass er 2018/19 eine starke Leihsaison in Schottland beim FC Kilmarnock hingelegt hat, scheinen potenzielle Interessenten nicht vergessen haben:

"Letzten Sommer hatte ich sehr viele sehr gute Angebote, die von Watford alle abgeblockt worden sind. Wenn man sich die letzten zehn Monate anschaut, ist das natürlich schwer zu verstehen. Aber auch jetzt gibt es genügend Optionen."

"Letzten Sommer hatte ich sehr viele sehr gute Angebote, die von Watford alle abgeblockt worden sind. Wenn man sich die letzten zehn Monate anschaut, ist das natürlich schwer zu verstehen. Aber auch jetzt gibt es genügend Optionen. Wie gesagt: Wenn es nicht bei Watford ist, ist es woanders. Ich werde mich für einen Klub entscheiden, bei dem ich weiß, dass ich mich wohlfühlen werde und bei dem ich auch zum Einsatz komme."

Interesse gibt es dem Vernehmen nach aus Deutschland, aber auch auf der Insel - hier wohl in der Championship oder in Schottland - soll es Optionen geben.

Mit einigen Vereinen in Kontakt

"Wir haben mit einigen Vereinen Kontakt. Im Endeffekt muss ich die Entscheidung treffen, was für mich der beste Schritt ist: Das Wichtigste ist, dass ich wieder spiele", betont Bachmann, ohne sich konkret an Spekulationen beteiligen zu wollen.

Bei Watford mangelte es in der laufenden Saison nicht nur an der Spielzeit, sondern auch am vereinsinternen Standing. An den beiden Routiniers Ben Foster und Heurelho Gomes gab es kein Vorbeikommen, weshalb der Wiener bei keinem Premier-League-Spiel im Spieltags-Kader aufschien.

Der 37-jährige Foster hat Anfang Juni seinen Vertrag bis 2022 verlängert, womit er auf absehbare Zeit wohl weiter als Stammkeeper gesetzt sein dürfte.

Vertragsverlängerung "gute Entscheidung"

Apropos Vertragsverlängerung: Auch Bachmann hat seinen Kontrakt verlängert und die Zusammenarbeit mit dem FC Watford bis 2024 ausgedehnt, weshalb auch der Verein mehr als ein Wörtchen darüber mitzureden hat, wohin die Reise im Sommer geht.

"Ich bin immer noch der Meinung, dass es eine gute Entscheidung war. Klar hätte ich im Sommer ablösefrei gehen können, aber mein längerfristiger Plan bleibt Watford."

Eine Leihe ist die wahrscheinlichste Variante: "Mit Watford haben wir das Ganze schon besprochen. Priorität hat, dass ich nächste Saison zum Einsatz kommen muss. Denn es bringt dem Verein und mir nichts, wenn ich jetzt wieder nicht spiele. Das sehen beide Seiten gleich. Es ist wichtig, dass ich diese Unterstützung von Watford habe."

Dazu, dass er bei Watford seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag gesetzt und nicht auf einen ablösefreien Wechsel in diesem Sommer gesetzt hat, steht Bachmann trotz der schwierigen Lage:

"Ich bin immer noch der Meinung, dass es eine gute Entscheidung war. Klar hätte ich im Sommer ablösefrei gehen können, aber mein längerfristiger Plan bleibt Watford. Die Gespräche über eine Verlängerung haben auch schon vergangenen Sommer in der Vorbereitung begonnen. Was nächstes Jahr passiert, werden wir sehen, aber grundsätzlich bin ich happy, dass ich für vier Jahre bei Watford unterschrieben habe."

Die Stimmung in England

Im Juli wird Bachmann 26. Denkt man an Foster (37) und Gomes (39), könnte man mit Augenzwinkern meinen, dass er erst langsam ins richtige Goalie-Alter für Watford kommt.

"Grundsätzlich spielt Routine in England eine sehr große Rolle. Ich habe bis zum 30. Geburtstag Vertrag, aber man weiß ja nie, was dazwischen passiert. Es kann sich schnell ändern", meint Bachmann, der deswegen auch für die verbleibenden Partien dieser Spielzeit ready ist:

"Es sind gerade relativ viele Spiele in einem kurzen Zeitraum. Da weiß man nie, was passiert. Ich bin bereit zu spielen. Aber dass es keine leichte Situation ist für mich ist, ist auch klar."

Die Stimmung in England nach der Corona-Zwangspause nimmt der ÖFB-Legionär "der Regierung gegenüber als sehr negativ wahr, was die letzten drei Monate und den Lockdown betrifft."

Restart als Wohlfühl-Faktor für die Fans

Dass der Ball wieder rollt, werde jedoch positiv gesehen: "Dadurch, dass der Fußball zurückgebracht wurde, gibt es in einem großen Fußball-Land, in dem der Fußball für viele Leute einen derart hohen Stellenwert hat, wieder ein bisschen einen Wohlfühl-Faktor."

Für die Torhüter selbst war der Restart der Premier League alles nur keine Überraschung:

"Ich war mir von Anfang an relativ sicher, dass die Saison irgendwann weitergeht, weil es sich die Premier League fast nicht - und dieses Wort passt perfekt - leisten kann, dass die Saison nicht fertig gespielt wird, weil so viel Geld involviert ist. Die Frage war nicht, ob es weitergeht, sondern wann. Ich bin auch froh, dass es wieder losgegangen ist. Die Situation für Watford ist zwar tricky, was den Abstiegskampf betrifft, aber ich bin guter Dinge, dass wir oben bleiben."

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