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Abstiegskampf XXL: Der Balanceakt eines Premier-League-Klubs

Beinahe die halbe Premier League kämpft in diesem Jahr gegen den Abstieg. LAOLA1 beleuchtet die aktuelle Ausgangslage etwas genauer.

Abstiegskampf XXL: Der Balanceakt eines Premier-League-Klubs Foto: © getty

Die Premier League steuert in dieser Saison auf einen der spannendsten Abstiegskämpfe aller Zeiten zu!

Nach 30 Spieltagen befinden sich noch immer neun Teams in akuter Abstiegsgefahr. Genau zehn Punkte trennen derzeit den Tabellen-Zwölften Crystal Palace vom Schlusslicht aus Southampton.

Auf den ersten Abstiegsplatz hat Crystal Palace aktuell sechs Zähler Vorsprung. Aber, dass solche Vorsprünge recht schnell schmelzen können, hat die Vergangenheit bereits mehrmals bewiesen.

Die aktuelle Tabelle der Premier League >>>

Ein Abstieg aus der Premier League würde jedes Team schmerzen. Nicht nur wäre es ein herber Schlag ins Gesicht eines jeden Fans, sondern es würde nebenbei auch noch ernstzunehmende Auswirkungen auf das Geldbörserl mit sich bringen.

Die Premier League ist nicht umsonst die finanzstärkste Fußball-Liga der Welt. Der finanzielle Abfall im Falle eines Abstiegs in die Championship wäre signifikant.

Adieu 100 Millionen Euro an TV-Rechten

Jede Saison bekommen alle Klubs eine Finanzspritze von über 100 Millionen Euro von der Liga, die sich aus den TV-Rechten ergeben. Fällt diese Finanzspritze, genauso wie klubintern vereinbarte Werbe-Deals, aber weg, dann kann es schon mal schnell bergab gehen mit einem Klub.

Zwar hat die Premier League mit gewissen "Parachute Deals" dafür vorgesorgt, dass der Aufprall im Falle eines Abstiegs nicht allzu hart ausfallen würde (Im Jahr eins nach dem Abstieg würde der Klub noch 55% seiner vorgesehenen Premier-League-Einnahmen bekommen, 45% in Jahr zwei, 20% in Jahr drei), in Anbetracht der mächtigen Investitionen, die jeder Premier-League-Klub pro Saison tätigt, würde einem aber schon mal mächtig der Boden unter den Füßen weggezogen werden.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass jeder Klub verbissen versucht, die Liga auch nur irgendwie zu halten - und dafür ist jedes Mittel recht. Sei es den Trainer zu entlassen oder noch mehr Geld für neue Spieler in die Hand zu nehmen, um dem Abstieg zu entgehen und zu verhindern, dass der finanzielle Haussegen langfristig schief hängt.

LAOLA1 hat den irren Abstiegskampf in Englands höchster Spielklasse mal ein wenig genauer unter die Lupe genommen und dabei auch die aktuellsten Daten von "The Analyst" herangezogen - einer Website, die sich darauf spezialisiert hat, anhand verschiedenster Variablen die Abstiegs-Chancen eines jeden Teams vorherzusagen.

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12. Crystal Palace

12. Crystal Palace
Roy Hodgson und seine Spieler
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 33

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 0,7 %

Anzahl an Trainer: 3 (Patrick Vieira, Patrick McCarthy, Roy Hodsgon)

Ausgaben im Sommer: 34,6 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 12,0 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Cheikh Doucoure (RC Lens/22,6 Mio. Euro)

Von allen neun Teams, die in den Abstiegskampf verwickelt sind, bringt Crystal Palace die beste Ausgangsposition mit. Die "Eagles" treten jedoch bereits seit Wochen auf der Stelle, weshalb man sich Mitte März dazu entschloss, Cheftrainer Patrick Vieira den Laufpass zu geben. An seiner Stelle soll nun Trainer-Fuchs Roy Hodgson die Londoner vor dem Abstieg bewahren.

Palace war in den letzten Jahren nicht wirklich dafür bekannt, eine Menge Geld am Spielersektor auszugeben - was sich auch heuer nicht geändert hat. Das Geld wird bei den "Glaziers" derzeit in die Infrastruktur gesetzt. Crystal Palaces Heimstätte, das Selhurst Park Stadium, bekommt gerade ein großes Makeover.

Allzu große Sorgen, was mit dem Projekt passiert, sollte Crystal Palace doch absteigen, müssen die Fans aber nicht haben. Selbst im Falle eines Abstiegs ist die Stadion-Renovierung gesichert.

Und wie sieht es mit den sportlichen Sorgen aus? Diese scheinen sich nach der Übernahme von Roy Hogdson minimiert zu haben. In den ersten beiden Spielen seiner Amtszeit gab es je einen Sieg.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Southampton (20.) Auswärts
32. Everton (17.) Heim
33. Wolverhampton (13.) Auswärts
34. West Ham (14.) Heim
35. Tottenham (5.) Auswärts
36. Bournemouth (15.) Heim
37. Fulham (10.) Auswärts
38. Nottingham (18.) Heim

13. Wolverhampton Wanderers

13. Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton-Ärger über den Schiedsrichter
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 31

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 5,2%

Anzahl an Trainer: 3 (Bruno Lage, Steve Davis, Julen Lopetegui)

Ausgaben im Sommer: 138,6 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 38,51 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Matheus Nunes (Sportling Lissabon/45 Mio. Euro)

Die Wolves haben sich nach ihrem Aufstieg in die Premier League 2018 auf Anhieb als eines der Teams etabliert, das man im Normalfall in der Top-Hälfte der Liga ansiedeln würde. Die aktuelle Saison ist jedoch nicht normal aus Wolverhampton-Sicht.

Erstmals seit dem Wiederaufstieg befinden sich die Wolves in ärgsten Abstiegsnöten. Dabei wurde im Sommer wieder kräftig in den Kader investiert. Nicht alle Neuzugänge fruchteten aber: So verletzte sich beispielsweise ÖFB-Stürmer Sasa Kalajdzic auf Anhieb, auch Goncalo Guedes wurde im Winter sofort wieder verliehen.

Dazu kommt, dass es sportlich zunächst überhaupt nicht laufen wollte. Cheftrainer Bruno Lage kostete die Misere Anfang Oktober seinen Job. Nachdem Steve Davis die Wolves interimistisch für einen Monat betreute, übernahm im November Julen Lopetegui. Unter dem Spanier wurden die Ergebnisse dann auch wieder besser, dem Abstiegskampf konnte man sich jedoch noch nicht entziehen.

Ein Abstieg würde Wolverhampton eine Menge zerstören, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde. Die Fosun Group arbeitet gerade daran, die Wolves als weltweit bekannte Marke zu etablieren und investierte auch außerhalb des Sportlichen eine Menge Geld in das Image des Klubs. Ein Abstieg wäre selbstverständlich alles andere als förderlich für diese Pläne.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Brentford (9.) Heim
32. Leicester (19.) Auswärts
33. Crystal Palace (12.) Heim
34. Brighton (7.) Auswärts
35. Aston Villa (6.) Heim
36. Manchester United (4.) Auswärts
37. Everton (17.) Heim
38. Arsenal (1.) Auswärts

14. West Ham United

14. West Ham United
West-Ham-Spieler reden auf den Referee ein
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 30 (ein Spiel weniger als der Rest)

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 4,9 %

Anzahl an Trainer: 1 (David Moyes)

Ausgaben im Sommer: 182,0 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 12,0 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Lucas Paqueta (Olympique Lyon/42,95 Mio. Euro)

West Ham United musste in seiner Klubgeschichte fünf Mal den Gang in Englands zweithöchste Spielklasse antreten, ein sechstes Mal käme doch einer Überraschung gleich.

Die Entwicklung der "Hammers" in den vergangenen drei Jahren hätte eigentlich keinen Abstieg vorgesehen, zu gut präsentierte man sich zuletzt in der Premier League (Sechster 2020/21, Siebenter 2021/22), aber auch international. So wurde man vergangene Saison erst im Europa-League-Halbfinale von Eintracht Frankfurt gestoppt.

Auch in der aktuellen Saison läuft es im Europacup wie am Schnürchen, zog man in der Conference League doch ohne Probleme ins Viertelfinale ein - einzig in der Premier League will es nicht laufen. Es wurde sogar schon so schlimm, dass Cheftrainer David Moyes ernsthaft um seinen Job bangen muss, fürs Erste aber noch im Sattel bleibt. 

Der Kader ist stark besetzt und eigentlich auf einen Europacup-Run ausgerichtet. Auch finanziell stehen die "Hammers" derzeit ausgezeichnet da, immerhin verzeichnete der Klub letztes Jahr einen Rekord-Umsatz.

Aufgrund der strikteren Rahmenbedingungen in der Championship wäre West Ham in Falle eines Abstiegs aber trotzdem nicht davor gefeit, ihren mit Stars besetzten Kader deutlich auszudünnen. Ein Szenario, das es aus "Hammers"-Sicht aber ohnehin zwingend zu verhindern gilt.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Arsenal (1.) Heim
32. Bournemouth (15.) Auswärts
33. Liverpool (8.) Heim
34. Crystal Palace (12.) Auswärts
28. Manchester City (2.) Auswärts
35. Manchester United (4.) Heim
36. Brentford (9.) Auswärts
37. Leeds (16.) Heim
38. Leicester (19.) Auswärts

15. AFC Bournemouth

15. AFC Bournemouth
Enttäuschung bei Bournemouths Senesi
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 30

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 15,9 %

Anzahl an Trainer: 2 (Scott Parker, Gary O'Neil)

Ausgaben im Sommer: 26,9 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 56,2 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Ilya Zabarnyi (Dynamo Kiew/22,7 Mio. Euro)

Es gibt wohl nicht wenige Bournemouth-Fans, die nach dem 0:9 beim FC Liverpool am 4. Spieltag der Saison zu der Erkenntnis gekommen sind, dass das möglicherweise nicht ihre Saison werden würde. Die "Cherries", die in der Vorsaison den Wiederaufstieg in die Premier League schafften, galten ohnehin von Anfang an als einer der größten Abstiegskandidaten.

Scott Parker war seinen Job als Cheftrainer nach dem Debakel in Liverpool schnell los, an seiner Stelle übernahm Gary O'Neil. Unter dem ehemaligen Co-Trainer sammelte Bournemouth fleißig Punkte und hat sich so eine brauchbare Ausgangsposition für das Saisonfinish erarbeitet.

Im Winter wurde - gerade für Bournemouth-Verhältnisse - nochmal kräftig investiert, um nicht sofort wieder den Gang in die Championship antreten zu müssen. Und dennoch gibt es wohl kein anderes Team, das so gut mit einem möglichen Abstieg zurechtkommen würde wie Bournemouth.

Der AFC Bournemouth ist ein Klub, der sich von seiner Größenordnung schnell und gut in der Championship zurechtfindet und wohl auch nicht einen allzu großen Kaderumbruch benötigen würde, um kommende Saison sofort um den Wiederaufstieg mitkämpfen zu können.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Tottenham (5.) Auswärts
32. West Ham (14.) Heim
33. Southamptpn (20.) Auswärts
34. Leeds (16.) Heim
35. Chelsea (11.) Heim
36. Crystal Palace (12.) Auswärts
37. Manchester United (4.) Heim
38. Everton (17.) Auswärts

16. Leeds United

16. Leeds United
Leeds' Wöber muss sich verarzten lassen

Derzeitiger Punktestand: 29

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 23,2 %

Anzahl an Trainer: 3 (Jesse Marsch, Michael Skubala, Javi Gracia)

Ausgaben im Sommer: 104,34 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 41,25 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Brenden Aaronson (Red Bull Salzburg/32,84 Mio. Euro)

"Jeder Punkt und jeder Sieg kann entscheidend sein. Man merkt am Feld, dass es wie um Leben und Tod geht", so beschrieb Maximilian Wöber das Erlebnis Abstiegskampf in der Premier League jüngst gegenüber LAOLA1 Hier geht's zum Interview mit Maximilian Wöber >>>

Der ÖFB-Verteidiger brauchte nicht lange, um das zu verinnerlichen. Und das, obwohl er erst im Jänner nach Leeds wechselte. Wöber war nicht der einzige Spieler mit Red-Bull-Wurzeln, der im Rahmen der großen Shoppingtour der "Whites" in dieser Saison nach Leeds wechselte.

Brenden Aaronson, Rasmus Kristensen (beide Salzburg) sowie Tyler Adams (Leipzig) folgten ebenfalls dem Ruf von Cheftrainer Jesse Marsch (ehemals New York, Salzburg, Leipzig). Die Ergebnisse blieben jedoch trotz des investierten Geldes aus, weshalb Marsch im Februar seinen Hut nehmen musste.

Nach drei Spielen mit Co-Trainer Michael Skubala an der Seitenlinie übernahm Ende Februar Javi Gracia. Unter dem Spanier holte Leeds zuletzt 10 von 21 möglichen Punkten. Die Chance, dass der Traditionsklub nach nur drei Spielzeiten wieder den Gang in die Championship antreten muss, ist aber nach wie vor gegeben.

Natürlich würde jedem Leeds-Fan bei diesem Szenario flau in der Magengrube werden, werden vermutlich wieder Erinnerungen an 2004 wach. Damals musste der Verein nach dem Abstieg aufgrund seiner Misswirtschaft in den sauren Apfel beißen. Erst nach einem kompletten Rebuild folgte 16 Jahre später die Rückkehr in die Premier League.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Liverpool (8.) Heim
32. Fulham (10.) Auswärts
33. Leicester (19.) Heim
34. Bournemouth (15.) Auswärts
35. Manchester City (2.) Auswärts
36. Newcastle (3.) Heim
37. West Ham (14.) Auswärts
38. Tottenham (5.) Heim

17. FC Everton

17. FC Everton
Evertons Coleman diskutiert mit dem Schiri
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 27

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 41,4 %

Anzahl an Trainer: 2 (Frank Lampard, Sean Dyche)

Ausgaben im Sommer: 78,2 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: -

Teuerster Neuzugang: Amadou Onana (OSC Lille/35 Mio. Euro)

Kein anderer englischer Verein verbrachte mehr Jahre in Englands höchster Spielklasse als der FC Everton. Seit 1954 sind die "Toffees" fester Bestandteil der ersten Division. Lediglich vier Jahre kickte das Gründungsmitglied der Football League 1888 in der Zweitklassigkeit.

Ein Abstieg aus der Premier League wäre demnach ein historisches Event für den FC Everton - eines, das es zu verhindern gilt aus Sicht der "Toffees". Auch deshalb hat man sich im Laufe der Saison bereits dazu entschieden, Cheftrainer Frank Lampard den Laufpass zu geben. Sean Dyche übernahm für ihn Ende Jänner auf einem Abstiegsplatz liegend.

Obwohl Everton von Saisonbeginn an im Tabellenkeller klebt, hat sich der Klub gegen kostspielige Winter-Transfers entschieden. Als einziger Klub, der sich im Abstiegskampf befindet, wurde kein Spieler eingekauft.

Vielleicht hängt dies auch damit zusammen, dass der Klub gerade ein brandneues Stadion bauen lässt. Eines, das den Klub im Falle eines Abstiegs noch tiefer in Schulden stürzen würde. In den vergangenen drei Jahren verzeichnete Everton jeweils einen Verlust von über 100 Millionen Euro. Kaum ein anderer Klub ist derzeit so sehr auf die Premier League angewiesen wie die "Toffees".

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Fulham (10.) Heim
32. Crystal Palace (12.) Auswärts
33. Newcastle (3.) Heim
34. Leicester (19.) Auswärts
35. Brighton (7.) Auswärts
36. Manchester City (2.) Heim
37. Wolverhampton (13.) Auswärts
38. Bournemouth (14.) Heim

18. Nottingham Forest

18. Nottingham Forest
Nottingham-Stress mit dem Schiedsrichter
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 27

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 70,8 %

Anzahl an Trainer: 1 (Steve Cooper)

Ausgaben im Sommer: 161,95 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 22,3 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Morgan Gibbs-White (Wolverhampton/29,5 Mio. Euro)

Dem Überraschungsaufsteiger der Vorsaison droht bereits nach einem Jahr der sofortiger Wiederabstieg in die Championship. Dabei hatte Nottingham Forest vor allem im Sommer noch alles Menschenmögliche dafür getan, um ja nicht in dieser Situation zu landen.

Die Einkaufstour, auf der sich der Aufsteiger im vergangenen Sommer befand, hatte es nämlich in sich. Mehrheitseigentümer Evangelos Marinakis ließ Geld fließen und Forest kaufte ein. Einzig Chelsea, Manchester United, West Ham und Tottenham gaben mehr Geld aus.

Beinahe der komplette Kader wurde generalüberholt, dementsprechend tat sich Nottingham zu Beginn der Saison auch schwer, in die Gänge zu kommen. An Aufstiegstrainer Steve Cooper wurde hingegen festgehalten. Ein erneuter Abstieg wäre angesichts des Geldes, das alleine in diese Saison investiert wurde, fatal.

Aber natürlich darf auch der emotionale Aspekt nicht vergessen werden: Immerhin kehrte der Klub vergangenes Jahr erstmals seit 1999 wieder in die Premier League zurück. Sich nach einer Spielzeit bereits wieder zu verabschieden, wäre den Fans nicht zu wünschen. 

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Manchester United (4.) Heim
32. Liverpool (8.) Auswärts
33. Brighton (7.) Heim
34. Brentford (9.) Auswärts
35. Southampton (20.) Heim
36. Chelsea (11.) Auswärts
37. Arsenal (1.) Heim
38. Crystal Palace (12.) Auswärts

19. Leicester City

19. Leicester City
Leicesters Daka muss Maddison trösten
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 25

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 50,9 %

Anzahl an Trainer: 3 (Brendan Rodgers, Adam Sadler, Dean Smith)

Ausgaben im Sommer: 17,0 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 31,0 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Wout Faes (Stade Reims/17 Mio. Euro), Harry Souttar (Stoke City/17 Mio. Euro)

Ja - der englische Überraschungsmeister von 2016 ist in dieser Saison eines der abstiegsbedrohtesten Teams in der Premier League. Die "Foxes" starteten mit einer Niederlagen-Serie in die Saison. Nach kurzem Aufflackern stellte sich zuletzt wieder Erfolglosigkeit ein, weshalb man sich auch dazu entschied, Cheftrainer Brendan Rogders zu entlassen.

Der Nordire half dabei mit, Leicester in den vergangenen Jahren als stetigen Europacup-Teilnehmer zu etablieren, gewann dazu den FA Cup 2021 - in dieser Saison kam ihm jedoch das Glück abhanden. Dean Smith wurde im April als neuer Manager engagiert, ob er das Ruder rumreißen kann, wird sich zeigen.

Leicester arbeitete unter Rodgers an einem Langzeit-Plan, um die "Foxes" als Top-Klub zu stabilisieren. Dieser Plan beinhaltete vor allem, in die Infrastruktur zu investieren. Auch deshalb gab Leicester in dieser Saison im Gegensatz zu anderen Klubs vergleichsweise wenig in Sachen Spieler-Einkäufe aus.

Doch auch wenn Leicester in dieser Spielzeit nicht allzu viel Geld in neue Spieler gesteckt hat, ist die Qualität der Mannschaft doch hoch - dementsprechend käme es auch einer negativen Sensation gleich, würden die "Foxes" aus der Premier League absteigen.

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Manchester City (2.) Auswärts
32. Wolverhampton (13.) Heim
33. Leeds (16.) Auswärts
34. Everton (17.) Heim
35. Fulham (10.) Auswärts
36. Liverpool (8.) Heim
37. Newcastle (3.) Auswärts
38. West Ham (14.) Heim

20. FC Southampton

20. FC Southampton
Enttäuschung bei Southamptons Spielern
Foto: © getty

Derzeitiger Punktestand: 23

Aktuelle Abstiegs-Tendenz in Prozent: 87,4 %

Anzahl an Trainer: 3 (Ralph Hasenhüttl, Nathan Jones, Ruben Selles)

Ausgaben im Sommer: 80,4 Millionen Euro

Ausgaben im Winter: 63,25 Millionen Euro

Teuerster Neuzugang: Kamaldeen Sulemana (Stade Rennes/25 Mio. Euro)

Elf Jahre am Stück hat sich der FC Southampton mittlerweile in der Premier League gehalten - doch noch nie zuvor gaben die "Saints" auch nur annähernd so viel Geld wie in dieser Saison.

Ob die Klub-Besitzer die Zeichen der Zeit nun endlich erkannt haben? Jein. Es stimmt schon, dass Southampton vergleichsweise viel Geld in neue Spieler steckte, tat dies jedoch fast ausnahmslos nur für junge, entwicklungsfähige Talente. So wurden beispielsweise gleich vier Premier-League-unerfahrene Spieler von Manchester City geholt, die allesamt zwischen sieben und 14 Millionen Euro kosteten.

Dass die Aufgabe, mit so einem jungen Kader die Klasse zu halten, eine schwierige wird, war von vorne rein klar. Diesen Weg hat Southampton jedoch für sich selbst bestimmt.

Schon in den vergangenen Jahren war ein Klassenerhalt alles andere als selbstverständlich. Trotz geringer Ausgaben schaffte es Southampton Jahr für Jahr in der Premier League zu bleiben. Eine Endplatzierung unter den Top-10 war unter dem österreichischen Cheftrainer Ralph Hasenhüttl aber nie drin.

In dieser Saison kam jedoch der Schnitt: Auf einem Abstiegsplatz liegend folgte Anfang November die Trennung. Nathan Jones folgte, hatte mit den "Saints" jedoch noch weniger Erfolg. Der bisherige Co-Trainer Ruben Selles übernahm und soll Southampton trotz schlechtester Ausgangslage aller Teams nun vor dem Abstieg bewahren. 

Restlicher Spielplan:

Runde Gegner (aktueller Tabellenplatz) Spielort
31. Crystal Palace (12.) Heim
32. Arsenal (1.) Auswärts
33. Bournemouth (15.) Heim
34. Newcastle (3.) Auswärts
35. Nottingham (18.) Auswärts
36. Fulham (10.) Heim
37. Brighton (7.) Auswärts
38. Liverpool (8.) Heim

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