Xisco Munoz hat als Trainer des Watford FC eine strikte Regel aufgestellt: Nach großen Siegen dürfen seine Spieler und er jeweils ein Bier trinken und 20 Minuten feiern.
Am Samstag wurde diese Regel außer Kraft gesetzt. Die "Hornets" haben mit einem 1:0-Heimsieg gegen Millwall die Rückkehr in die Premier League fixiert.
Der spanische Coach lacht: "Ich denke, heute wollen sie alle mehr als fünf Bier trinken. Wir haben sehr hart gearbeitet, um in dieser Situation zu sein. Jeder im Verein und auch daheim kann sich heute lockermachen und ein paar Bier genehmigen."
Mittendrin in der großen Watford-Party ist Daniel Bachmann. Der Wiener hat einen beträchtlichen Anteil am sofortigen Wiederaufstieg des Klubs aus Hertfordshire.
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22 Spiele, 13 Mal ohne Gegentor
Mitte Jänner hat sich Stammgoalie Ben Foster den Finger gebrochen. Regionale Medien befürchteten eine "Tormann-Krise" bei Watford. Doch Bachmann strafte seine Kritiker lügen und legte ein astreines Frühjahr hin.
In 22 Meisterschaftsspielen kassierte der 26-Jährige nur elf Gegentreffer und spielte 13 Mal zu Null. Nur drei Championship-Partien mit Bachmann im Tor gingen verloren.
"Er war die ganze Saison klasse! Es war eine Freude, ihm zuzusehen. Er hat seine Qualität unter Beweis gestellt", lobt der 38-jährige Haudegen Foster seinen Ersatz.
"Schwer, das alles zu beschreiben"
Bachmann strahlt: "Es ist schwer, das alles zu beschreiben. Es ist unglaublich! Es war eine wirklich harte Saison. Es ist ein großer Moment für den Klub und natürlich auch für mich persönlich. Es ist schön, den Aufstieg mit einem Spiel ohne Gegentor fixiert zu haben."
Mit Spielern wie Ismaila Sarr, Joao Pedro, Troy Deeney, Tom Cleverley und Ken Sema in den Reihen, zählte Watford zu Beginn der Saison durchaus zu den Favoriten auf den Aufstieg. Aber die Championship ist traditionell ein hartes Pflaster, nicht zuletzt für Absteiger aus der Premier League.
Bachmann atmet auf: "Wir haben gewusst, dass es mit dem Wiederaufstieg schwer wird. Wir haben in der Vergangenheit ja schon Klubs gesehen, die nach dem Abstieg in die Championship sofort wieder abgestiegen sind."
Erster ÖFB-Goalie seit Jürgen Macho
Für den früheren U21-Teamgoalie, der zuletzt im ÖFB-Kader stand, aber noch auf sein Debüt im A-Team wartet, persönlich gewiss eine große Genugtuung. Es ist fast davon auszugehen, dass er als Nummer eins der "Hornets" in die neue Saison gehen wird.
Er wäre im Spätsommer 2021 somit der erste österreichische Goalie im Tor eines Premier-League-Klubs seit Jürgen Macho, der am 1. Jänner 2003 zum letzten Mal für Sunderland aufgelaufen ist.
Das lange Warten hat somit ein Ende. Im Sommer 2011 übersiedelte Bachmann aus der Akademie der Wiener Austria zu Stoke City, dort saß er einige Male auf der Bank, bekam bei den Profis aber nie die Chance, sich zu beweisen.
Im Sommer 2017 folgte dann der Wechsel zu Watford, doch auch dort wurde seine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Zwar konnte er 2018/19 als Leihspieler beim schottischen Erstligisten Kilmarnock sein Können unter Beweis stellen, zurück bei Watford musste er sich aber erst wieder mit einem Platz auf der Bank begnügen.
Dementsprechend kritisch wurde seine Entscheidung im Jänner 2020 beäugt, als er seinen Vertrag bei Watford noch einmal bis Sommer 2024 verlängerte.
Jetzt hat Bachmann aber die Lacher auf seiner Seite. Und sich das eine oder andere Bier redlich verdient.
